Montag, 6. April 2015

Eine der entzückendsten Kostbarkeiten für die Orgel

... schrieb der junge Camille Saint-Saëns mit seiner Phantasie in Es-Dur, die in dieser Aufnahme auch mit dem ihr entsprechenden Tempo (meist wird sie nämlich zu langsam gespielt) wiedergegeben wird:



Der Vorzug dieser Aufnahme ist weiters, daß die Orgel auch wunderbar transparent klingt (was speziell bei französischen Orgeln keineswegs die Regel ist, die v.a. im 19. Jahrhundert meist mit viel zu vielen Zungenstimmen ausgestattet wurden und wie ein »Monster-Harmonium« klingen!), und daher auch im kontrapunktisch durchsetzten zweiten Teil (ab min. 1:36) stets klar und durchsichtig bleibt wie ein munter dahinsprudelnder Gebirgsbach. Ein Youtube-Kommentator bemängelt zwar einige »Fehlgriffe« (die der Laie selbst mit Noten in der Hand kaum feststellen wird) — aber das sind peccata minora ...

Saint-Saëns hat danach in seinen Jahren als Organist an der Madeleine noch viele Werke für die »Königin der Instrumente« geschrieben — und doch keines, das so sehr in seiner jugendlichen Frische und Ursprünglichkeit den Hörer entzückt.

1 Kommentar:

  1. Cher Monsieur,

    Monster-Harmonium - mag sein, aber der Geschmack nach Leder, Tabak und Holz im menschelnden Brustton der alten Cavaillé - Coll - Orgeln hat doch etwas Ergreifendes...

    Bonne journée!

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