Wer bislang glaubte, Justitia hätte nur deshalb verbundene Augen, um Recht unabhängig von der Person zu sprechen, musste nach der Klageabweisung durch das Verfassungsgericht erkennen, dass die Augenbinde auch für ganz Simples stehen kann: nicht sehen wollen! (Hier weiterlesen)Und zitieren aus der Papst-Bundestagsrede vom 22.09.2011 den Heiligen Augustinus: »Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande.«
Nachdem nun der Sportpalast nach Karlsruhe übersiedelt ist, fällt die Antwort, ob dieser Staat noch etwas anderes als eine große Räuberbande sei, nicht schwer. Man sollte sie aber besser bei sich behalten. In einem Land, das gegen das explizite BVerfG-Verbote (noch dazu schlampig programmierte) Bundestrojaner einsetzt, sind informelle Sanktionen nicht auszuschließen. Und, wie alles im Leben: alternativlos.
Willkommen in der Bananenrepublik ...
Update um 17:40
Zu vorstehendem Artikel hat Kollege Arminius einen absolut genialen Kommentar verfaßt, den ich nicht im Kommentarbereich dahinschlummern lassen, sondern als Anhang zu diesem Artikel veröffentlichen möchte:
Arminius am 11. Oktober 2011 um 14:04
Den Originaltext der Rede, die von einem älteren Herrn im Rollstuhl gehalten wurde, wurde mir von einem Verbindungsmann aus dem BND zugespielt:
Die Eurogegner behaupten, das deutsche Volk hat keine Lust mehr, sich der überhand nehmenden Steuerlast zu unterziehen. Seid ihr entschlossen, den letzten Cent für den Endsieg des Euros herzugeben?
Die Eurogegner behaupten, das deutsche Volk wehrt sich gegen die totalen Rettungsmaßnahmen der Regierung. Es will nicht den totalen Rettungsschirm, sagen die Eurogegner, sondern die D-Mark. Ich frage euch: Wollt ihr den totalen Rettungsschirm? Wollt ihr ihn, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt erst vorstellen können?
Frau Merkel hat befohlen, wir werden ihr folgen. Wenn wir je treu und unverbrüchlich an den Endsieg des Euros geglaubt haben, dann in dieser Stunde der Eurobesinnung und der inneren Aufrichtung. Wir sehen ihn greifbar nahe vor uns liegen; wir müssen nur zufassen. Wir müssen nur die Entschlußkraft aufbringen, alles seinem Dienst unterzuordnen. Das ist das Gebot der Stunde. Und darum lautet von jetzt ab die Parole: Nun, Volk, steh auf, und Sturm, brich los!
Den Originaltext der Rede, die von einem älteren Herrn im Rollstuhl gehalten wurde, wurde mir von einem Verbindungsmann aus dem BND zugespielt:
AntwortenLöschenDie Eurogegner behaupten, das deutsche Volk hat keine Lust mehr, sich der überhand nehmenden Steuerlast zu unterziehen. Seid ihr entschlossen, den letzten Cent für den Endsieg des Euros herzugeben?
Die Eurogegner behaupten, das deutsche Volk wehrt sich gegen die totalen Rettungsmaßnahmen der Regierung. Es will nicht den totalen Rettungsschirm, sagen die Eurogegner, sondern die D-Mark. Ich frage euch: Wollt ihr den totalen Rettungsschirm? Wollt ihr ihn, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt erst vorstellen können?
Frau Merkel hat befohlen, wir werden ihr folgen. Wenn wir je treu und unverbrüchlich an den Endsieg des Euros geglaubt haben, dann in dieser Stunde der Eurobesinnung und der inneren Aufrichtung. Wir sehen ihn greifbar nahe vor uns liegen; wir müssen nur zufassen. Wir müssen nur die Entschlußkraft aufbringen, alles seinem Dienst unterzuordnen. Das ist das Gebot der Stunde. Und darum lautet von jetzt ab die Parole: Nun, Volk, steh auf, und Sturm, brich los!
Genialer Text, Arminius!
AntwortenLöschenGratulation auch von mir. Die Metapher wäre ja lustig, wenn es nicht so trauig wäre.
AntwortenLöschen