Dienstag, 12. August 2014

Hinter dem Horizont

Die unerwartete Todesnachricht »erschüttert Hollywood« — so die professionelle Betroffenheitslyrik der Teletexter. Und nein, das ist jetzt nicht zynisch gemeint! Zynisch mutet mir eher der Umgang dieses oft als »Traumfabrik« schöngefärbten Medienmolochs mit dem Leben all derer an, aus deren Kunst und Engagement er sein Einnahmen generiert ...

Im Jahr 1998 drehte Robin Williams einen Film über das Leben danach: »Hinter dem Horizont«, im Original »What Dreams May Come« (nach einem Zitat aus dem Hamlet-Monolog: »For in that sleep of death what dreams may come / When we have shuffled off this mortal coil / Must give us pause«, in Schlegels Übersetzung: »Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen, / Wenn wir die irdische Verstrickung lösten, / Das zwingt uns stillzustehn«), und spätestens, wenn man diesen Film gesehen hatte, will einem die allzu geläufige Einordnung, daß Robin Williams eben »einer der besten Hollywoodkomiker« war, nicht mehr recht über die Lippen.


Wie immer man zu einzelnen Elementen des Films stehen mag (ich räume durchaus ein, daß mich bspw. die finale Wiedergeburts-Idylle befremdet) — daß der Film insgesamt ein grandioses, bild- und assoziationsgewaltiges Werk ist (quasi ein »Dante goes Hollywood«, aber fürwahr nicht im schlechten Sinne dieses Wortes!), und daß Robin Williams' Darstellungskunst entscheidend dazu beiträgt, den Film über manche, kommerziellen Erwägungen geschuldete Flachheiten zu tragen, wird man nur schwerlich bestreiten können.

Nun also ist er selbst »hinter den Horizont« getreten. Was — und wie — er dort sieht, wir wissen es nicht. Videmus nunc per speculum in enigmate tunc autem facie ad faciem, sagt Paulus. Hoffen wir, daß, was im Spiegel Stückwerk geblieben ist, ja bleiben mußte, »von Angesicht zu Angesicht« von ihm erkannt wird, wie auch er erkannt wird ...

Requiescat in pace.

1 Kommentar:

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