Der geborene (bzw. gelernte) Österreicher kennt sicherlich den Satz
»Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!« — ein Satz, der bei der Verabschiedung von offiziellen Einladungen, Ausstellungseröffnungen, Einweihungen etc. geradezu sprichwörtlich war für »den Kaiser« (womit in Österreich auch knapp hundert Jahre nach seinem Tod im Jahr 1916 immer nur einer, nämlich
Kaiser Franz Joseph, gemeint ist) ... ... Der Kenner der österreichischen Geschichte weiß natürlich, warum der Kaiser diesen doch absolut nichtssagenden Satz bevorzugte: zur Zeit der Erbauung der »
k.k. Hof-Oper« (also der heutigen »Wiener Staatsoper«), welche von der Wiener Bevölkerung recht abschätzig als »versunkene Kiste« oder gar als »
Königgrätz der Architektur« abgeurteilt wurde, welchem harschen Urteil sich der (damals noch nicht allzu alte) Kaiser Franz Joseph gesprächsweise tadelnd anschloß, trieb diese (natürlich hämisch kolporiterte) Allerhöchste Kritik den einen der beiden Architekten, van der Nüll, in den Selbstmord. Sicardsburg, der andere Planer, erlag wenige Wochen später einem Herzinfarkt. Franz Joseph soll sich nach diesem unbeabsichtigt tragischen Resultat seiner Kritik entschlossen haben, in derlei Dingen nie mehr andere als nichtssagend positive Urteile verlauten zu lassen ...
Prinz William dürfte sich wohl an den weitschichtig verwandten Monarchen Österreichs gehalten haben, als er das Porträt seiner jungen Gemahlin als »wunderschön« bezeichnete. Ein Wort, das auf die junge Herzogin durchaus passen mag (obwohl auch das in seiner Nuancierung sicherlich Geschmackssache ist — die Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters!), aber nicht auf das grottenschlechte »Porträtgemälde«, welches dem Maler
nicht als schmähliche Halskrause »aufgesetzt« zu haben wohl nur der Sorge des Prinzen William vor einem Freitod oder Herzinfarkt des »Künstlers« zu verdanken ist!
Wer je auch nur eine der unzähligen Photographien der charmanten Herzogin von Cambridge gesehen hat, wie z.B.:
.... wird mir zustimmen: so ein Porträt ...
hat sie sich wirklich nicht verdient!
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P.S.: Blogger-Kollege »Geistbraus« hat allerdings
eine brillante Idee, wie man das Bild retten könnte. Und vielleicht sogar die Monarchie. Oder so ...
Der Porträtmaler ist ein Genie. Ein Hellseher. Er weiß jetzt schon, wie die Dame in 15 Jahren aussehen wird. Und so malt er sie.
AntwortenLöschenLernen wir doch so ein Talent zu schätzen!