zum Gegenstand seiner abwägenden Betrachtung machte. Welch ein Unterschied! — zwischen diesem Dokument von Maßvollheit wie Schmerzlichkeit, in einen Krieg ziehen zu müssen, den der greise Monarch nur durch sein Gottvertrauen in den Sieg einer gerechten Sache gegenüber einem hinterhältig und amoralisch agierenden Feind doch zu gewinnen hoffen konnte, und der heute hysterisch überschnappenden Kampfrhetorik, die Schlagzeilen, Leitartikel und Pressekonferenzen seit Wochen und Monaten, und insbesondere in den letzten Tagen, ohne Unterlaß hervorkrakelen.
Heute vor exakt hundert Jahren nahm Österreich-Ungarns und Europas Unglück seinen Lauf. Wer die Ereignisse der letzten Tage unserer Zeit beobachtete, bekommt den Eindruck, daß unsere heutigen Regierungen (oder, bessergesagt: ihre Strippenzieher hinter den Kulissen) drauf und dran sind, denselben Versuch nochmals zu unternehmen: herauszufinden, ob die von ihnen ersehnte »Neue Weltordnung« nicht doch mit Waffengewalt herbeizwingbar wäre.
Es wird wieder nicht funktionieren, wie es noch nie funktioniert hat. Geschichte ist unplanbar, und alle Vorhersagen werden nur in einem Punkt rechtbehalten: daß es erschreckende Opferzahlen geben, und die Welt danach deutlich ärmer und unfreier sein wird, als heute. Einige freilich werden profitiert haben. Und deshalb soll es ja so kommen ...
Fast hundert Jahre später wird eine Kollegin seiner Majestät den Schritt in eine vergleichbare Katastrophe einzig und allein mit dem Adjektiv alternativlos begründen.
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