... beleuchtet ein lesenswerter Artikel auf »NovoArgumente«:
Politische Korrektheit: Sprachpolizei ersetzt traditionelle Werte
Von Brendan O’Neill
Sie begleitet jede öffentliche Debatte. Politische
Korrektheit verdankt ihren Erfolg allerdings nicht nur „linken“
Sprachpolizisten. Vielmehr möchte sie die Leere füllen, die durch den
Zerfall traditioneller Werte entstanden ist, meint Brendan O’Neill.
In meinem Lieblingsbeispiel für politische Korrektheit spielt die
amerikanische Marine die Hauptrolle. Im Oktober 2001, kurz nachdem die
USA in Afghanistan einmarschiert waren, bereitete Marine-Personal einige
Raketen zum Abschuss auf Al-Qaida und die Taliban vor. Einer der
Marinesoldaten verlieh seiner Wut über die Anschläge am 11.September
Ausdruck, indem er einige Worte auf die Rakete schrieb. In Anspielung
auf die Flugzeugentführung notierte er also folgende Botschaft auf
seiner Rakete: „Entführt das, ihr Schwuchteln“.
Er hatte wohl kaum erwartet, dass er beim Militär, das gerade recht
viel zu tun hatte, eine gewaltige Kontroverse auslösen würde. Als die
höheren Ränge der Marine von der Sache Wind bekamen, reagierten sie
empört. Sie betonten ihre „offizielle Missbilligung“ der homophoben
Botschaft. Mitglieder der Marine wurden angehalten, ihre „spontanen
Darbietungen der Schreibkunst sorgfältiger zu überdenken“. Es wurden
inoffizielle Richtlinien zur Regulierung der Beschriftung von Geschossen
nach dem 11. September herausgegeben. Botschaften wie „Ich liebe New
York“ waren erlaubt, Wörter wie „Schwuchtel“ jedoch nicht.
Sicherlich greift der Artikel in mancher Hinsicht etwas kurz — was bei der Komplexität des Themas auch nicht anders zu erwarten ist. Aber eine griffige Argumentationshilfe gegenüber dem Otto-Normal-Gläubigen der PC-Kirche bietet er allemal! Am wichtigsten ist der Appell im letzten Absatz:
... es bringt nichts, sich als Opfer einer scheinbar allmächtigen
„PC-Polizei“ zu stilisieren. Nein, wenn Sie das Gefühl haben, als
Häretiker behandelt zu werden, weil Sie in unserer politisch korrekten
Welt die „falschen Sachen“ sagen, dann sollten sie anfangen, sich wie
ein anständiger Häretiker zu benehmen: Vertrauen Sie auf Ihre
Überzeugungen. Sagen Sie, was sie denken, ungeachtet der Konsequenzen.
Was LePenseur auf seinem Blog seit Jahr und Tag genau so befolgt. Und je mehr sich zu dieser Vorangsweise entschließen, umso mehr geraten die PC-Jünger ins Hintertreffen:
Écrasez l'Infâme!
Voltaire wäre stolz auf uns ...
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Um solches zu verstehen, müßte man sich auf den bösen, bösen, bösen Antisemitismus einlassen.
AntwortenLöschenD.a.a.T.
P.S.: Boleslaw Prus, Pharao. Polsch: Faraon. Als Vorspeise.
@D.a.a.T.:
AntwortenLöschenSoviel an idée fixe ist wirklich schwer auszuhalten. Bewerben Sie sich doch um eine Praktikantenstelle beim »Stürmer«.
Ich schreibe hier diesen Blog v.a. zu meinem eigenen Pläsier (und offenbar auch zu dem einer ganzen Reihe von Lesern) — und sehe irgendwie nicht ein, warum ich mich durch dumpf-idiotische Kommentare aus der national-antisemitischen Sozenecke darum bringen lassen soll.
Wenn Sie also weiterhin meinen Blog mit derlei Hirnblähungen heimsuchen, werde ich Ihre künftigen Postings einfach kommentarlos löschen. Und wenn Sie dann unter anderen Deckmäntelchen weiteren Schwachsinn posten, wird die Kommentarfunktion halt auf Moderation geschaltet. Ich sitze da immer noch auf dem längeren Ast ...
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P.S.: den »Pharao« von Prus habe ich gelesen — der ist aber eher eine Parabel auf die Zustände des autokratischen Zaren-Regimes. Was das daher mit P.C. und ihren Auswüchsen zu tun haben sollte, erschließt sich mir nicht. Und nein, danke: Sie brauchen es mir nicht zu erklären. Es interessiert mich auch nicht so sehr.