Sonntag, 18. März 2012

Vor einigen Tagen

... ging es auf meinem Blog hoch her, als ich einen Aufruf, ein haarsträubendes Verbrechen durch die Medien nicht sang- und klaglos begraben zu lassen, durch Verlinkung auf einenArtikel des Ostseestadion-Blogs unterstützte. Ein von mir wegen seiner Bildung und sachlichen Diskussionsweise sehr geschätzter Kommentator schwang sich im Kommentar-Verlauf zu einer Verteidigung des hierzulande angeblich real existierenden Rechtsstaates auf, die ich — alterprobter Österreicher der ich bin — mit deutlichem Sarkasmus zur Kenntnis nahm.

Nun, wie dem in Deutschland auch sein mag (Kommentator »Volker« brachte einige durchaus erschütternde Belege, daß es mit dem Funktionieren des Rechtsstaats wohl nicht so weit her sein dürfte), in Österreich sind wir jedenfalls in der Verrottung unseres Staatswesens, insbesondere der Justiz, schon ein paar entscheidende Schritte weiter. Meine aber nicht bloß ich, sondern auch der durchaus besonnen und zurückhaltend agierende Andreas Unterberger in seinem Artikel »Krieg der Staatsgewalten«, den ich allerdings nicht direkt von seinem Tagebuch verlinke (wo er in einigen Tagen für Nicht-Mitglieder nicht mehr aufrufbar sein wird), sondern über Ortner Online, wo er noch länger zu lesen sein sollte.

Ich weiß nicht, ob die Verhältnisse in Deutschland wirklich so viel besser sind, wie uns der geschätzte Kollege »Morgenländer« zu vermitteln versuchte — ich hoffe es zwar für Deutschland, allein, mir fehlt der Glaube ...

Wer jedenfalls wissen will, wie untergraben die Fundamente rechtstaatlichen Vorgehens in Österreich bereits sind, der lese den Unterberger-Artikel. Und extrapoliere danach, bis wann es denn wohl in seiner Heimat ähnlich zugehen wird.

5 Kommentare:

  1. Sehr geehrter Penseur, für den Fall, daß es Sie irgendwie mit der tristen Wirklichkeit versöhnt, will ich gestehen, daß meine Konsequenz aus der erwähnten Debatte die war, daß ich mein Lesezeichen für den Morgenländer-Blog gelöscht habe, während ich das für Ihren Blog stehengelassen habe. Beste Grüße Dillo

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  2. Ich dagegen habe auf jeden Fall beide Lesezeichen noch
    Es lohnt sich :)

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  3. @Dillo:

    Der Morgenländer ist, was libertäres (d.h. »altliberales«) Wirtschaftsdenken betrifft, mir einfach zu sympathisch, als daß ich ihn von der Blogroll entfernen wollte. Und was Literaturfragen und ausgefallene Musik betrifft, würde er mir ebenfalls abgehen.

    Natürlich weiß ich (und er ebenso), daß wir in manchen, ja vielen anderen Fragen höchst unterschiedliche Ansichten haben. Da wir uns aber mittlerweile deshalb auch bei heftiger Diskussion nicht mehr in die Haare kriegen, sehe ich keinen Grund, einen Vertreter anderer Geisteshaltung hier nicht zu verlinken bzw. etwa gar hier nicht mehr zu Wort kommen zu lassen. Ich mag ja konservativ sein (zumindest sehe ich mich selbst auch als Konservativer), das heißt aber nicht, daß ich deshalb engstirnig und petrefakt wäre.

    @Johannes:

    Danke für das Kompliment!

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    1. Bitte nicht mißverstehen: Ich wollte nicht im entferntesten irgendwelche Konsequenzen Ihrerseits herbeiwünschen und verkenne in keiner Weise das beispielhafte Engagement des Morgenländers. Aber manchmal wird einem anhand von Kleinigkeiten deutlich, daß man den andern falsch eingeordnet hat. Dann muß man - nur für sich selbst - angesichts der knappen Zeit eine Entscheidung treffen, wem man seine Aufmerksamkeit künftig zuwendet: I this way, you that way (Shakespeare, Macbeth).
      MfG Dillo

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  4. @Dillo:

    Schade. Mir sind Leser, die mir auch mal widersprechen, fast die liebsten, denn wenn ich nur hören wollte, was ich auch selber sagen würde, sollte ich wohl besser Selbstgespräche führen.

    @Johannes:

    Auch meinen Dank für das freundliche Wort.

    @Le Penseur:

    Mir geht's da wie Ihnen.

    Ich lese Ihren Blog Tag für Tag, manchmal zustimmend und manchmal nicht, aber Stoff zum Nachdenken gibt's eigentlich immer - schon allein deshalb, weil Ihr Widerspruch zu vielen meiner Positionen mich anhält, diese zu überdenken, besser zu begründen und gelegentlich auch (soll ja vorkommen) zu ändern.

    Herzliche Grüße
    Morgenländer

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