In den letzten Wochen wurde in vielen Foren und Blogs und in den Systemmedien sowieso (wenngleich unter anderem, will sagen: systemkonformem Blickwinkel) eingänglich über die Sinnhaftigkeit bleibender körperlicher Kennzeichnungen zur Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gesinnungsgemeinschaft diskutiert. Mit eher geringem Ertrag, wie ich hinzusetzen möchte. Wo ein Ergebnis zu drohen schien, das den Medienmächtigen nicht ins Konzept passen wolte, wurde geschwind die Volkskammer zum Abnicken einberufen. In einem Aufwasch mit ESM & Co. — wozu auch diskutieren, kommt doch nur Blödsinn raus!
Diesmal geht es um Tätowierungen: »Christus kam nur bis Lohengrin« (der Literaturkenner wird die Anspielung genießerisch über Zunge und Gaumen gleiten lassen, der Nicht-Kenner, naja: ist irgendwie selber schuld. Lesen bildet, aber eben nur den, der's tut. Es gibt Druckwerke jenseits der BILD-Zeitung ...
Auf dem Blog »Geistbraus«, der mit dem hübschen Heading »Das Magazin für den kirchentreuen Freigeist« lockt (klingt schon mal interessant, wiewohl sich LePenseur eher ehrlicherweise unter die Freigeister, als unter die Kirchentreuen einordnen würde) findet sich unter obigem Titel ein köstlicher Artikel zum Thema »Tätowieren und die Folgen«, in dessen Verlauf es ebenso beziehungsreich wie süffisant heißt:
Jedenfalls eines dürfte aus diesem Bayreuther Skandal, der durch alle Medien ging, zu lernen sein: bleibende körperliche Kennzeichnungen der Zugehörigkeit zu einer Gesinnungsgemeinschaft können unter Umständen unerwünschte Nebenfolgen zeitigen. Natürlich nur, wenn es die falschen sind. Bei im Trend liegenden kann man freilich beruhigt durch die Abgeordneten abnicken lassen, daß das weiter gemacht wird. Nur sollte man bedenken: Trends wechseln, und der Bayreuther Skandal wäre beispielsweise vor siebzig Jahren keiner gewesen. Damals hätten die Abgeordneten vermutlich anders genickt. Oder man hätte einfach einen Föhrererlaß erlassen, der den geplagten Abgeordnen das Nicken erlassen, und den Schamott einfach geregelt hätte. Etwa so, wie die Richtlinien unserer EUdSSR-Kommissare, die längst mit einem Federstrich jedes Abnicken durch Blockparteiabgeordnete überhaupt entbehrlich macht. Und ganz im Sinne jener legendären Finck-Nummer fürs Rechte sorgt:
Wer hier Ähnlichkeiten erblickt, sollte sie für sich behalten. Wir leben in EUropa schließlich in einem Friedensprojekt! Projekte sind dadurch gekennzeichnet, daß man erst weiß, wie wie geworden sind, wenn sie vorbei sind. Wenn es wieder nur zwölf Jahre dauert, könnte LePenseur es noch erleben. Das gibt Hoffnung. Und die Hoffnung, es wurde schon mehrfach auf diesem Blog zitiert, stirbt zuletzt, wie der Russe sagt ...
Diesmal geht es um Tätowierungen: »Christus kam nur bis Lohengrin« (der Literaturkenner wird die Anspielung genießerisch über Zunge und Gaumen gleiten lassen, der Nicht-Kenner, naja: ist irgendwie selber schuld. Lesen bildet, aber eben nur den, der's tut. Es gibt Druckwerke jenseits der BILD-Zeitung ...
Auf dem Blog »Geistbraus«, der mit dem hübschen Heading »Das Magazin für den kirchentreuen Freigeist« lockt (klingt schon mal interessant, wiewohl sich LePenseur eher ehrlicherweise unter die Freigeister, als unter die Kirchentreuen einordnen würde) findet sich unter obigem Titel ein köstlicher Artikel zum Thema »Tätowieren und die Folgen«, in dessen Verlauf es ebenso beziehungsreich wie süffisant heißt:
Zur Zeit des Alten Bunds lud man all seine Sünden auf einen Bock, den man dann in die Wüste jagte. Der Bock konnte die Menschen nicht vor ihren Sünden retten, aber er drückte zumindest die Sehnsucht aus, dass einmal jemand kommen möge, der alle Sünden der Menschheit auf Sich nehmen und durch Sein stellvertretendes Opfer sühnen würde. Wir wissen, dass dieser Jemand gekommen ist.Über denselben Skandal geht es auch im unermüdlichen Aufdecker aller Skandale, dem bewährten Politinformationsblog »Politplatschquatsch«, welcher angesichts dieses beispiellosen Skandals von Bayreuth ein Verbot der Woche urgiert, bei dem nur zu bemängeln ist: warum bloß »der Woche«? Solche Verbote gelten doch für die Ewigkeit (bzw. was der Zeitgeist dafür hält)!
Er heißtJesJewgeni Nikitin. Denn den braunen Sumpf, der auf Bayreuth lastet, können die Gedenktafeln allein nicht sühnen. Die Tafeln aus tönendem Erz können Bayreuth genausowenig erlösen wie der Sündenbock die Israeliten. Dazu musste J. (v.) N. kommen. Er nahm die ganze Schuld auf sich, Er lud das Kreuz auf Seinen eigenen Körper, Er wurde stellvertretend für alle anderen geopfert. Doch wie sagte Er? “Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre.” (Mt 26,24)
Jedenfalls eines dürfte aus diesem Bayreuther Skandal, der durch alle Medien ging, zu lernen sein: bleibende körperliche Kennzeichnungen der Zugehörigkeit zu einer Gesinnungsgemeinschaft können unter Umständen unerwünschte Nebenfolgen zeitigen. Natürlich nur, wenn es die falschen sind. Bei im Trend liegenden kann man freilich beruhigt durch die Abgeordneten abnicken lassen, daß das weiter gemacht wird. Nur sollte man bedenken: Trends wechseln, und der Bayreuther Skandal wäre beispielsweise vor siebzig Jahren keiner gewesen. Damals hätten die Abgeordneten vermutlich anders genickt. Oder man hätte einfach einen Föhrererlaß erlassen, der den geplagten Abgeordnen das Nicken erlassen, und den Schamott einfach geregelt hätte. Etwa so, wie die Richtlinien unserer EUdSSR-Kommissare, die längst mit einem Federstrich jedes Abnicken durch Blockparteiabgeordnete überhaupt entbehrlich macht. Und ganz im Sinne jener legendären Finck-Nummer fürs Rechte sorgt:
Ein Kunde kommt zu seinem SchneiderFinck stand dafür vor Gericht, kam aber mit Berufsverbot davon. Heute steht man für ähnliche, jedoch in andere Richtung deutende Äußerungen nicht nur vor Gericht, sondern sitzt auch, weil es nicht den Richtlinien besagter Politkommissare und danach abgenickter Gesetze entspricht.
SCHNEIDER: Womit kann ich dienen?
KUNDE: Jetzt spricht er auch schon von dienen! Ich möchte einen Anzug haben, weil mir etwas im Anzug zu sein scheint.
SCHNEIDER: Schön!
KUNDE: Ob das schön ist, na ja. Ich weiß nicht ....
SCHNEIDER: Ich habe neuerdings eine Menge auf Lager.
KUNDE: Auf’s Lager wird wohl alles hinauslaufen.
SCHNEIDER: Darf’s etwas einheitliches oder etwas gemustertes sein?
KUNDE: Einheitliches hat man ja jetzt schon genug. Aber auf gar keinen Fall Musterung!
SCHNEIDER: Dann nehmen sie doch bitte mal den rechten Arm hoch.
Der Kunde hebt den Arm.
SCHNEIDER: Mit geballter Faust bitte.
Der Schneider nimmt die Maße und murmelte sie laut vor sich hin: 1918/19 und 1933. Als er fertig ist, nimmt der Kunde seinen Arm nicht hinunter.
SCHNEIDER: Ja, warum nehmen Sie denn den Arm nicht runter? Was soll denn das heißen?
KUNDE: Aufgehobene Rechte!
Wer hier Ähnlichkeiten erblickt, sollte sie für sich behalten. Wir leben in EUropa schließlich in einem Friedensprojekt! Projekte sind dadurch gekennzeichnet, daß man erst weiß, wie wie geworden sind, wenn sie vorbei sind. Wenn es wieder nur zwölf Jahre dauert, könnte LePenseur es noch erleben. Das gibt Hoffnung. Und die Hoffnung, es wurde schon mehrfach auf diesem Blog zitiert, stirbt zuletzt, wie der Russe sagt ...
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