Samstag, 2. März 2013

Backaroma läßt bedauern

Derzeit muß der Lieblingspräsident der
Linksmedien(steichen wir den Pleonasmus: gibt's denn auch nicht-linke?), also: muß der Lieblingspräsident der Medien den großen Rasenmäher bedienen, nachdem er geschickt die Verhandlungen über Budgetkürzungen im Kongreß ins Leere laufen ließ, und jetzt leider, leider »gezwungen« ist, Budgetkürzungen querfeldein zu machen. Na warten wir mal ab, ob ihm die Bevölkerung dieses Märlein glaubt ...

Backaroma ist also zu beschäftigt, Journalisten, die sein Verhalten kritisieren, persönlich zu bedrohen. Das überläßt er lieber einem seiner schrägen Vögel im Weißen Haus, einem besonderen Genius namens Gene Sperling, der solch einen unbotmäßigen Journalisten, den schon an der Aufdeckung des Watergate-Skandals beteiligten Bob Woodward, mit einem halbstundenlangen Telephonbrüller daran hindern wollte, seine Version vom Scheitern der Verhandlungen zu publizieren, und dann noch folgende nette Zeilen per E-Mail nachschob:
“I apologize for raising my voice in our conversation today,” the official typed. “You’re focusing on a few specific trees that give a very wrong impression of the forest. But perhaps we will just not see eye to eye here. … I think you will regret staking out that claim.” (Quelle: Politico)
Nun, eine Schwalbe macht keinen Frühling, und ein Sperling keinen Diktator — dennoch ist es überaus aufschlußreich zu beobachten, wie Backaroma, dieser Liebling aller Medien, agiert. So, wie dieser »Friedensnobelpreisträger« fremde Länder ungeniert angreift, wenn deren Regierung (oder Opposition, je nachdem) ihm nicht ins Konzept paßt, und Menschen, die ins Visier seiner Geheimdienste gekommen sind, einfach durch Drohnen wegbomben läßt, genau so agiert er auch innenpolitisch: »Wer nicht für mich ist, ist gegen mich« (offenbar auf dem Messias-Trip, oder wie?). Der Gegner wird außer Gefacht gesetzt — natürlich nicht vom good guy selbst, sondern von einer Drohne, die dieses Mal halt ein Sperling ist ...

Und die Medien schweigen zum überwältigenden Teil immer noch beharrlich. Sie haben diesen Präsidenten herbeigeschrieben, sie haben ihn für die Wiederwahl aufgepäppelt und durchgeboxt, sie wollen ihn jetzt nicht verlieren — denn sie wissen: wenn die Stimmung im Volk erst einmal kippt, geht es nicht bloß dem schwarzen Herrn im Weißen Haus an den Kragen, sondern ,möglicherweise auch ihnen — wegen ihrer Versuche, durch ständige Desinformation das East Coast Establishment an der Macht zu halten. Deshalb das Abwiegeln und Kleinreden. Man versuche sich doch bloß vorzustellen, was nach so einem ebenso glasklaren Einschüchterungsversuch durch einen Mitarbeiter der Bush-Administration in den Medien losgewesen wäre! Ein Poster namens Myk Zagorac bringt auf BuzzFeed Politics die Einäugigkeit des Vorgehens auf den Punkt:
Not since Roman times have I seen so many people trying to protect an Emperor like so many of the media spinning for Obama. Woodward reports Obama acting like a pissy little school girl. Well what of substance has Obama contributed to the debate? He wanted sequester, everyone with an IQ of 20 or above knows that. Woodward reports that Obama wants to blame someone else. Well guess what? That's what Obama has down his entire presidency. There is always someone else to blame. Bad economy, Bush's fault. Lack of a budget even though Dems controlled both houses of congress for 2 years, GOP's fault. Benghazi "I was like totally involved".....for one phone call. Just pathetic.
Nun, Woodward reagierte auf Sperlings Drohung recht unbeeindruckt, dafür aber umso nachdrücklicher:
Woodward repeated the last sentence, making clear he saw it as a veiled threat. “ ‘You’ll regret.’ Come on,” he said. “I think if Obama himself saw the way they’re dealing with some of this, he would say, ‘Whoa, we don’t tell any reporter ‘you’re going to regret challenging us. They have to be willing to live in the world where they’re challenged,” Woodward continued in his calm, instantly recognizable voice. “I’ve tangled with lots of these people. But suppose there’s a young reporter who’s only had a couple of years — or 10 years’ — experience and the White House is sending him an email saying, ‘You’re going to regret this.’ You know, tremble, tremble. I don’t think it’s the way to operate.” (Quelle: Politico)
Manchmal erkennen die Leute eben zu spät, daß nicht alles, was der politisch-mediale Komplex ihnen so einreden will, zu ihrem Nutzen ist. Manchmal dauert der Prozeß des Erwachens Jahre. Aber irgendwann wird jeder wach. Spätestens dann, wenn das Gebälk kracht, weil das Haus am einstürzen ist. Man kann sich eigentlich schon ausrechnen, wann ...

2 Kommentare:

  1. „…und Menschen, die ins Visier seiner Geheimdienste gekommen sind, einfach durch Drohnen wegbomben läßt“

    Zur Illustration würde ich gern verlinken auf „Statt Gefangennahme gezielte Tötungen“.

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  2. Ich halte "Backaroma" für die innerhalb der letzten 12 Monate) gelungendste Umdeutung eines perfekten Rosstäuschers.

    Wünsche netzweite Verbreitung.

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