Samstag, 28. Februar 2015

Kiev casting ...


Gar keine Frage, daß die optische Garnierung, mit der der kürzlich erschossene »Kreml-Kritiker« Boris Nemzow seinen letzten Abend verbrachte, durchaus appetitlich aussieht.

Nun, Nachrichten wurden immer schon — und werden umso mehr in Zeiten von »Infotainement« — über die Optik verkauft. Nur sollte man auf diese alte Masche nicht reinfallen ...

Sofort nach Verbreitung der Nachricht sprossen auf der ganzen Welt die Vermutungen, wer nun hinter der Ermordung stehen könnte. Während in der transatlantisch verflochtenen Systempresse des Westens zumindest insinuiert wird, »der Kreml« hätte den Anschlag ausgeführt, sehen das russische Medien ebenso anders, wie auch die transatlantisch nicht verflochtene Alternativ-Informationsquellen im Internet. Das eigene Hirn einzuschalten und ganz simpel: »Warum sollte jemand das tun?« zu fragen verhütet recht zuverlässig das Hereinfallen auf Desinformationskampagnen unserer spin doctors.
Did the US Murder Boris Nemtsov? The Imminent Threat
2-28-14
By: Joaquin Flores

Headlines around the world have carried some variation of the story: the murder of Boris Nemtsov. Each of these includes some retelling of the pertinent facts: what, who, where, how ... but the real question is 'why'. The answer to this question, or rather, what the west insists is the answer, will tell us a lot about the US's plans to escalate the tensions in Russia over Ukraine, and beyond.
(Hier weiterlesen)
Nun wird ein Blog, der schon in seinem Heading schreibt »Read What Russia Reads!« als objektive Informationsquelle nicht unbesehen passieren können — was aber keineswegs ausschließt, daß auch die hier geäußerten Argumente und Vermutungen ein fundamentum in re haben können. So klingen z.B. die folgenden Überlegungen durchaus sehr plausibel:
For example, we are likely to hear from friends of Russia that this killing does not have the telltale signs of a professional type of hit, the sort a government would carry out. They will point out, of course, that Boris Nemtsov would have died in a car crash, or from a heart attack. It is considered far too sloppy for anyone in the Kremlin to think of shooting him in public, with witnesses.

This is not too compelling, because such clean methods would actually seem to implicate the Russian state, whereas the rather sloppy way Nemtsov was actually killed even compels us to rule this out. If a hit were to be carried out of this sort, then it would make perfect sense of the state to use an amateur method. Because anything is possible, it is not entirely useful to follow this line of reasoning with one exception: if the US was behind this, that it was a murder would have to be obvious, with no doubts.

This is because if the Russians wanted him dead, the value of killing him would be in his absence. If the Americans killed him, the value is in the spectacle of the killing itself. This killing is loaded with spectacle.

While one can argue that Russia could have employed someone to use sloppy methods in order to throw the scent, it is more likely that given the method, that the US is behind it. This could have been arranged through Ukrainian assets, and would not involve actual US agents on the ground in Moscow.

This was very obviously a murder which was wanted to be known as a murder. This does not fit into either a Russian motive or modus operandi.

What complicates things, however, is when we ask the real questions.

The first question to ask is 'cui bono', in this case we know that Russia, in particular Putin, has nothing to gain. The killing of Nemtsov under any of the circumstances does not make any sense from the view of Russian interest. Politically he did not pose a real threat, alive. With less than 5%, his ticket and the Republican Party failed to garner enough support to be sat in the Duma. With approval ratings above 85%, Putin is not in the position to need to resort to these kinds of tactics.

Russia is also at a different juncture politically, where such methods are not likely to be necessary even if there was an opposition figure to be concerned about. Every other form of virtual-media assassination is possible, that actual ones are not necessary. There are also other methods to delegitimize these characters which invariably revolve around their business dealings, underage girls, and so forth.

These other methods are much cleaner, as assassinations make a government look more desperate, create an unnecessary martyr out of a marginal character, and give fuel to other opposition at home and abroad.

While he held an important position in the 1990's under Yeltsin as First Deputy Prime Minister for about a year until 1998, his political career since the early 00's has been of little significance and has not inspired mass support.

It is the US that has the most to gain from this. Western press has painted him for years as the likely person to replace Putin in a serious change of political stability in Russia. This follows a western narrative, where western liberal values are superimposed as natural and universal values around the world.

While Nemtsov was one of the US's favorites, he is not a favorite with the Russian people. The actual 'runner up' party in Russia, which is projected to surpass Putin's ruling party in the event of a serious change, is the Communist Party of Zyuganov. But this narrative cuts against western interests, and is at odds with the west's narratives about the Cold War and its results. 
Wie man sieht: es zahlt sich durchaus aus, auch etwas über den Tellerrand schneller Pressemeldungen zu schauen, die in ihrer Uniformität der »Information« ohnehin den Verdacht auf PR-Verlautbarungen nähren. Man könnte auch »Gleichschaltung« oder »Lügenpresse« sagen. Man muß ja nicht gleich so weit gehen wie Kollege »Zooschauer« im »Gelben Forum«:
Es passt mal wieder alles ins Bild

Dass Putin einfach nicht mit regulären Truppen in die Ukraine einmarschieren wollte, war schon eine ganz schöne Provokation gegen den Westen, der doch ganz fest davon ausgegangen ist, dass Putin einmarschieren würde.

Und dann noch dieses unverschämte Abkommen von Minsk, mit dem Putin und die anderen Teilnehmer den USA einen fetten Strich durch die Rechnung machen. Wie kann man sich erdreisten, die USA, die der Ukraine doch nur helfen wollen, so als Depp dastehen zu lassen?

Und dann fangen die Rebellen auch noch als erste an, die schweren Waffen abzuziehen. Durften die das? Noch VOR den ukrainischen Truppen? Unverschämt und unglaublich dreist.

Nur gut, dass im Westen niemand darüber berichtet hat, das Moskau vor zwei Wochen noch mal 170 Lkw mit Hilfsgütern in den Donbass geschickt hat. Putin kann im Grunde dankbar sein, dass man diese Unverschämtheit einfach mal unerwähnt gelassen hat.

Aber so kann es natürlich nicht weitergehen. Es kann ja nicht sein, dass das alles an Putin abperlt, all die Mühen des freien Westens. Es kann doch wohl nicht sein, dass Putin im eigenen Land 80 Prozent Zustimmung findet - jetzt noch mehr denn je - und dass die Russen auch noch bereit und willens sind, die Lage auszuhalten und patriotisch zu sein, anstatt endlich für die Werte des Westens auf die Straße zu gehen. Ja sind die denn krank?

Jetzt aber, nach diesem offensichtliche kremlgesteuerten Mord (daran können nur geisteskranke Verschwörungstheoretiker zweifeln), werden die Russen ganz bestimmt sehen, WER ihr Feind ist, und für welche Werte es sich wirklich zu kämpfen lohnt. Jetzt wird sich der unermüdliche Einsatz des Westens für Demokratie und Menschenrechte endlich bezahlt machen, so wie er sich in Afghanistan, im Irak, in Libyen, Syrien auch schon bezahlt gemacht hat.

Ich könnte echt nur kotzen, Leute. 
Vielleicht gibt es dennoch einen Funken Hoffnung, daß die durchgeknallten Träumer von einer »Zweiten Chance« für ein weltweit US-amerikanisches Imperium doch von der Realität der leeren Kassen und der flagranten Unfähigkeit ihrer Politruks eingeholt werden, bevor sie den Weltenbrand entfachen können. Wie wir wissen: »Die Hoffnung sitrbt zuletzt«, sagt der Russe ...

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P.S.: daß die Leute aber jedenfalls der Systempresse immer weniger Glauben schenken, ist aus den Leserkommentaren mit geradezu schmerzhafter Deutlichkeit zu erkennen. In der »Presse« schreibt bspw. ein Poster »Quo Vadis«:
Eine Meldung der ukrainischen oder westlichen Qualitätsmedien, dass man möglicherweise neben dem Ermordeten den Ausweis eines FSB-Mitarbeiters gefunden haben könnte, käme für mich wenig überraschend.
und:
Innerhalb von 24 Stunden haben in den USA drei Journalisten unter mysteriösen Umständen das Zeitliche gesegnet.

Wahrscheinlich hat ihr Tod absolut nichts damit zu tun, dass sie gemeinsam an einem investigativen Dokumentarfilm zu möglichen Verwicklungen der US- Regierung bei den Anschlägen von 9/11 gearbeitet haben.

Dass diese Nachricht nicht den Weg in unsere Medien gefunden hat, mag wohl daran liegen, dass sie keine Putin-Gegner waren.
Wäre ich Chefredakteur, würde ich mir angesichts solcher Kommentarer doch langsam Sorgen darüber zu machen beginnen, wann mir auch noch die letzten Abonnenten abhandenkommen ...

2 Kommentare:

  1. Operation Majdan II ist angelaufen.

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  2. false flag Operationen haben einen Riesennachteil: Die Leuz müssen es glauben.
    Ich erinnere an das Trommelfeuer der Lügelpresstituierten seit Beginn der Ukrainekrise: Die Mehrheit der Deutschen glaubt ihnen nicht mehr, zu oft wurden sie als Lügenbolde vorgeführt. Ebenso stellt sich auch ein einfacher Mensch die Frage nach dem cui bono- da wird es ganz offensichtlich, wie bei MH 17. Und dann hätten wir noch unsere amerikanischen Befehlshaber, die nach Belieben den deutschen Politmarionetten ihre Diktion aufzwingen- selbst der Blödeste hat bemerkt, daß die Deutschen immer Zahlmeister sind und sich auf Geheiß wie jetzt von frechen Griechen auf der Nase rumtanzen lassen müssen. Auch denken immer mehr daran, daß es wohl kein Flüchtlingsproblem gäbe, hätte unser Hegemon in Syrien, Libyen oder sonstwo nicht brachial eingegriffen. Und- wenn ich die Leserkommentare, die noch durchkommen, richtig interpretiere, herrscht gehörige Skepsis bei der treuherzigen Darstellung unserer Politpropagandisten in der NSU- Farce- und wenn es nur die einfache Frage ist, warum den um alles in der Welt seit bald 200 Tagen immer noch verhandelt wird, wo doch alles so klar ist.
    Für uns Privilegierte im Netz erscheint das alles eindeutig, aber auch wir sollten nicht betriebsblind werden. Das Agieren unserer Demokratten entpuppt sich immer unverblümter als das von skrupellosen Mordbuben des Tiefen Staates. Ehrlich gesagt wundert es mich, daß bei Pegida noch kein Blut floß.
    Wie man so schön sagt, fallen so nach und nach die Masken und es ist immer als ganz schlechtes Zeichen zu werten, wenn offene Aggression wie jetzt zu Tage tritt. Dann will man es wissen und es ist bei Gott nichts Neues, daß ein Krieg vom Zaune gebrochen wird, wenn die Lage im Inneren verzweifelt ist- über den Zustand des EUSSR- Finanzsystems macht sich hoffentlich niemand mehr Illusionen.

    Als treuer Antifa- Aktivist, als Demo- Scharführer der Gewerkschaft, ja auch als grüner Ideologe oder singender Spaßvogel für die bunte Vielfalt überkäme mich so langsam ein Streuben der Nackenhaare: Wer weiß- vielleicht bin ich als nächster dran, ungefragt Märtyrer für die gute Sache zu werden...

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