Mittwoch, 10. Februar 2016

Bror Beckman und Walter Klien

... am 10. Februar 1966, also heute vor 150 Jahren, geboren, »... war ein schwedischer Komponist. Beckman wurde 1904 Mitglied der Stockholmer Musikakademie und 1910 Direktor des Konservatoriums. Von 1915 an war er für acht Jahre Inspektor für den Schulmusikunterricht. Er komponierte eine Sinfonie, zwei Sinfonische Dichtungen, eine Sonate für Violine und Klavier, Klavierstücke und Lieder in spätromantischem Stil.«

Das ist so ziemlich alles, was Wikipedia über ihn zu berichten weiß. Die einzige Symphonie gibt's zum Glück auf Youtube zu hören — ein schwungvoll-charmantes, melodiöses Werk:


Muß man es, muß man ihn kennen? Natürlich nicht! Aber schadet es ...?

Wen man leider viel zu wenig kennt, ist der große österreichische Pianist Walter Klien, der heute vor 25 Jahren, am 10. Februar 1991, viel zu früh verstorben ist.
Seine Interpretationen wurden für ihre kristalline Reinheit und Detailgenauigkeit bewundert. Insbesondere kommen diese Tugenden seinen Interpretationen der Mozart- schen und der Schubertschen Klaviermusik entgegen. Besonders deutlich werden diese Qualitäten aber auch in seiner vielgepriesenen Aufnahme Brahmsscher Klavierwerke, in denen er den bis dahin vorherrschenden sprichwörtlichen „Brahmsnebel“ durch eine flexible und durchsichtige Lesart ablöste. 
... charakterisiert die Wikipedia völlig zutreffend diesen großen, und doch so bescheidenen Künstler, der vielleicht wegen dieser Charaktereigenschaft nicht den großen internationalen Bekanntheitsgrad bspw. seines fast gleichaltrigen Pianistenkollegen Friedrich Gulda erreichte. Dennoch sei hier nicht eine seiner Brahms-Interpretationen, sondern die wunderbare Aufnahme der Mondscheinsonate von Beethoven gebracht:


Wer von der pädagogisch einfühlsamen Persönlichkeit wie auch der kenntnisreichen Musikalität Walter Kliens einen Begriff bekommen möchte, kann dies bei einer höchst instruktiven Videoaufnahme einer Interpretationsstunde, die Klien kurz vor seinem Tode für eine asiatische Musikstudentin gab, und an deren Ende man eine scheinbar so kinderleichte Mozartsonate mit ganz anderen Ohren hört ...



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