LePenseur will es nicht, und beschränkt sich — getreu dem Grundsatz »De mortuis nil nisi bene« — daher aufs Schweigen, und verweist daher auf ein altes Gebet, das angesichts des Unfriedens in dieser Region sicher angebracht ist:
Deus, a quo sancta desideria, recta consilia, et justa sunt opera: da servis tuis illam, quam mundus dare non potest, pacem.Ob Ariel Sharon recte Scheinerman seinerzeit ein »Diener Gottes« war, war wohl nie (und ist nunmehr definitiv nicht mehr) an uns zu beurteilen. Der aber, der es zu beurteilen hat, möge ihm gnädig sein.
"... wenn er schon durch sein Verhalten während seines Lebens dafür gesorgt hat, daß es keinen Frieden gab."
AntwortenLöschenDieser Vorwurf passt auf alle, die in Moslemnähe leben. Zwischen Moslems und normalen Menschen gibt es keinen Frieden. Nirgendwo.
Nun kann man die Schuld auf die Nachbarn des Moslems projizieren, wie das unsere linke, säkulare, gleichgeschaltete Wissenschaftler- und Medienmeute alltäglich tut.
Man kann es aber auch realistisch sehen.
Sharon hat sich dem Islam nicht unterworfen, was sicher eine große Sünde ist; auf jeden Fall islamophob. Wenn Islam "Frieden" bedeutet, ist freilich jeder Kuffar ein Kriegstreiber.
Ich ziehe vor Sharons Überlebenswillen den Hut. Er wäre nicht mal im Traum auf die Idee gekommen, den Feinden die Stadttore zu öffnen, um schlimmeres zu verhüten.
Aber zum Glück sind unsere Machthaber aus ganz anderem Holz geschnitzt. Und so können wir uns freuen, die Segnungen des Islam hier bald in unserer Eigenschaft als Dimmy zu genießen. Wir haben keinen Sharon, der uns den Eintritt in dieses Paradies versperrt. Und wie es aussieht, sind viele ganz froh darüber.
@Volker:
AntwortenLöschenSie werden mir schwerlich den Vorwurf übergroßer Islam-Feundlichkeit machen können, und auch den gutmenschlicher Realitätsferne wohl eher nicht.
Andererseits scheint es mir auch wieder nicht besonders intelligent, nach dem Motto »Den Scheiß-Museln gehört mal ordentlich in die Fresse gekotzt!« provokatorisch aufzutreten, wo es nicht nötig ist.
Genau das aber hat der Verstorbene mit seinem »Besuch« des Tempelberges gemacht, und damit die zweite, im grund bis heute anhaltende Intifada ausgelöst — offenbar weil er sich durch eine drohende Kriegsgefahr Chancen für seinen nächsten Wahlkampf ausgerechnet hatte (denn ich glaube nämlich nicht, daß sein Besuch des Tempelberges auf ein sonst unstillbares spirituelles Verlangen zurückzuführen war).
Nun, nochmals: ich möchte hier nicht polemisch werden und diese Diskussion angesichts seines offenen Grabes damit bewenden lassen — und ersuche, von kontroversen Diskussionsbeiträgen zu diesem Posting Abstand nehmen zu wollen.
Danke.
Laecherlih. Arafat hatte die 2. Intifada schon Monate vorher geplant. Sharon mag ihm einen Vorwand geliefert haben mit seinem Besuch auf dem Tempelberg, der vom Premierminister Barak genehmigt und mit den Palaestinensern koordiniert worden war. Ausloeser aber war er nie und nimmer.
AntwortenLöschen@beer7:
AntwortenLöschenMan kann — wie in fast allen Fällen historischer Vorgänge — unterschiedlicher Ansicht sein, was durch welche Fakten belegt, widerlegt, verursacht, ausgelöst worden etc. werden kann.
Die Ansicht, durch den Besuch des Tempelberges durch Sharon sei die 2. Intifada ausgelöst worden, als »lächerlich« zu bezeichnen, steht Ihnen frei — meinerseits halte ich sie hingegen für durchaus plausibel und schlüssig.
Mein Standpunkt in der ganzen vertracken Israel-Palestina-Angelegenheit wurde von mir öfters dargelegt und läßt sich in aller Kürze mit einem resignierten »Das Problem ist ohne guten Willen beider Seiten unlösbar, da beide Seiten in der Vergangenheit massiv Schuld auf sich geladen haben« umschreiben.
Dieser Standpunkt wird Ihnen vermutlich nicht gefallen, und ich billige Ihnen — als »Partei« und in Ihrer Lebensführung unmittelbar Betroffenen dieses Streites — durchaus zu, daß Sie hier andere Maßstäbe anlegen als ich.
Da aber auch dieser Dissens zwischen Ihren und meinen Ansichten schwer lösbar erscheint, und ich einen Kurznachruf nicht zum Anlaß einer Nahost-Diskussion machen möchte, schlage ich vor, wir belassen es mit einem »we agree to disagree« ...