Montag, 25. August 2014

»... on the same day

... Foley was allegedly being decapitated, 19 people in Saudi Arabia, a close US ally, were publicly beheaded for various crimes. One of the men was executed for witchcraft.«

Gelegentlich ist es ganz ratsam, einen Schritt zurückzutreten und eine Szene in aller Ruhe nochmals zu betrachten. Eric Margolis unternimmt das (trotz der medialen Hysterie, die über die Enthauptung eines Journalisten durch Knallköpfe der IS ausgebrochen ist) — und das Ergebnis dieser seiner Betrachtung ist durchaus lesenswert:
The Beheading: Some Words of Caution

The alleged beheading of freelance journalist James Foley by the shadowy ISIS (or Islamic State) has sparked outrage and horror around the globe.

I say “alleged” because we are not sure if the decapitation was real or faked.

After three decades of covering wars in the Mideast, Africa, Latin America, and Afghanistan, my reaction as a journalist was also outrage – but cautious outrage.

We westerners have a charming and quaint belief that killing people from the air by using bombs, rockets, shells, napalm and cluster munitions – or even nuclear weapons – is somehow not really as bad as ramming a bayonet into an enemy, blowing him to pieces with heavy artillery, or slashing his throat the way sheep are killed.
(Hier weiterlesen)
 Margolis wird sich mit diesem Artikel in den USA wenig Freunde machen. Besonders sein Schlußsatz (»We are tripping over our terrorists. Osama must be smiling.«) wird die Apologeten der US-Rolle als Weltpolizisten tief im Inneren treffen.

Sie werden es sich nicht eingestehen (wollen) — denn zuviele »vital interests« (v.a. was die Boni von Managern der Rüstungsindustrie angeht!) hängen daran, daß die Show weitergehen muß. Und wenn ein Krieg in der Ukraine (wegen der kühl-analytischen Zurückhaltung Putins) nicht und nicht losbrechen will, dann muß eben schnell ein anderes Bedrohungsszenario her.

Daß dabei (und daran) als »Kollateralschäden« die Christen (und neuerdings die Jeziden) im Irak draufgehen — jo mei: wo gehobelt wird, da fallen halt die Späne! Und so ein Christen-Span wird es posthum sicherlich zu schätzen wissen, daß er nicht sinnlos, sondern für die geostrategischen Interessen der USA (und ihrer »Eliten«) gefallen ist ...

2 Kommentare:

  1. Anbetracht unserer rassistischen und kolonialistischen Vergangenheit sollten wir uns davor hüten, anderen Zivilisationen unsere Lebensart aufzuzwingen. Wir dürfen den Islam nicht mit unseren Maßstäben messen und schon gar nicht rechtgläubige Mohammedaner bombardieren, die lediglich ihren Islam frei ausleben wollen.

    MfG
    Gutmensch

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  2. Cher Gutmensch ;-) Arminius,

    ich glaube, Sie haben da was fehlinterpretiert. In dem Artikel geht's nicht um "den Islam nicht mit unseren Maßstäben messen und schon gar nicht rechtgläubige Mohammedaner bombardieren, die lediglich ihren Islam frei ausleben wollen", sondern schlicht und einfach um die Heuchelei der USA, in Syrien die IS gegen den pöhsen (weil irgendwie russenfreundlichen) Assad unterstützt zu haben, und jetzt auf Entsetzen zu mimen, wenn sie sich als exakt jene Mordgesellen entpuppen, als die sie von assad immer schon bezeichnet wurden.

    Und es geht weiters darum, die perfiden "geostrategischen" Spielchen der USA aufzuzeigen, die immer öfter mit katastrophalen "Kollateralschäden" danebengelingen, je länger sie betrieben werden. Und sie werden schon seit langen betrieben: »Islamism is best to fight communisms« (meinte schon Carters "Sicherheitsberater" Brzezinski, dessen nette Aktionen wir das meiste unserer heutigen, pardon l'expression, Scheiße "verdanken") ...

    Etwas gegen derlei ziemlich größenwahnsinnige Spielereien einzuwenden, macht einen nicht zum Gutmenschen, sondern zeichnet einen Realisten aus.

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