Montag, 26. August 2013

Selten, aber doch ...

... ist LePenseur geneigt, auf einen Artikel des linken Desinformations-Magazins »Profil« zu verlinken. Aber bei einem Kommentar von Peter-Michael Lingens kann sowas schon mal vorkommen:
Lieber Militär- als Gottesstaat

Mein politisch unkorrektes Verständnis für die aktuelle Mehrheit der Ägypter.

Wie mein Kollege Georg Hoffmann-Ostenhof gebe ich die Hoffnung auf ein demokratisches Ägypten oder Tunesien nicht völlig auf: Tunesiens islamistische Ennahda-Partei will immerhin mit der säkularen Opposition verhandeln; aber in Ägypten überbieten einander die Moslembrüder und Abdel Fattha al-Sisi in blinder Sturheit. (El-­Bara­dei anzuklagen und Mubarak zu enthaften, verrät das Fingerspitzengefühl des Generals).

Jedenfalls frage ich mich, ob ich den Sturz autoritärer, pro-westlicher Regime in islamischen Ländern wirklich weiterhin herbeihoffen soll. Denn ich fürchte, dass es den ­Tunesiern unter Ben Ali, den Libyern unter Muamar Gaddafi und den Ägyptern unter Hosni Mubarak eher besser als heute gegangen ist – ja, dass der Übergang von diesen Regimen zu lebenswerteren Verhältnissen näher war: Gaddafi mühte sich um westliche Akzeptanz und Mubarak hielt sogar so etwas wie Wahlen ab.

(Hier weiterlesen)
Besonders interessant ist der Schluß des Artikels:
Ich plädiere dafür, die Schwarz-Weiß-Unterscheidung in „autoritär“ und „demokratisch“ in Bezug auf Staaten der Dritten Welt aufzugeben und durch ein differenzierendes Bewertungssystem zu ersetzen:

Das meiste Gewicht sollte darin dem wirtschaftlichen Wohl der Bevölkerung zukommen: der Beschäftigungs­rate und der Nahrungsmittelversorgung. (Motto: Erst kommt das Fressen, dann die Moral.)

Danach käme das Ausmaß der persönlichen Freiheit der Durchschnittsbürger (vorerst noch nicht der Dissidenten oder Journalisten).

Danach das Ausmaß von Rechtssicherheit, Bürger- und Minderheitsrechten, und erst am Schluss das Ausmaß demokratischer Mit­bestimmung, auch wenn sie sicherlich Endziel der Entwicklung sein soll.

Wenn wir Staaten nach diesen Kriterien bewerten und die Fortschritte belohnen, die sie auf dieser Werteskala ­machen, werden wir seltener Fehleinschätzungen zu ­bereuen haben.
Ja, in der Tat: von so viel vernünftigem Augenmaß könnten sich die meisten Politiker — und so gut wie alle edeltönend betroffenheitsbewegte Berufsgutmenschen (jedweder Couleur) eine Scheibe abschneiden!

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