Freitag, 2. September 2011

»Wikileaks ist tot«

Meinte gestern die »Financial Times Deutschland«. Und vergießt fleißig Krokodilstränen darüber:
Doch nun schwirren Diplomatendepeschen frei zugänglich durchs Netz. Man kann nur erahnen, in welcher Angst manche ihrer Gesprächspartner jetzt leben – und hoffen, dass sie die unverzeihliche Schlamperei bei der Enthüllungsplattform bemerkt haben, bevor es ihre Häscher taten – und in Sicherheit sind. Die schöne neue Welt von Wikileaks stellt sich als Albtraum heraus.
Nun, Totgesagte leben oft umso länger. Fakt ist: wer im Auftrag und auf Rechnung irgendwelcher staatlicher Stellen Schweinereien beging, wird jetzt möglicherweise zittern und bibbern. Wäre es da nicht eher angebracht, den von den Enthüllungen Betroffenen zu sagen, besser keine Schweinereien gemacht zu haben?

Besonders widerlich die Verlogenheit, mit der »FTD« nun Wikileaks als eine »großartige Idee« bezeichnet. In Wahrheit haßten alle Zeitungen diese Plattform (auch wenn sie sie eifrig benutzen und mißbrauchten!), denn sie stellte das Monopol auf »Enthüllung«, das die Journaille für sich gern weiterhin gesichert hätte, in Frage!

Ob »Wikileaks« wirklich durch »die unverzeihliche Schlamperei bei der Enthüllungsplattform«, welche »ihrer eigenen Verantwortung und ihrer eigenen Macht nicht gewachsen« gewesen sei, umgebracht wurde, kann füglich bezweifelt werden. Wer das glaubt, der glaubt vermutlich auch, daß Julian Assange zwei Schwedinnen, die in Nahebeziehung zum Geheimdienst standen*), »vergewaltigt« habe. Wahrscheinlicher ist freilich, daß die angebliche »Schlamperei« eher eine gezielte Aktion war, um der staatsgläubigen Bevölkerung schlagend vor Augen zu führen, wie ruchlos und gefährlich diese Unholde von Wikileaks so sind.

Jesus Christus sprach einst den schönen Satz: »Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen« (Joh. 8,32). Man wird heutzutage diesen Satz wohl umformulieren müssen: »Ihr werdet die Wahrheit vermuten, und das bloße Aussprechen dieser Vermutung wird euch schon ins Gefängnis bringen«. Und daran sind, selbstmurmelnd, so pöhse Purschen wie Assange schuld, net wahr?

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*) Man erinnert sich u.a. an den mysteriös gelöschten Google-Cashe des Blogs von Anna Ardin, welches ihre Angabe, »vergewaltigt« worden zu sein, geradezu abstrus erscheinen läßt — das allerdings, welch peinliches Versehen, auf einer russischen Seite noch nachverfolgt werden kann. Nun, Google-Cashes kann »man/frau« nicht so einfach löschen (wer's nicht glaubt, möge es doch probehalber mal selbst versuchen!) — da braucht es schon dsie tätige Mithilfe von Google selbst. Und die wird eine gewisse Anna Ardin aus Schweden nicht bekommen, außer sie hat mächtige »Fürsprecher«, wie z.B. den CIA ...

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