Der Weizen findet sich freilich eher nicht im redaktionellen Teil (dessen früher legendäre Wirtschaftsrubrik beispielsweise den Abgang von Klaus Peter Krause auch nicht recht verwunden hat), sondern bisweilen in den Blogs, die der Internetausgabe der FAZ zugeordnet sind. Eben las ich da einen herrlich süffig zu lesenden Artikel: »Die Wiederkehr der Anstandsdame als intolerante Feministin«. Lesen. Erst lachen. Dann weinen — denn es ist mittlerweile so. Wie es ein Kommentar dazu prägnant zusammenfaßte:
Karin Schnellinger 28.03.2013, 14:42 Uhr
Alle Lebensbereiche sollen gegendert werden.
Die Sprache soll gesäubert werden.
"1984"?
"Farm der Tiere"?
Nein, Deutschland 2013.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
P.S.: Der Autor »Don Alphonso« hätte seinen Blog vermutlich nicht bei der FAZ, wenn er nicht bereit wäre, einige Anstandsverneigungen Richtung Blattlinie zu machen, so z.B. in der Diskussion zum Artikel, in der er natürlich gleich sein stromliniges Entsetzen über »Rechtspopulisten« und irgendwelche Frauen der »Jungen Freiheit« bekundet — wie es denn auch in den Kommentaren zum Teil (aber nicht zum guten!) gutmenschelt, daß es nur so a Freud' ist. »Brav, darfst dich wieder setzen« — vielleicht bekommen sie dafür irgendein Häppchen von der hohen Redaktion. Aber egal: das sind peccata minora ...
Ich glaube nicht, dass "Don Alphonso" erfreut sein wird, von dir gelobt zu werden. Das dürfte für ihn eindeutig "Beifall von der falschen Seite" sein ;-)
AntwortenLöschen@Rayson:
AntwortenLöschenDamit muß er leben. Und wenn es seinen Adrenalinspiegel nach oben treiben sollte — vielleicht wacht er dann gar auf ...?
Die Sprache wird auch gerichtlich gesäubert:
AntwortenLöschenChristoph Zimmer: Genderjustiz.
www.zmm.cc/Genderjustiz.pdf
Dieser Autor erklärt vor allem und, so weit ich weiß als einziger, warum der Genderquatsch sprachlich falsch ist. Es gibt von Zimmer auch noch:
Geschlecht und Menge. Gleichschaltung durch Genderpolitik.
www.zmm.cc/Geschlecht.pdf
Ich glaube, der Autor wurde auf diesem Blog schon erwähnt.
@Anonym:
AntwortenLöschenZimmer steht sogar im Link-Verzeichnis unter »Die Philosophen«.
Ein wirklich ausgezeichneter, klarer Kopf!
Die damalige Prüderie hatte zu Zeiten, als der Sozialismus noch nicht erfunden war, durchaus materielle Gründe: seuchenhygienische sowie versorgungstechnische (Kinder). Man kann es in Afrika schön beobachten, wie AIDS als Folge lustigen "Rumschackselns" die Stammesverbände verheert, wenn nicht der Weiße Mann seine Pillen schnell genug hinschaufelt!
AntwortenLöschenBei aller schöngeistigen Libertinage vergißt der gute Alfonso also, daß Prüderie früher oftmals diese sachliche Grundlage hatte, man das einfache Volk jedoch noch nie zur Frovolität (man lese mal Balzacs "Tolldreiste Geschichten" z.B.) animieren mußte. (... wohl aber eine schlappschwänzige übersatte Intelligenzia).
Die heutige Prüderie der FeministInnen hingegen ist nur noch eine Attitüde, ein Turbolader, zur Privillegiengewinnung.
Der Feminismus ohne Prüderie, den Don A. ja teilweise gutheißt, ist jedoch auch keinen Jota besser.
Feminismus und Sozialismus sind Alfonso solange genehm, solange sie seine (unfruchtbare! er ist wohl ein bekennender Kinderloser!) Lustbarkeit nicht bedrohen.
Ansonsten ist der gute Don - was seine sonstigen Mitleidstränen weisen, recht sozialistisch veranlagt. Erst das Asylantenheim in der Nachbarschaft seiner Villa läßt ihn vom Gutsein abrücken (bildlich gesprochen). Ähbäh!
Kreuzweis
Ich kann den Hausherrn nur davor warnen, dem "guten" Fonsi zuviel Lob und Ehre zukommen zu lassen. Sporadisch aufblitzende lichte Gedanken (v.a. wenn es ihm persönlich an den Kragen geht) werden bei Don A. schnell von Massen an linksgrüner Dunkelheit umnachtet, meist schon - wie auch hier - im gleichen Beitrag.
AntwortenLöschenFonsi alias Rainer ist ein fast schon klischeehafter Salon-Sozialist, dem man bei jeder Zeile, die er absondert anmerkt, dass er sein Vermögen nicht mit eigener Arbeit erzielt hat. Sein Ziel: Durch Dekadenz zur Weltrevolution.
Fonsis wahres Verhältnis zu Sozialismus und Feminismus hat mein Vorschreiber schon treffend dargestellt. Dem ist nichts hinzuzufügen. Wem das vom Geschirrmacher bezahlte Blog beim Ex-Leitmedium noch nicht reicht, kann sich ja mal auf Fonsis Privatblog umsehen - aber aufpassen: dunkle Sonnenbrille aufsetzen und kräftig die Nase zuhalten, nicht vergessen! Auf eine Verlinkung verzichte ich aus Geschmacks- und Pietätsgründen, es gibt ja Google.
Cher Antiphonso,
AntwortenLöschenich muß schon sagen, ich blicke in Abgründe! Schrecklich, was Sie da schreiben ...
Was mich aber am meisten verstört, ist, daß der mir zwar in religiösen Belangen nicht unbedingt extrem nahestehende Blog-Kollege »Geistbraus« (Eigendefinition »katholischer Freigeist«) mich durch einen Link zu diesem FAZke ge- (oder soll man sagen: ver-)führt hat. Und »Geistbraus« ist zwar so katholisch wie LP es vielleicht vor Jahren mal in seinen wildesten Anfällen war, aber sonst ein konservativer Freigeist, dem ich Sympathien für Salonsozentum eher nicht zutraue. Oder: bislang nicht nicht zutraute ;-)
ich war nun selbst schon länger nicht mehr auf Don Alphonsos Blog und hoffe, dass er sich nicht allzusehr zum Negativen verändert hat :)
AntwortenLöschen(was man allerdings nicht prinzipiell ausschließen kann - so musste ich vor kurzem den Link zur "Monarchieliga" rausschmeißen, nachdem diese Seite, vor Jahren noch ein frohgemutes Plädoyer für die Wiedererstehung des Hl. Römischen Reichs, inzwischen zu einer deutschtümelnden Sedisvakantistenpropagandaseite heruntergekommen ist - und ihr Autor in meinem Kommentarbereich nervt...)
"Durch Dekadenz zur Weltrevolution" wäre mir jedenfalls weiterhin abgefahren genug, um einen Link zu rechtfertigen. Schließlich verlinke ich auch zum "mir zwar in religiösen Belangen nicht unbedingt extrem nahestehenden Blog-Kollegen Le Penseur" :)
Ich bezeichne auch in erster Linie nicht mich selbst als den "kirchentreuen Freigeist" (das möchte ich mir nicht anmaßen), sondern den von mir anvisierten Idealleser - und dem traue ich dann schon zu, sich im Gewirbel des Off-Mainstream-Internet selbständig zurechtzufinden!