Heute vor 125 Jahren, am 5. August 1895, wurde in Brunn am Gebirge, damals ein kleines, verträumtes Dörfchen südwestlich von Wien, heute recht »fashonable« Wohngegend für die gehobene Mittelschicht, der österreichische — seit Nazi(un)zeiten nach Schottland verschlagene — Komponist Hans Gál geboren. Einer der vielen »Kollateralschäden« der Nazizeit und des Zweiten Weltkriegs, betrogen um einen vielleicht sonst erreichten Erfolg, und doch — als wohlbestallter Professor für Musiktheorie, Kontrapunkt und Komposition an der Universität Edinburgh — vergleichsweise gut davongekommen.
Sein Stil freilich entsprach nicht dem jeweiligen Zeitgeist (was ihm allerdings bei den Nazis in ihrem Rassenfimmelauch nichts genützt hätte), und so war er zwar als »Nazi-Emigrant« vor den hämischen Verfolgungen der Neutöner irgendwie geschützt, aber dafür — totgeschwiegen. Daß seine Musik es jedoch durchaus lohnte, sie zu erkunden, beweist allein schon das Cello-Konzert op. 67 in e-moll:
Daß seine 1. Symphonie (als »Symphonietta« bezeichnet) neben der 3. Symphonie von Franz Schmidt ausgewählt wurde, am Internationalen Schubert-Wettbewerb als Beitrag Österreichs teilzunehmen, ist ein Zeichen, welche Qualität man dem damals noch wenig bekannten Komponisten zubilligte. Wer deren dritten Satz, eine vielfach in Mahlers Spuren wandernde, und doch eigene Wege gehende »Elegie«, gehört hat, wird sich darob nicht verwundern:
Hans Gál blieb zeitlebens der tonalen Musiksprache seiner Jugend verbunden — was ihn nach dem Zweiten Weltkrieg natürlich zu einem nachsichtig belächelten Außenseiter der »Musikszene« machte.
Beenden wir den kleinen Rückblick auf einen der vielen, allzu vielen vergessenen Meister mit einem Satz aus seiner Sonate für Viola und Klavier, op. 101:
Hans Gál starb hochbetagt, 97-jährig, am 3. Oktober 1987 in Edinburgh.
Sein Stil freilich entsprach nicht dem jeweiligen Zeitgeist (was ihm allerdings bei den Nazis in ihrem Rassenfimmelauch nichts genützt hätte), und so war er zwar als »Nazi-Emigrant« vor den hämischen Verfolgungen der Neutöner irgendwie geschützt, aber dafür — totgeschwiegen. Daß seine Musik es jedoch durchaus lohnte, sie zu erkunden, beweist allein schon das Cello-Konzert op. 67 in e-moll:
Daß seine 1. Symphonie (als »Symphonietta« bezeichnet) neben der 3. Symphonie von Franz Schmidt ausgewählt wurde, am Internationalen Schubert-Wettbewerb als Beitrag Österreichs teilzunehmen, ist ein Zeichen, welche Qualität man dem damals noch wenig bekannten Komponisten zubilligte. Wer deren dritten Satz, eine vielfach in Mahlers Spuren wandernde, und doch eigene Wege gehende »Elegie«, gehört hat, wird sich darob nicht verwundern:
Hans Gál blieb zeitlebens der tonalen Musiksprache seiner Jugend verbunden — was ihn nach dem Zweiten Weltkrieg natürlich zu einem nachsichtig belächelten Außenseiter der »Musikszene« machte.
Beenden wir den kleinen Rückblick auf einen der vielen, allzu vielen vergessenen Meister mit einem Satz aus seiner Sonate für Viola und Klavier, op. 101:
Hans Gál starb hochbetagt, 97-jährig, am 3. Oktober 1987 in Edinburgh.
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