Freitag, 20. April 2012

Die Medien-Biedermänner und der Brandstifter

Offenbar nur durch ein Versehen der Kurier-Redaktion ist die fatale Meldung in die Medien geraten: Der Brand im Wiener Neustädter Dom ist geklärt. Ein 15-jähriger türkischstämmiger Schüler aus Wiener Neustadt hat Donnerstagabend gestanden das Feuer am 6. März im Seitenschiff der Kirche gelegt zu haben. Der Bursche hatte sich tags zuvor auf dem Wiener Neustädter Bahnhof ein Zippo-Feuerzeug gekauft. Auf dem Weg in ein Wettbüro spazierte er durch den Dom, wo ihm die Idee kam ein wenig zu zündeln. Die Folgen sind verheerend. Mittlerweile beläuft sich der Schaden in der Kirche auf mehr alseine Million Euro. Die gesamte Domorgel muss in die kleinsten Einzelteile zerlegt und gesäubert werden. Der 15-jährige Enes Y. wurde auf freiem Fuß angezeigt.
Damit ist selbstmurmelnd nicht gemeint, daß etwa die Medien über mehr oder weniger spektakuläre Brände nicht berichten würden — das tun sie natürlich zur Genüge. Aber ein »15-jähriger türkischstämmiger Schüler« grenzt in unseren gleichgeschalteten Systemmedien schon fast an eine Sensation! Wie nicht anders zu erwarten war,kamen daraufhin ein paar süffisante Postings, die das in fernstenliebe und Verachtung der eigenen Kultur bestens geschulte Redaktions-Herz mit Trauer erfüllten, und so sah sich die Redaktion genötigt, wenigstens die Kommentarfunktion zu sperren:
(Anmerkung der Redaktion: Da ausländerfeindliche und hetzerische Wortmeldungen leider wieder einmal überhand genommen haben, wurde diese Diskussion geschlossen)
»Die Presse« bleibt demgegenüber lieber gleich bei der Vollanonymisierung:
Der 15-Jährige hatte sich am 5. März auf dem Bahnhof ein Benzinfeuerzeug gekauft. Selbiges hätte er jedoch nicht mit nach Hause nehmen dürfen. Als er am frühen Abend des folgenden Tages durch den Dom auf dem Weg in ein Wettbüro gewesen sei, um dort Fußballspiele im TV anzusehen, habe er das Feuerzeug entzündet und in das linke Seitenschiff geworfen.
Wie es halt so ist im Leben, da spaziert man als türkischer Jungmuselmane zum Wettbüro halt durch den Dom, und wirft gerade dort zufällig ein brennendes Feuerzeug gedankenlos weg ... Ein sicherlich völlig bis ins ausländerfeindliche Herz verrohter Kommentator »Leo Naphta« meint dazu trocken, aber treffend:
Fragt nicht, was los wäre, wenn ein christlicher Jugendlicher eine Moschee in Brand gesteckt hätte.
Aber, aber, cher »Naphta«! Solche Fragen stellt man doch nicht! Noch bunter freilich treibt's ein Poster »Ramazotti«, der doch — Nachbarin, Ihr Fläschchen! — sich zu schreiben getraut:
Moslem zündet christliche Kirche an Das wär doch mal eine Headline. Traut ihr euch nicht. Man bedenke, was los wäre, wenn es umgekehrt gewesen wäre .... Sondersendungen, im Zentrum, ZiB2, Kerzerlmärsche etc.
Also wirklich! Die Wahrheit zu schreiben, wo eine Propaganda-Lüge von der höchsten Politik bis zum niedrigsten Redaktions-Niveau präferiert wird — das wäre eindeutig zuviel verlangt ...

5 Kommentare:

  1. Im Kommentarbereich der "Presse" wurden zuerst auf einen Schlag 20 Kommentare entfernt und mittlerweile ist der ganze Kommentarbereich "tschari".

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  2. Habe mir erlaubt, auf Ihren Blog zu verlinken. Außerdem weise ich auf einen Fehler in der Berichterstattung hin, der offenbar von allen Journalisten "übersehen" wurde.

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    1. Angeblich verwendete der "gelangweilte 15-jährige" ein Zippo Feuerzeug. Die verlöschen erst wenn der Deckel zugeklappt wird.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Zippo

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    2. OK, danke für den Hinweis. Man sieht, dass ich doch kein Kettenraucher bin.

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  3. Wer wirft ein Zippo weg? Ist doch viel zu wertvoll. Zumal für einen 15-jährigen.
    Ist nur eine Schutzbehauptung, mit dem Ziel: War ja keine vorsätzliche Brandstiftung, sondern nur fahrlässige, wofür ein Jugendlicher, zumal mit Migrationsbonus, natürlich nicht bestraft wird.
    Richter Gutmensch wirds schon richten.

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