Montag, 15. März 2010

Mißbrauch

... berichtete die Main-Post in ihrer Ausgabe vom 5. Februar 2010,
... sei nicht kirchenspezifisch, sondern komme in allen Berufen vor, in denen Erwachsene mit Jugendlichen zu tun haben, sagt Chefarzt Manfred Lütz vom Kölner Alexianer Krankenhaus, das Therapiemöglichkeiten für Kirchenmitarbeiter bietet. Zugleich gebe es kein Untersuchungsverfahren etwa für Priesteramts-Kandidaten, mit dem pädophile Neigungen schon im Vorfeld entdeckt werden könnten. „Ganz ohne Frage und wissen-schaftlich unstreitig, gibt es an allen Schulen - ob nun in staatlicher oder evangelischer oder katholischer oder privater Trägerschaft - pädophile Lehrer“, sagt der Leiter des Instituts für Forensische Psychiatrie an der Charité in Berlin, Prof. Hans-Ludwig Kröber. Dies komme an Schulen, deren Lehrer nicht zum Zölibat verpflichtet wären, nicht seltener vor.

„Die Zahlen, soweit man sie auswerten kann, sprechen eher dafür, dass die katholischen Priester und Ordensleute im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung unterdurch-schnittlich häufig sexuelle Missbrauchsdelikte an Kindern begehen“, sagt Kröber. „Der Zölibat macht natürlich nicht pädophil; gleichwohl gibt es neben den zahlreichen Priestern, die sich ein Leben ohne partnerschaftliche Sexualität zu Recht zutrauen, einige Kandidaten, die glauben, von ihren sexuellen Problemen durch die klaren Vorgaben des Zölibats befreit zu werden.“ Einige Priester würden sich erst im Laufe der Zeit ein-gestehen, dass sie sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen.

„Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Pädophile gezielt ins Priesteramt streben“, sagt Kröber. Manche suchten gezielt Berufe, in denen sie viel mit Kindern zu tun haben. „Priester oder Ordensmann zu werden, um dann als Lehrer an Kinder heranzukommen, wäre unnötig aufwendig und zudem unklug, weil der Priester oder Ordensmann sehr viel mehr Kontrolle und Beobachtung unterliegt als der normale Lehrer.“
Nun, der Lütz! Der Erz-Oberkathole aus dem konservativen Eck mit Hang zum Alten Ritus, der gibt halt Gefälligkeitsgutachten ab, könnte man ätzen. Mag ja sein, daß er ein qualifizierter Psychiater ist, aber sicher irgendwie voreingenommen ...

Nun, mag sein. Aber Prof. Hans-Ludwig Kröber? Der ist immerhin einer der profiliertesten Gerichtspsychiater Deutschlands, stammt aus protestantischer Familie (schon sein Vater wirkte als Chefarzt an den »v. Bodelschwinghschen Anstalten«), und ist als ehemaliges Mitglied des »Kommunistischen Bundes Westdeutschland« wohl nicht eben hochverdächtig, Mitglied einer katholischen Weltverschwörungsbewegung zu sein.

Meine Frage in dem Zusammenhang: warum kann man derlei wichtige und völlig eindeutige Informationen nur in unwichtigen Lokalzeitungen wie z.B. der Main-Post lesen, wohingegen Spiegel, SZ, ARD, ZDF und Consorten munter zum Halali auf Kirche & Zölibat blasen? Könnte es etwa damit zu tun haben, daß besagte Medienanstalten nicht bloß in Kauf nehmen, sondern ganz gezielt wollen, daß dieser »Skandal« zur Destabilisierung der Katholischen Kirche verwendet wird?

Und (noch ganz dezent nachgefragt): wäre das, so rein journalistisch-ethisch gesehen, nicht als flagranter
M i ß b r a u c h
zu bezeichnen ...?

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