Samstag, 14. Januar 2012

Wer braucht schon Triple-A?

Die Salzburger Nachrichten offenbar nicht wirklich: »Triple-A weg – nicht schön, aber keine Katastrophe«. Aha.
Tatsächlich könnte ein geringfügig schlechteres Rating dazu führen, dass das betroffene Land seinen Investoren etwas höhere Zinsen zahlen muss, damit diese seine Anleihen kaufen. Dass es für Österreich mit einem Schlag teurer wird, muss aber gar nicht sein. Immerhin sollte man nicht übersehen, dass es noch zwei andere einflussreiche Ratingagenturen gibt, Fitch und Moody's, die bisher nicht an Österreichs Kreditwürdigkeit zweifeln. Moody's hat die Bestnote für Österreich erst unmittelbar vor Weihnachten bestätigt. Das Urteil von Standard & Poor's ist also eine Einzelmeinung, die man ernst nehmen muss, aber nicht überbewerten soll.
Auch die Schotter-Mitzi übt sich in Verdrängung:
Die Hauptursache für den Verlust der Triple-A-Bonität Österreichs sei die wirtschaftliche Lage in Italien und Ungarn. Das sagte Finanzministerin Maria Fekter am Freitag. (Quelle)
Na klar! Daß wir die Milliarden alljährlich ins Bundesbahn-Faß-ohne-Boden schütten, daß wir uns als 8-Millionen-Land eine ebenso teure wie ineffiziente Monsterbürokratie leisten, beispielsweise neun »Landtage« und ebensoviele »Landesregierungen«, die außer für parteipolitischen Postenschacher bestenfalls als Staffage für einen Heimatfilm dienen können — denn real zu »regieren« haben die einfach nichts mehr, usw. usf. ...

Aber Italien und Ungarn, also dort, wo das Pöhse zuhause ist ... die sind schuld! Nicht etwa, daß Österreichs Politiker seit jenem Trottel-Spruch von Kreisky (»Ein paar Milliarden mehr Schulden bereiten mir weniger schlaflose Nächste als hunderttausend Arbeitslose«) — für den ihm eigentlich das Ehrengrab der Republik aberkannt gehört — noch immer nicht begriffen haben, daß Schulden Arbeitslosigkeit höchstens für kurze Zeit zu verhindern scheinen, sie dafür aber auf lange Zeit garantieren, nein, aber unter keinen Umständen könnte das für die Bredouille Österreichs verantwortlich sein! Pah! Ein paar Milliarden hier und ein paar dort! Und zum Drüberstreuen noch ein paar Subventionen und Geschenke aus der Staatskasse, immer schön nach Proporzschlüssel einmal die schwarzen Bauern, dann die roten Bundesbahnen, dann die schwarzen Beamten, dann die roten Krankenkassen, dann die schwarzen ... dann die roten ...

Ja, und dann ist halt das Triple-A weg, weil ein paar Gläubiger offenbar doch etwas weniger vertrottelt sind als unsere Politiker, und irgendwann dann doch zu überlegen anfangen, ob sie ihr Geld wohl jemals wiedersehen werden.

Aber, macht nix! Dann lassen wir halt irgendein Redaktionswürschtl schreiben:»Triple-A weg – nicht schön, aber keine Katastrophe«. Die Leut' werden's schon net merken. Net gleich, jedenfalls. Hoffentlich net bis zur nächsten Wahl — wie Politiker halt denken ...

3 Kommentare:

  1. Über diesen trottelhaften Artikel von Wiens habe ich mich heute auch schon geärgert.

    Wie tief müssen wir eigentlich noch sinken, bis unseren Regierungsdarstellern und ihren Inseratenanzeigern endlich ein Licht aufgeht?
    Die Salzburger Nachrichten haben ihre Seriosität auch schon längst in diversen parteipolitischen Sümpfen versenkt.

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  2. Solange Deutschland zahlt, braucht niemand ein AAA. Wozu auch?

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  3. @Bellfrell. Leider sind Sie da in Österreich nicht allein. Hier in D gibt es keine Zeitung mehr die nicht immer den Euro = Europa Refain singt. Andere Kommentare über Deutschland findet man in der "Neuen Züricher Zeitung" !!! Der Spiegel ist so weit links, daß man schon on linker APO sprechen kann. In der zeitung hier im Raum wird alles abgenickt was die Politiker so sagen, es sein denn es geht um nicht Grüne Themen. Schuldenabbau heißt die Neuverschuldung von 80 Mrd auf 17 Mrd zu senken und so geht es grauenhaft weiter.

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