Dienstag, 19. Februar 2013

Berlin beunruhigt

Ja, das stimmt! Auch mich beunruhigt die deutsche Bundesregierung in Berlin im hohen Maße! Wenn sie z.B. für irgendwelche ClubMed-Staaten Bürgschaften in Billionenhöhe eingeht und so den eigenen Staatsbankrott sehenden Auges in Kauf nimmt. Und die Berliner Stadtregierung erst mit ihrem Flughafen-Milliardengrab beunruhigt nicht weniger! Aber, Moment mal ... die Titelzeile geht ja noch weiter, hätt' ich doch fast übersehen! ...
... über möglichen Sieg Berlusconis

Deutschen Politikern bereitet das Antreten von Berlusconi bei Italiens Parlamentswahlen Sorgen. Der Ex-Premier stehe nicht für eine zukunftsorientierte Politik. Auch fehle dem Medienzaren Glaubwürdigkeit.
Also das meinen s' jetzt aber net ernst, oder? Deutsche Politiker wie z.B. IM Erika, die im Jahr 2010 noch vollmundig tönte:
... ein guter Europäer ist nicht unbedingt der, der schnell hilft, ein guter Europäer ist der, der die europäischen Verträge und das jeweilige nationale Recht achtet und so hilft, dass die Stabilität der Euro-Zone keinen Schaden hat ...
... und ein Jahr später munter dahinschwätzte:
Denn jetzt steht die Frage im Raum – sie hätte zu jedem Zeitpunkt im Raum gestanden: Was passiert mit anderen Ländern? Deshalb ist es ganz wichtig, zu sagen – dies haben wir beim Europäischen Rat am 21. Juli 2011 getan –: Griechenland ist ein Ausnahmefall.
... und dann augenblicklich umfällt, sobald sie in Brüssel tagt — dieselbe IM Erika, die in der letztzitierten Bundestagsrede einfach unerträglich pathetischen Schwachsinn von einer angeblich »rechtsextremistischen Gruppe aus Zwickau« absonderte:
... der eine grausame Mordserie und schreckliche Gewaltakte zur Last gelegt werden. Wir sind entsetzt über das Maß an Haß und Fremdenfeindlichkeit, das hier zum Ausdruck kommt. Ich denke heute zuallererst an die Opfer: Enver Simsek, Abdurrahim Özüdogru, Süleyman Tasköprü, Habil Kiliç, Yunus Turgut, Ismail Yasar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubasik, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter. Unsere Gedanken sind bei ihnen und bei allen weiteren Menschen, die den grausamen Gewalttaten dieser Gruppe zum Opfer gefallen sind.

Ich sage es noch einmal für die ganze Bundesregierung: Unsere Pflicht gegenüber den Angehörigen der Opfer ist es, alles zur Aufklärung dieser furchtbaren Taten und ihrer Hintergründe zu unternehmen. Das erlittene Leid lässt sich nicht wiedergutmachen. Aber wir sind es den Angehörigen schuldig, sie zu unterstützen. Ich begrüße daher ausdrücklich den Vorschlag von Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger, die Opfer und ihre Familien aus dem Fonds für Opfer extremistischer Übergriffe zu entschädigen.
... und uns doch, bitt'schön, nicht daherschwadronieren soll, sie hätte keine Ahnung gehabt, daß das ganze bloß eine lächerliche Geheimdienst-Klamotte der Extraklasse ist — also solche deutsche Politiker wollen darüber befinden, daß es Berlusconi an Glaubwürdigkeit fehle? Da fällt einem doch spontan ein bekanntes Matthäus-Zitat (aber nicht vom Lothar) ein:
Quid autem vides festucam in oculo fratris tui, et trabem in oculo tuo non vides? Aut quomodo dicis fratri tuo: Sine ejiciam festucam de oculo tuo, et ecce trabs est in oculo tuo? Hypocrita, ejice primum trabem de oculo tuo, et tunc videbis ejicere festucam de oculo fratris tui.

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P.S.: Hier finden Sie die gesamte Realsatire in einem Artikel. Von der »Presse« natürlich bierernst berichtet. Wie es einem selbsternannten Qualitätsmedium eben zusteht — auch wenn der Artikel nichts als eine redaktionell behübschte Abschreibübung (diesmal: APA/AFP) ist ...

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