Freitag, 1. Mai 2015

Franziskus verurteilte

... in diesem Zusammenhang auch, dass in der Arbeitswelt Frauen oftmals noch weniger verdienen als Männer. Warum geht man davon aus, dass Frauen weniger verdienen müssen als die Männer? Nein! Sie haben die gleichen Rechte. Diese Ungleich- behandlung ist einfach ein Skandal!
Nun sind die Predigten unseres trendigen Papa Franz ja nicht immer auf die Goldwaage überlegter Argumentation zu legen, das wissen wir schon ... aber irgendwie könnte auch einem Papst aufgefallen sein, daß in so gut wie allen Rechtsordnungen der westlichen und lateinamerikanischen Welt (d.h. in den Ländern, wo der Papst auch nur irgendwie wahrgenommen wird), eine unterschiedliche Bezahlung aufgrund der bloßen Geschlechtszugehörigkeit nicht vorgesehen oder sogar unter (Straf-) Sanktionen verboten ist. Und als Mahnung an muselmanische Kreise wird er seine Predigt wohl nicht gedacht haben ...

Daß bei uns dieses angebliche »Gender-Pay-Gap« bloß die Erfindung feministischer Radikalinskayas (und honorarinteressierter Arbeitsrechtsanwälte) ist, so wie das »Global Warming« eine von linken, regulierungswütigen Politruks (und publikationsgeilen Klima»forschern«), hätte sich ja bereits bis in den Vatikan durchsprechen können.

Vollends ratlos läßt uns Papa Franz zurück, wenn er dann meint, die Liebe sei das »wahre Meisterwerk unserer Gesellschaft«. Nun, ich dachte bis jetzt, daß die Liebe eine personale, ja geradezu »höchst-persönliche« Sache sei. Und daher, wenn gelingend, auch als »Meisterwerk« der einander liebenden Personen bezeichnet werden kann, na, von mir aus ... Die Liebe jedoch als »Meisterwerk unserer Gesellschaft« quasi vergesellschaften zu wollen, hinterläßt einen gewissen Sozen-Geschmack auf dem Gaumen, da er an einen beliebten Slogan der Alt68er erinnert: »Das Private ist das Politische« ...

1968 ist nun offensichtlich auch im Vatikan angekommen. »L'Autriche est toujours en arrière d'une idée«, soll Napoleon einst etwas süffisant geätzt haben. Im Vatikan, mitten in Roma æterna gelegen, darf's offenbar ein bisserl mehr sein, als bloß eine Idee ...


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P.S.: das »Beiboot Petri« veröffentlicht den Gesamttext dieser Predigt, der mir vorhin nicht zugänglich war, und der manches in einem etwas milderen Licht erscheinen läßt. Umsdo rätselhafter ist dann freilich, daß der oben zitierte Link immerhin von Radio Vatican stammt. entweder wollte der Papst, daß seine Predigt in der oben zitierten Form verstanden wird, oder er kann sich gegen seinen Sender nicht durchsetzen, wenn dieser über seine Aussagen Desinformation betreibt. Oder es herrscht in Rom ein derartiges Tohuwabohu, daß die Inkonsistenzen eh schon keinem mehr auffallen. Egal, was nun zutrifft — es ist eine Wahl zwischen Aids, Ebola und Melanom, die einem da geboten wird ...


P.P.S.: auf dem (laut Eigendefinition) »Blog eines römisch-katholischen Christen« mit der schönen Bezeichnung »Nur ein Kreuzknappe« klang leichte Kritik wegen dieses Artikels über die geplante Klima-Enzyklika an, und mir wurde der zarte Tadel zuteil, mich doch, bitte, erst nach dem Vorliegen des Lehrschreibens kritisch zu äußern. Auch wenn er an meinem prinzipiellen Unbehagen über kirchen-lehramtliche Äußerungen zu solchen Fragen nichts ändert, ist es doch ein in gewissem Sinne nicht unberechtigter Einwand! Vielleicht ist die Enzyklika ja eine total positive Überraschung, triefend von hochspirituellem Honigseim, und gesättigt mit lebenserfahrener Weisheit — wer weiß es schon voraus ...?

Ein höchlich erboster Kommentarposter »Georg« freilich ereifert sich beim »Kreuzknappen« ganz fundamental gegen mich und meinen Blog:
Dass dieser Blogger sich "der Denker" nennt, ist nicht nur angesichts des hier verlinkten, von Zynismus und krawalligen Verschwörungstheorien triefenden Blogs gegen den Papst eine Verhöhnung seiner Leser.
In einem weiteren Blog hat derselbe "Denker" die im Mittelmeer elend ertrinkenden afrikanischen Flüchtlinge als "dunkelhäutige Sozialtouristen" bezeichnet. Traurig, dass solche Ansichten unter "katholisch" und "konservativ" firmieren.
Ts, ts ... »von Zynismus und krawalligen Verschwörungstheorien triefend ...« — nun, da bin ich jetzt ganz traurig und ein Stück weit betroffen! Aber, cher Georg, zu Ihrem Posting hätte ich eine Frage und einen guten Rat parat:

Die Frage: Seit wann firmieren die Ansichten dieses Blog als »katholisch«? Ich selbst bin zwar Mitglied der römisch-katholischen Kirche, aber muß ich deshalb einen katholischen Blog betreiben? — dessen Selbstbeschreibung lautet vielmehr: »libertär-konservativ-nonkonformistisch«.

Und dann noch der gute Rat: wenn Sie mein Blog ärgert, ist's doch eigentlich ganz einfach — lesen Sie ihn halt nicht!

Mit besten (und leicht amüsierten) Empfehlungen

LePenseur


4 Kommentare:

  1. Als Christ sehe ich zwar schon auch die Notwendigkeit, sich zu gewissen Dingen zu äußern, die über die/eine reine "Spiritualität" hinausgehen, aber der Hl. Vater hätte sich doch wirklich lieber einmal auf die Theologie besonnen, am besten St. Thomas, zur Bestimmung, was »caritas« eigentlich ist, das hätte gegen so etwas geholfen:

    »..., wenn er dann meint, die Liebe sei das »wahre Meisterwerk unserer Gesellschaft«.«


    Das läßt nämlich nicht nur Deisten und Nichtchristen ratlos zurück, so viel ist sicher ...

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  2. Ich finde es ja wirklich köstlich wie so viele meiner Glaubensbrüder über das offensichtliche letztlich sich selbst anlügen. "Hach, laß uns erstmal auf die Enzyklika warten" - was soll da drin stehen? Und überhaupt, man weiß doch schon was die Spatzen von den Dächern pfeifen: http://www.crisismagazine.com/2015/vatican-burns-with-global-warming-enthusiasm

    Bei allem Respekt vor dem Heiligen Vater und aller Liebe zur Kirche muß man eben sagen, daß der Heilige Vater hier Dinge vertritt, die nicht nur wissenschaftliche -sagen wir es freundlich - Lücken hat, sondern auch von den Handelsaufrufen her, die von Vertretern der Klimahysterie gefordert werden, nicht mit dem Glauben der Kirche vereinbar sind.

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  3. Sehr geehrter Penseur,
    Sie nehmen es gelassen und das ist gut so.
    Es gibt einen katholischen Blogger, dessen Seite ich fast so oft aufsuche wie die Ihre. Dort finde ich beinahe jeden Tag ein Zitat dieses Herrn, der auf dem Stuhle Petri sitzt, daß mich vor Papalismus jeder Art bewahrt.
    Der guede oide Franz!
    (cetera tolle blog)

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  4. Als verstockter Heide, nicht Atheist, von Protestanten abstammend, möchte ich dem Pipifax maximus den Spruch Sirach' nahelegen: Was deines Amtes nicht ist, davon laß deinen Fürwitz.

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