... schrieb Michael Lehner vor zwei Tagen einen lesenswerten Artikel:
Mythen werden in unserer Gesellschaft benutzt und gezielt eingesetzt, um Überlieferungen zu transportieren, Erzählungen aus der Vorzeit eines Volkes oder Personen, Sachen oder Begebenheiten zu glorifizieren. Auch unser heutiges System hält eine Vielzahl an Mythen bereit, die sich bei genauerem Betrachten als falsch, irrig oder schlicht gesteuert herausstellen:1. Der US-Dollar wird weiterhin die dominante Währung bleiben.
Natürlich ist dieser Mythos eine komplette Lächerlichkeit, denn eine Vielzahl an Regierungen versuchen eine neues nicht dem Dollar anheim fallendes Finanzsystem aufzubauen.
Den — wenigstens in Europa — wichtigsten Mythos thematisiert er natürlich nicht: daß nämlich das Heil dieses Kontinents ab dem Jahr 1945 angefangen hat, als das ABSOLUT-UNVERGLEICH-BÖSE endlich von Mächten des Lichts besiegt und vernichtet wurde, und die Herrschaft der Demokratie auch die dunklen Landschaften Mittel- und (aber erst seit 1990) Osteuropas zu erleuchten begann. Und daß jeder, der das auch nur ansatzweise zu hinterfragen wagt, ein Bote der Finsternis ist.
Sorry, folks! LePenseur ist gegen Heilsmythen ziemlich allergisch. Solange sie sich im metaphysisch-religiösen Bereich bewegen (und auf Scheiterhaufen, KZs, Dschizya und Progrome verzichten), hält er sie für teils wunschgeleitet, teils abwegig, aber doch recht ungefährlich. Werden sie hingegen zur Legitimierung konkreter politischer Macht mißbraucht, sind sie bloß eines: Unterdrückungswerkzeuge der Machthaber-Klüngel.
Und dagegen wird auf diesem Blog angekämpft, so wenig Aussicht auf Erfolg sich LePenseur davon auch versprechen mag ...
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