Mittwoch, 16. März 2016

»Christentum. Eine Geschichte der Verzauberung«

... nennt sich ein lesenswerter Artikel auf Jobo72's Weblog, eine Rezension des Buches »Die Verzauberung der Welt. Eine Kulturgeschichte des Christentums«:
Wenn sich die Geschichte der Entchristlichung der modernen Gesellschaft nach Max Weber als Entzauberung der Welt lesen lässt, dann liegt es nahe, eine Kulturgeschichte des Christentums unter das Leitwort der Verzauberung zu stellen. So geschehen bei Jörg Lauster, der mit Die Verzauberung der Welt. Eine Kulturgeschichte des Christentums im vergangenen Jahr eine eindrucksvolle Arbeit über den Einfluss des christlichen Glaubens auf praktische alle Lebensbereiche des Menschen vorgelegt hat. Ergebnis der Studie: Wir werden das Christentum einfach nicht los. Und die Kirche auch nicht.
Jörg Lauster ist Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Philipps-Universität Marburg und hat Gastprofessuren in Venedig und Rom inne. Er forscht seit mehr als zehn Jahren über die Kultur- und Sinngeschichte des Christentums. Lauster ist nicht nur ein ausgewiesener Fachmann, sondern auch ein hervorragender Erzähler. Der Verfasser versteht es, wissenschaftliche Präzision und leichte Diktion in einen ebenso lehrreichen wie unterhaltsamen Text einzubringen.
Nun ist es ja bekanntermaßen nicht so, daß LePenseur besonders zu »Verzauberungen« neigt, und wenn, dann sind das, abgesehen von — vorzugsweise jungen, blonden — »sozialen Konstrukten«*), eher Werke der Musik und Literatur, und weniger religiöse Dogmengebäude, wiewohl LePenseur gern einräumt, daß auch diese auf seine analytischen Neigungen eine gewisse Anziehungskraft ausüben können — ob das schon zu »Verzauberungszuständen« hinreicht, bleibe dahingestellt ...

Dennoch: ohne Prof. Lausters Buch gelesen zu haben (und auch ohne daß die Wahrscheinlichkeit, es in absehbarer Zeit zu lesen, allzu groß wäre), muß doch gesagt werden, daß seine These wohl zutrifft, daß das Abendland, speziell das europäische Abendland, so säkular es inzwischen geworden ist, jedenfalls in weiten Teilen ein Produkt des christlichen Denkens ist — und zwar auch dort und bei denen, wo jedes »Christentum« ganz ostentativ kritisch angesehen, oder sogar explizit abgelehnt wird. Dasselbe hat übrigens schon vor Jahren der bekannte Berliner Sozialwissenschaftler Manfred Kleine-Hartlage in einem Vortrag über das Dschihad-System geäußert.

Josef Bordats Rezension ist jedenfalls lesenswert, auch wenn man sich danach Lausters Buch nicht (mehr) zu Gemüte führt, denn schon Bordats Besprechung gibt mehr als genügend Anregungen für den Gedanken, daß das, was unser europäisches Abendland ausmacht, wohl wertvoll genug ist, gegen die anstürmenden Horden von »Flüchtlingen« — recte: (größtenteils) muselmanischen Invasoren — aus aller Herren Länder, die nicht nur eine Umvolkung einzigartigen Ausmaßes (die sich über anderthalb Jahrhunderte hinziehende Völkerwanderung der Spätantike war dagegen ein gesitteter Sonntagsspaziergang!), sondern eine bewußte, aus dem monomanischen Sendungsbewußtsein des Islam heraus zu begreifende, Total-Auslöschung unserer Kultur und Gesellschaftsordnung darstellt.

Letzteres wird von Prof. Lauster vermutlich nicht so direkt geäußert (und auf eine etwaige Nachfrage vermutlich relativierend abgestritten) werden. Es ist dennoch ein Faktum, mit dem nicht zu rechnen für das Überleben dessen, was wir als »Abendland« bezeichnen, geradezu selbstmörderische Folgen hätte ...


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*) © Michael Klonovsky, welcher in seinen Acta diurna unlängst (ich kann die Stelle leider nicht mehr finden, aber selber suchen macht Vergnügen, besonders bei den Acta diurna ...) beichtete, einem solchen beim morgendlichen Öffnen der Vorhänge nachgeblickt zu haben ...

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