Freitag, 15. Mai 2015

Lehrergewerkschafter

... sind so ganz allgemein und unschwer nachvollziehbar nun wirklich nicht gerade das Herzblatt von LePenseur — aber wo einer rechthat, da hat er eben recht:
Gemischt sieht der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft an den AHS, Eckehard Quin (FCG), die Zentralmatura-Premiere. „Operativ ist sie sauber über die Bühne gegangen." Man habe sich hier offenbar große Mühe gegeben.

"In Summe wird Niveau sinken"

Quin kritisierte aber "das grundlegende Konzept dahinter“: Aufgrund der unterschied-lichen Leistungsstärke der Schüler müsse das Niveau „notgedrungen tief angesetzt werden": „Man kann ja nicht ganze Klassen gesammelt scheitern lassen.“ Mittelfristig würden sich die Schulen daher darauf konzentrieren, was für die positive Absolvierung der Matura ausreichend sei. „Deshalb wird in Summe das Niveau sinken. Wahr- scheinlich erreichen sogar mehr Leute das Mindestniveau, aber weniger kommen weit darüber hinaus.“
„Im Schnitt ist das Niveau für ein „Genügend’ sicher gesunken“, meinte Quin. „Ich glaube aber nicht, dass es mehr „Sehr Gut’ geben wird, weil dafür muss man eine Menge leisten.“ Generelle Entwicklung für den Gewerkschafter: „In Summe wird damit natürlich das Reifeprüfungszeugnis weniger wert sein.
Ein »Über-einen-Kamm-Scheren« führt immer zu Verlusten: entweder bei der Quantität oder bei der Qualität. Da es bei der Quantität nicht sein darf — da sei die sozialistische Staatsideologie vor, nach welcher jeder Mensch gleichviel »wert« ist! Außer, es handelt sich um Frauen ... denn die dürfen bei einer Testbewertung selbstmurmelnd milder benotet, oder in Aufsichtsräte gequotzt werden —, muß es halt bei der Qualität sein! Irgendwann wird für die Tätigkeit einer Putzfrau oder eines Supermarkt-Regalschlichters die Matura verlangt werden. Und für hochgeistigere Beschäftigungen — wie z.B. Taxifahrer oder Briefträger (die sollten immerhin sinnerfassend lesen können!) — ein Magisterium. Mindestens!


4 Kommentare:

  1. Nach der Mathematik-Matura hat die "Presse" eine Schülerin zu Wort kommen lassen. Diese hat nur den ersten Teil, den "Kreuzerl-Test" erledigt und sich den zweiten Teil, die Fragen, nicht einmal angesehen. Dieser Teil wäre ja soooo schwer gewesen und es genügten ohnehin die Hälfte der richtig angekreuzten Antworten, um positiv zu sein.
    So weit, so seltsam. Aber dann kam es noch dicker: der zweite Teil wäre sowieso nur etwas für Streber! Besser könnte man Quins Meinung nicht bestätigt sehen! Ein interessierter, leistungswilliger Maturant? Ja, wo kämen wir denn da hin?! Gottseidank gibt es in Österreich die Sozialhilfe, die dieses Mädchen vielleicht früher als gedacht benötigen wird (um dann von solchen Strebern finanziert zu werden)!

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  2. Ein anderer Erich15 Mai, 2015 10:23

    @Erich

    ".. um dann von solchen Strebern finanziert zu werden"

    Da ist dieses Mädchen dann aber intelligenter als der Streber, wenn sie ihn für sich arbeiten lässt.

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  3. Werter Penseur,

    auf den ersten Blick hören sich die Überlegungen des Herrn Quin ja richtig und nachvollziehbar an, aber dann müßte in den vergangen Pisa Studien deutlich erkennbar sein, daß Länder mit einem Zentralabitur wie z.B. Frankreich und speziell China erkennbar schlechter bewertet sein. Kann ich aber aus den Listen nicht erkennen!

    Grüße

    SF- Leser

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  4. Cher SF-Leser,

    Pisa ist faktisch eine Art von »Zentralmatura«-Sichtweise von Schulbildung — also denkbar ungeeignet, diesbezüglich valide Unterscheidungskriterien zu liefern.

    Außerdem ist Pisa mir in der Vergangenheit v.a. dadurch aufgefallen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Zu unterschiedlich sind die Schulsysteme der Länder, als das dies ein gangbarer Weg wäre.

    Schulnoten sind immer problematisch, ich weiß! Aber je mehr »über einen Kamm geschoren« sie vergeben werden, umso mehr!

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