Sonntag, 17. April 2011

Ave spes unica

Mit diesen so hoffnungsvollen Worten eines frommen Hymnus der Passionszeit (in der die Katholiken, und wohl nicht nur diese, gerade stehen), wollten manche den neuen ÖVP-Obmann Spindelegger schon begrüßen. Aber — es ist halt ein Kreuz (»O Crux!«, wie der Hymnus singt) mit ihm ... noch nicht einmal richtig aufgestellt, ist er schon vor dem Zeitgeist und seiner Medienmeute umgefallen! Maria Fekter alias Schottermitzi wandert vom Innenministerium ins Finanzministerium (wovon sie nicht wirklich was versteht — das allerdings hat sie mit ihrem Vorgänger gemein!), dafür gelobt Spindelegger eine »humanitäre Handhabung« der Zuwanderungsgesetze, was im Klartext heißt: Türen auf für jeden, der unseren Sozialstaat ausnützen will!

So wird's also nix mit der »spes unica«, daß sich unter einem neuen Obmann die ÖVP vielleicht wieder ihrer Werte und Traditionen besinnt, und nicht länger versucht, im Gleichschritt mit den GÖD-Schmarotzern (was den überraschenden — oder eigentlich: nicht überraschenden — Gleichklang der Abkürzung für »Gewerkschaft Öffentlicher Dienst« mit der wienerischen Aussprache von »Geld« offenbart), sich an den roten Koalitionspartner anzubiedern. Eher ist davon auszugehen, daß Spindelegger die »spes RAIKA« erfüllt, die da lautet: »Es muß alles demokratisch aussehen, aber wir müssen die Kontrolle haben« — das etwa könnte Konrad ebenso wie Ulbricht gesagt haben ...

Fekters Nachfolgerin (na klar: Frauenquote!) ist ein Erwin-Pröll-Politruk aus Niederösterreich, die angesichts ihres Aussehens und Auftretens sicher nicht als Quotentussi bezeichnet werden kann — aber: wenn so die Personalreserve der ÖVP aussieht, sollte man dieser Partei eher keine verantwortungsvolleren Regierungsämter anvertrauen. Damit die zeitgeistige Wende der ÖVP zementiert wird, soll dieser Innenministerin ein »Integrationsstaatssekretär« zur Seite stehen,
»... der oder die dann in der Ausländerpolitik einen neuen Kurs fahren könnte. Mögliche Kandidaten für diesen Posten sind noch keine im Umlauf. Ein Integrationsstaatssekretär, wie er seit Jahren gefordert wird, wäre jedenfalls ein erstes Signal der von Parteichef Michael Spindelegger angekündigten Veränderung.

Im Gegenzug soll das Familienstaatssekretariat abgeschafft werden.
... wie »Die Presse« hoffnungsfroh zu berichten weiß. Eh klar: wer braucht eigene Familien, wenn's Zuwanderer in Hülle und Fülle gibt. Quasi ein Konzept »Inder statt Kinder« — nur daß unsere »Inder« halt aus dem wilden Kurdistan kommen ...

Na, ist das nicht Anlaß für Freude? — bei der FPÖ zweifellos! Eigentlich muß sich H.C. Strache nur mehr zurücklehnen und die nächsten Wahlen abwarten. Sicher, der Wahlkampf wird dank der zunehmend am Finanztropf der Wiener Rathaus-Sozen hängenden (und sich daher noch inniger an sie ranschmeißenden) »Kronen-Zeitung« kein Honiglecken — aber so ein Nulpenkabinett, wie es Österreich da dräut, kann nicht einmal die »Krone« schönschreiben. Strache sollte allerdings vorausschauend schon jetzt damit anfangen, ein paar ministrable Leute medial zu forcieren. Denn so, wie dieses künftige Kabinett Faymann II aussieht, könnten die nächsten Wahlen geschwinder ins Haus stehen, als man denkt ...

2 Kommentare:

  1. Und die Justiz macht sich einen Karl.

    Schlimmer geht immer.

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  2. @Anonym:

    Und die Justiz macht sich einen Karl.

    Danke für das Wortspiel. Ich habe mir erlaubt, es aufzugreifen ...

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