Freitag, 29. November 2013

Eine rhetorische Frage

(oder eigentlich: Feststellung) äußert Christian Ortner — nämlich: warum Prostituierte mehr Ansehen genießen als Politiker.
Der Bundeskanzler verspricht, das 24-Milliarden-Budgetloch zu sanieren, ohne dass die Bürger das zu spüren bekommen. Danke, aber pflanzen können wir uns selber.

Das Ansehen der Politiker, so ergab eine jüngst vom Magazin „Trend“ publizierte Umfrage, ist momentan nicht nur schlechter als jenes der Journalisten (was schwer genug ist), sondern auch deutlich unter jenem von Prostituierten angesiedelt. Dies ist insofern nicht überraschend, als Prostituierte, im Gegensatz zur derzeit amtierenden politischen Klasse, im Regelfall ja auch halten, was sie ihren Kunden beim Anbahnungsgespräch – sozusagen dem Äquivalent zur Vorwahlzeit – zusagen.

Ein Freudenhaus, dessen Huren ihre Kunden so dreist über die zu erwartenden Dienstleistungen hinters Licht führen, wie das die Regierung vor der Wahl im Zusammenhang mit den Staatsfinanzen getan hat, ginge ziemlich schnell pleite. Kein Wunder also, dass die Sexarbeit gerade besser beleumundet ist als das politische Gewerbe. Das ist schlicht und einfach eine Frage der unterschiedlichen Verlässlichkeit dieser beiden Geschäftsmodelle.

(Hier weiterlesen)
So trefflich Ortners Artikel ist — der Unterhaltungswert mancher Leserkommentare liegt noch darüber. Hier ein kurzer Auszug aus dem Kommentar-Thread:
MCWS 29.11.2013 08:37
Es ist nicht nur eine Frage der Verläßlichkeit.
Sondern auch eine der Brauchbarkeit der angebotenen Dienstleistung.
Der Gastrokritiker 29.11.2013 08:36
Fünf Unterschiede zwischen Prostituierten und Politikern:
1. Prostituierte arbeiten hart für ihr Geld
- Politiker denken nur daran, wieviel sie bis zur nächsten Wahl abkassieren können
2. Prostituierte sind echte Profis in ihrem Metier
- Die meisten Politiker haben keinen Beruf gelernt (Taxifahrer?) und dilettieren in Volkswirtschaft, Diplomatie, Bildung oder Landesverteidigung. Bei Bedarf wird untereinander getauscht.
3. Prostituierte liefern echte Dienstleistungsqualität.
- Politiker hinterlassen nichts als riesige finanzielle und strukturelle Schäden. Macht nichts, das zahlt ohnehin der Bürger.
4. Prostituierte sind ehrlich. Beim ersten Diebstahl sind sie aus dem Geschäft.
- Politiker haben einen zweifelhaften Ehrenbegriff
5. Prostituierte müssen sich mehrmals täglich unter großer Konkurrenz einer Wahl stellen
- Politiker müssen sich nur alle 5 Jahre wählen lassen. Das Resultat steht schon vorher fest. Dazwischen können sie die Bürger fünf Jahre ungestört f...n und ausnehmen.
DRMS 29.11.2013 08:32
mundus vult decipii
Das ist ja alles richtig was Hr Ortner schreibt, nur kann man im bestehenden System der Herrschaft der Idioten ( = Mehrheitsdemokratie) nicht Kanzler werden, ohne zu lügen. Das heisst jeder Kanzler , egal von welcher Partei, er muss ein Lügner sein, sonst wird er nivcht Kanzler. Beweis: Man gründe eine Partei und sage dem Wähler immer alle Wahrheiten, zB der Wohlfahrtsstaat ist unhaltbar und wird crashen, z B man kann den Staat nicht über Reichenbesteuerung sanieren, z B Gewerkschaften vernichten Arbeitsplätze anstatt welche zu schaffen, alle Förderungen und Beihilfen sind grossteils kontraproduktiv usw.
So eine fiktive Partei schafft es nicht einmal in den Nationalrat. Tischen sie aber die Lügen von Faymann und Hundsdorfer auf , ( dabei bitte immer lächeln und treuherzig schauen) und sie bekommen eine Mehrheit im Parlament. Beweis . Letzte Wahl. Womit wir bei der Überschrift wären: Die Welt will belogen werden. Die Mehrheit ist einmal blöde. Damit regieren blöde Politiker.
Musers 28.11.2013 20:42
Wir sind alle Sozialisten
Peter Sloterdijk, der die linke Durchseuchung der Republik (gilt auch bei uns in A) wie folgt charakterisiert:
"Ob einer sich zur Sozialdemokratie bekennt oder nicht, spielt schon längst keine Rolle mehr, weil es Nicht-Sozialdemokraten bei uns gar nicht geben kann, die Gesellschaft ist per se strukturell sozialdemokratisch, und wer es nicht ist, der ist entweder im Irrenhaus oder im Ausland. Es gibt keine ernsthafte Alternative dazu."
Das entspricht leider den Tatsachen. Daher wundern mich derartige Realitätsverweigerungen nicht mehr.
Die wenig vornehme, aber sachrichtige Charakterisierung des Wieners — sie wurde, glaube ich, schon einmal auf diesem Blog gepostet — für Armlöcher wie diese unsere Politruks:

Ins Eckerl stellen und mit Katzendreck zuscheißen!

1 Kommentar:

  1. Goldig, aber das Sloterdijk-Zitat stimmt nicht so ganz: Wer nicht "sozialdemokratisch" ist, ist mindestens Rechtspopulist, und Rechts = Nazi = Vogelfrei.

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