Donnerstag, 10. März 2016

Tarnen und täuschen

... gehört irgendwie zur Kriegsführung. Daß es auch zum regelrechten Dissertieren dazugehört, das lernen wir aus dem Befund des Senats der Medizinischen Hochschule Hannover:
Mit 7:1 Stimmen hat der Senat der Medizinischen Hochschule Hannover gegen eine Aberkennung des Titels entschieden. Zwar stellte der Senat klare Mängel fest, im Wesentlichen in der Einleitung der Dissertation. Konkret geht es um Plagiate, also abgeschriebene Textpassagen, ohne die Originalautoren zu kennzeichnen.

Doch kamen Kommission und Senat der Uni laut dem Präsidenten der Hochschule, Christopher Baum, nun zu dem Schluss, "dass das Muster der Plagiate nicht für eine Täuschungsabsicht spricht. Es geht um Fehler, nicht um Fehlverhalten." Die Fehler würden den wissenschaftlichen Gehalt der Doktorarbeit nicht in Frage stellen.
Daß dieser Befund nach angeblich monatelanger »Prüfung« ganz »zufällig« ein paar Tage vor dem Landtagswahl-Mega-Event herauskam, verwundert daher ebensowenig, wie sein Ergebnis: ein Persilschein für Muttis Gefolgsfrau, die zwar ebenso unfähig wie ihre Führerin in allen bisher bekleideten Ämtern, aber umso mutti-getreuer agierte.

Wer sich (auch ohne deshalb monatelang prüfen zu müssen), einen kurzen Überblick über das, was die Medizinerin von der Leyen so als Dissertation ablieferte, machen möchte, wird hier bestens informiert:
Bisher (9. März 2016, 14:24:26 (UTC+2)) wurden auf 27 von 62 Seiten Plagiatsfundstellen dokumentiert. Dies entspricht einem Anteil von 43.5% aller Seiten. Davon enthalten 5 Seiten 50%-75% Plagiatstext und 6 Seiten mehr als 75% Plagiatstext.
Na, dann ... Gratulation, Frau Doktor: Sie haben Ihre wissenschaftliche Befähigung damit ja voll unter Beweis gestellt! Wenn Sie noch ein bisserl an Ihrem Charakter arbeiten, dann könnte man Sie fast als Assistenzärztin einer Geriatrieabteilung zuteilen. Bei den alten Muaterln können S' ja net viel falsch machen. Blasensprung wird bei denen nicht zu befürchten sein ...

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P.S.: Hadmut Danisch schreibt dazu bloß: Hannover. 

P.P.S.: Es ist immer praktisch, wenn der Pappi mal Ministerpräsident jenes Landes war, bei dem man sein Doktordiplom abholen möchte ...

4 Kommentare:

  1. Tja, da sieht man mal wieder, was Guttenberg alles falsch gemacht hat...

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  2. Sie hat aber nicht selbst plagiatiert, sondern mit Recht darauf vertraut, daß der bezahlte Ghostwriter eine ordentliche Arbeit abliefert. Das werden ihr die Funktionäre des Wissenschaftsbetriebs zugute gerechnet haben.

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  3. Dazu hat der einschlägig bekannte "Verschwörungstheoretiker" Gerhard Wisnewski erhellendes geschrieben. Vielleicht ist's auch seine Schuld, daß die Kommission endlich in die Puschen kam?

    http://info.kopp-verlag.de//hintergruende/deutschland/gerhard-wisnewski/ministerin-auf-abruf-die-republik-wartet-auf-die-entscheidung-ueber-ursula-von-der-leyens-doktorarb.html

    Frägt:
    Kreuzweis

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  4. Wahrcheinlich bin ich blöd genug zu fragen. Warum schicken die Vroniplag Leute nicht die Sachen an die Uni? Wenn Sie doch Belege haben müsste man doch auch in der Lage sein eine andere Stellungnahmen bekommen zu können.

    Und wie kann es sein, daß diejenigen die das offenbar durchgelassen habe es auch noch mal "prüfen" dürfen.

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