Dienstag, 24. Juni 2014

Heute ist zwar Johannistag

... und nicht Johannisnacht (denn das wäre ja die Vigilfeier vor dem Fest) — dennoch eine Gelegenheit auf eine weitgehend vergessene Oper von Richard Strauss hinzuweisen: »Feuersnot«, welche vor bzw. in der Johannisnacht spielt. Man kennt (falls überhaupt etwas) bestenfalls das »Intermezzo und Finale« aus diesem »Singgedicht« (wie es von Strauss bezeichnet wurde). Durchaus schade, denn die Musik hat (im Gegensatz zum albernen, ein bisserl schlüpfrig-sein-wollenden Libretto — jo mei! Was sich ein Simplicissimusautor des Wilhelminismus so als schlüpfrig ausmalt ...) durchaus ihre Qualitäten! Sie ist stilistisch zwar noch viel näher bei vorangehenden Tondichtungen wie Don Quixote oder Heldenleben angesiedelt als bei der eine deutlich kühnere Tonsprache verwendenden Salome, ist so aber der Beweis der kontinuierlichen Entwicklung jenes »Strauss'schen Personalstils«, der jedem, der ihn einmal »er-hörte«, unvergeßlich bleibt:



Da das Werk wegen der entrüsteter Ablehnung durch die ziemlich bigotte Gemahlin Kaiser Wilhelms II nach ein paar Aufführungen vom Spielplan der Berliner Oper abgesetzt werden mußte, und sich die späteren, erfolgreichen Opern dann nach 1918 als hinderlich für eine erfolgreiche Wiederaufnahme erwiesen, liegt dieses Werk bis heute in einem Dornröschenschlaf, aus dem es wohl auch kaum zu erwecken sein wird ...

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