Das Abschneiden der FDP ist durchaus ein Menetekel für die Bundestagswahl, und auch hier ist das Ergebnis als »durchwachsen« beschreibbar: einerseits ist das Ausscheiden der FDP, dieser »Liberalismus-Simulation« (wie sie ein indignierter Poster beim Antibürokratieteam nannte), durchaus positiv zu sehen, andererseits gerät damit einer der wenigen aufrechten liberalen (und überhaupt anständigen) Politiker Deutschlands, nämlich Frank Schäffler, in eine fatale Lage. Außer ihm gelingt der Einzug in den Bundestag über ein Direktmandat, was ja — bei allen persönlichen Qualitäten Schäfflers — für einen FDPler kein Spaziergang ist! Doch es kann durchaus sein, daß genügend CDU/CSU-Wähler am nächsten Sonntag wegen einer sonst möglicherweise dräuenden Volksfrontregierung sicherheitshalber die FDP mit der Zweitstimme quersubventionieren und so über die 5%-Hürde bringen.
Die AfD ist in Bayern ja nicht angetreten (ein Teil ihrer Linie wird in Bayern ja durch die Freien Wähler mitvertreten, sodaß das wohl nur zu kontraproduktiven Konkurrenzierungen geführt hätte!), somit rätseln wir weiter über ihr potentielles Abschneiden in der Bundestagswahl. Die bekannt manipulativen »Meinungsforschungsinstitute« sehen sie ja bei 4% (wobei sie jetzt vorsichtshalber ein »Tendenz steigend« dazuschreiben), ebenso wie die FDP, sodaß ein Scheitern beider Parteien an der 5%-Hürde denkbar ist. Was umgekehrt einer Volksfrontregierung, womöglich unter grüner Führung, die Türe öffnet. Oder einer CDU/CSU/SPD-Koalition, die von den Sozen ständig erpreßbar wäre (»wenn ihr nicht spurt, dann machen wir eben mit Links weiter ...«). Auch keine schöne Aussicht.
Die in diversen libertären Foren geäußerten Hoffnungen auf eine »echt liberale« (d.h. dann also: libertäre) Partei, die die pöhsen AfDler — die ja nur getarnte Konservative seien und denen daher ein Scheitern von Herzen gegönnt wird — hinter sich lassen mögen, um endlich libertäre Politik in Deutschland ans Ruder zu bringen, dürfen getrost als Träume von gebratenen Eislutschern qualifiziert werden. Sorry, liebe Freunde von der PdV (& Co.): ihr mögt durchaus brauchbare Gedanken in euren Programmen haben, aber wählen wird euch halt keiner! Das mag man von Herzen bedauern, aber ändern wird sich's dadurch nicht. Die einzigen, die wirklich eine Chance (und auch nicht mehr als das!) haben, das sklerotische Parteisystem der Bundesrepublik ein bißchen aufzumischen (und wieder nicht mehr als das!), sind die Leute vom AfD. Denn die Wahrscheinlichkeit, daß ab 23. September 2013 die FDP von Frank Schäffler auf den Pfad liberaler Tugenden zurückgeführt wird, ist etwa so groß, wie Schäubles Herz für Niedrigsteuerländer. Überschaubar groß.
Nun gibt es radikale Menschen, die auf diesem Blog stolz (oder vorsichtig verhüllt) posten, daß sie jene Partei wählen wollen, die für die »Etablierten« am schrecklichsten zu ertragen wäre — ich nehme mal an, sie meinen damit die NDP. Naja ... mal abgesehen davon, daß ich diese Partei aus gutem Grund für eine potemkin'sche Fassade des BND halte (was ihre Wahl einigermaßen sinnlos werden läßt), sollte man doch nicht in das primitive Strickmuster, der (vermeintliche) »Feind meiner Feinde ist mein Freund« verfallen. Sowas kann (wie bspw. die Unterstützung der Taliban durch die USA gegen die Sowjets bewiesen hat) einigermaßen in die Hose gehen. Mal abgesehen von der fatalen Außenwirkung, die Deutschland nur wieder in neue Wiedergutmachungserpressungen stürzen würde. Und daß die NDP sich auf wundersame Weise ihrer
Noch ein Wort zum Nichtwählen (das in libertären Kreisen ja auch sehr beliebt ist): ich habe noch nie verstanden, was das bringen sollte! Wer nicht wählen geht, kann schlicht faul sein, intellektuell überfordert, oder eben verdrossen. Während eine ungültige Stimme (so schwer ist Ankreuzeln ja nicht!) wohl kaum als »zu dumm zum Wählen« interpretiert wird, sondern eher als Protest im Sinne von »Euch alle nicht!«, ist die Nichtabgabe vieldeutig, und wird daher von unseren Politikern in ihrem Sinne gedeutet: zu dumm und/oder zu faul. Auswirkung auf die reale Machtverteilung hat beides nicht. Das Nichtwählen aber nicht einmal einen klaren Protestcharakter.
So, das war's zur Bundestagswahl aus der Feder eines geographisch nicht Betroffenen. Liebe Piefkes — macht's was daraus ...
"Die in diversen libertären Foren geäußerten Hoffnungen auf eine »echt liberale« (d.h. dann also: libertäre) Partei, die die pöhsen AfDler — die ja nur getarnte Konservative seien und denen daher ein Scheitern von Herzen gegönnt wird — hinter sich lassen mögen, um endlich libertäre Politik in Deutschland ans Ruder zu bringen, dürfen getrost als Träume von gebratenen Eislutschern qualifiziert werden. Sorry, liebe Freunde von der PdV (& Co.): ihr mögt durchaus brauchbare Gedanken in euren Programmen haben, aber wählen wird euch halt keiner!
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Damit dürfte unter anderem ich gemeint sein. Sie haben recht und unrecht. Ich werde meine Stimme der PDV geben und mich hüten es einer Alternative, die keine ist, geben. Ich wette auch, sollte die AfD in den Bundestag kommen wird Sie sich nicht lange zieren mit der CDU zu koalieren.
Und zu Ihren Träumen fällt mir zumindest ein Zitat ein: "I have a dream"..
dazu kann ich nur sagen "dito".
Und noch mal eine Kritik an Ihrer Unterstützung für die AfD. Die AfD will das Problem des Falschgeldsystem nicht angehen, wie Sie da in der AfD noch eine Alternative sehen können, wo Sie doch selber immer wieder dieses Geldsystem kritisieren ist inkonsequent.
Manche Deals sind eben keine. Sie sind nur alter Wein in neuen Schläuchen. Als weiteren kleinen Seitenhieb, wissen Sie wieviel Wert die DM verloren hat? Wieviel der ÖS, und wann wurde es mit dem Wertverfall es ÖS besser?
Na?
@FDominicus:
AntwortenLöschenDie AfD will das Problem des Falschgeldsystem nicht angehen, wie Sie da in der AfD noch eine Alternative sehen können, wo Sie doch selber immer wieder dieses Geldsystem kritisieren ist inkonsequent.
Das Leben insgesamt ist inkonsequent, nicht speziell ich (mal davon abgesehen, daß ich in Deutschland ohnehin nicht wählen kann). Außerdem wird m.E. das Problem des Falschgeldsystems von keiner APrtei angegangen werden können, sondern nur faktisch über einen Zusammenbruch, weil das System mittlerweile längst nicht mehr reformierbar ist, sondern nur durch Kollaps faktisch zu beseitigen. Nur sollten in diesem Zeitpunkt wenigstens ein paar Leute im Parlament sitzen, die wissen, was jetzt besser gemacht (und v.a. was jetzt besser nicht gemacht!) werden sollte. Und das traue ich den AfDlern durchaus zu. Zu erwarten, daß eine Partei mit dem Programm »Wir fordern den Goldstandard und das sofortige Ende des Papiergeldes« ins Parlament kommt, ist naiv.
Ich werde meine Stimme der PDV geben und mich hüten es einer Alternative, die keine ist, geben.
Welchen Sinn hat es, eine Partei zu wählen, die mit Sicherheit nicht in den Bundestag kommt? Da können Sie ebensogut ungültig wählen.
Ich wette auch, sollte die AfD in den Bundestag kommen wird Sie sich nicht lange zieren mit der CDU zu koalieren.
Glaube ich eher nicht, und v.a. wird die CDU nicht wollen. Oder glauben Sie ernstlich, Mutti kriecht zu Kreuze?
AntwortenLöschen"Ich werde meine Stimme der PDV geben und mich hüten es einer Alternative, die keine ist, geben.
Welchen Sinn hat es, eine Partei zu wählen, die mit Sicherheit nicht in den Bundestag kommt? Da können Sie ebensogut ungültig wählen."
Sie haben durchaus recht, warum sollte man überhaupt wählen gehen. Ist sowieso für die Katz. Legitimiert noch mal den Anspruch der Parteien auf Ihre Positionen.
Leider gibt es keinen Wahlzettel auf dem steht.
- Für die Abschaffung der Parteien und Volksabstimmungen.
Das steht uns nach §146 eigentlich zu. Wie Sie schon schrieben, das Leben ist inkonsequent.
Muß ich deshalb ebenso inkonsequent handeln? Brauche ich mich nicht mehr für mich guten Dingen wie Erhlichkeit, Bemühen, und Markt einsetzen? Weil hey, wir können doch alle inkonsequent sein?
"Glaube ich eher nicht, und v.a. wird die CDU nicht wollen. Oder glauben Sie ernstlich, Mutti kriecht zu Kreuze?"
Das allerdings sollten Sie noch einmal überdenken. Wedelt der Schwanz mit dem Hund? Wieso kommen Sie darauf das Mutte kriechen wird? Sie können sicher sein, daß können viel AfDler besser....
http://www.freiewelt.net/nachricht/lucke-afd-auch-offen-fur-koalitionsgesprache-10009641/
Speziell auch Ihre Spitzenkandidat und wer wird wohl bei der AfD die Richtlinien vorgeben? Die Mitglieder? Das wäre doch etwas inkonsequent in unsere Parteienlandschaft....
"Glaube ich eher nicht, und v.a. wird die CDU nicht wollen. Oder glauben Sie ernstlich, Mutti kriecht zu Kreuze?"
AntwortenLöschenAlternative kann ich Ihnen die nächste 180° Wende vorschlagen. Denken Sie mal wie es war mit Laufzeitverlängerungen AKWS und dann Abschalten AKWs. Ich denke das bekäme Frau Merkel "gut" hin und würde es noch als weise Entscheidung unter das Volk bringen (und hier müsste ich Ihr sogar beipflichten) und schwupps, hat die AfD keine zu Kreuze kriechen sondern "kluge Politik" was dann vielleicht gleich mal wieder im Niedergang der AfD resulierte.
Frei nach dem Motto, "wir haben die Verträge ja immer 'ernst' genommen"
Nun mal ehrlich, welche Alternative gibt es denn zur Alternative für Deutschland?
AntwortenLöschenDa ist weit und breit nichts zu sehen.
Nun die Alternativen heisse, Nein-Partei, Partei und am ehesten PdV
AntwortenLöschenDa Deutschland aber vergessen hat was liberal heißt, wird weiter schön SEDlisch gewählt...
@FDominicus:
AntwortenLöschenAlternative kann ich Ihnen die nächste 180° Wende vorschlagen. Denken Sie mal wie es war mit Laufzeitverlängerungen AKWS und dann Abschalten AKWs. Ich denke das bekäme Frau Merkel "gut" hin ...
Nego paritatem! Wenn es nicht eine »Einigung« in den Machteliten gegeben hätte (schon früher, bspw. beim Kyoto-Protokoll etc.), daß eine »grüne« Energiewende, gespeist aus Atomangst und Klimawahn eigentlich die eierlegende Wollmilchsau ist, um die Bürger
1. abzuzocken ohne Ende
2. durch damit verbundene Kriminalisierung von »Fehlverhalten« und immer größere administrative Aufwände in Schach zu halten, damit sie nicht aufmucken können.
Mutti sprang auf diese Welle einfach im opportunen Zeitpunkt auf.
»Unsere« Machteliten haben aber an einem Euro-Ausstieg Deutschlands (oder irgendeines maroden südländer-staates) null Interesse, alos wird Mutti auch nicht aufspringen.
"Mutti sprang auf diese Welle einfach im opportunen Zeitpunkt auf.
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Ok.
"
»Unsere« Machteliten haben aber an einem Euro-Ausstieg Deutschlands (oder irgendeines maroden südländer-staates) null Interesse, alos wird Mutti auch nicht aufspringen."
Nun dann frag ich mal so rum ist einem deutschen Buka der Euro so wichtig, daß er Seinen Bundestagsposten aufgeben würde? Ich denke eher nein. Wenn es Frau Merkel opportun erscheint auf einmal Verträge zu honorieren statt Ihren Posten in einer wie auch-immer-(ent)arteten EU zu verlieren. Was glauben Sie wird eine Bundeskanzlerin machen?
@FDominicus:
AntwortenLöschenNun dann frag ich mal so rum ist einem deutschen Buka der Euro so wichtig, daß er Seinen Bundestagsposten aufgeben würde?
Ja, ist der Fall, denn er (bzw. in Muttis Fall: sie) ist Kanzler von der »Eliten« Gnaden. Gestaltungsmöglichkeiten in Details, keine frage, Versorgungssicherheit bei Wohlverhalten, Sturz in Unehren (siehe Muttis Pudel) bei Aufmucken gegen die »Linie«.
Das reicht.
"Ja, ist der Fall, denn er (bzw. in Muttis Fall: sie) ist Kanzler von der »Eliten« Gnaden. Gestaltungsmöglichkeiten in Details, keine frage, Versorgungssicherheit bei Wohlverhalten, Sturz in Unehren (siehe Muttis Pudel) bei Aufmucken gegen die »Linie«."
AntwortenLöschenWenn Sie es so sehen ....
Zitat vom Denker
AntwortenLöschen"Das Leben insgesamt ist inkonsequent, nicht speziell ich (mal davon abgesehen, daß ich in Deutschland ohnehin nicht wählen kann). Außerdem wird m.E. das Problem des Falschgeldsystems von keiner APrtei angegangen werden können, sondern nur faktisch über einen Zusammenbruch, weil das System mittlerweile längst nicht mehr reformierbar ist, sondern nur durch Kollaps faktisch zu beseitigen. Nur sollten in diesem Zeitpunkt wenigstens ein paar Leute im Parlament sitzen, die wissen, was jetzt besser gemacht (und v.a. was jetzt besser nicht gemacht!) werden sollte. Und das traue ich den AfDlern durchaus zu. Zu erwarten, daß eine Partei mit dem Programm »Wir fordern den Goldstandard und das sofortige Ende des Papiergeldes« ins Parlament kommt, ist naiv".
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Lieber Le Penseur,
wie immer, auf den Punkt gebracht. Auch ich erhoffe mir von der AFD, selbst (wenn) in Koalition mit "Mutti", Standhaftigkeit und keinerlei Zugeständnisse in der Sache. Zumindest nicht an der eigentlichen Statik.
Die AFD wird getragen durch viel Sachverstand. Die Tatsache, das unsere politischen Vorturner dies negieren, zeigt die Angst vor der Bloßstellung, das unsere vielgepriesene Alternativlosigkeit der größte Betrug am Bürger ist.
Ganz herzliche Grüße nach Österreich
sendet Nola
Es gibt eine Partei, die zu wählen als das Diabolischte gilt, das man sich ausdenken kann. Wenn die irgendwo zuviele Stimmen bekommt, dann sind die lupenreinen Demokratten in den Medien ganz dolle betroffen, bekommen Schnappatmung, springen im Viereck. Diesen Spaß zu erhoffen, den gönne ich mir - konsequent immer wieder.
AntwortenLöschenDAS ist echtes Protestwählen: den Leibhaftigen und nicht die kleinen Teufelchen!
Vor DIESEM Gottseibeiuns habe die "Guten" Angst wie vor nichts sonst, und hätten mehr "Protestwähler" die Eier gehabt, ihn zu wählen, dann hätte sich schon was veränden können.
Der Name dieses BRD-Satans beginnt mit "N" ...
Kreuzweis
Cher Kreuzweis,
AntwortenLöschenIhr Vergnügen bleibe Ihnen unbenommen — was ich von der Wahl besagter Partei halte, habe ich im drittletzten Absatz meines Artikels*) ja hinreichend dargelegt.
Aber jeder wie er will und kann! ... ich sehe das als geographisch nicht Betroffener ohnehin recht entspannt.
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*) Nun gibt es radikale Menschen [...] was man von den Politikergesindel hält ...