Al Sharpton, einer der unzähligen amerikanischen Pfingstler-Prediger und »Bürgerrechtler«*) erblickt darin einen rassistischen Angriff auf Obama, der mit einem Schimpansen gleichgesetzt werde, so wie schon früher häufig »Afro-Amerikaner« — so die politisch korrekte Bezeichnung, welche etwa so sinnhaft ist, wie die Bezeichnung von Weißen als »Kaukasier« (aber das nur ganz nebenfüglich bemerkt).
Die »New York Post« wies dies zurück und meinte, die Karikatur parodiere lediglich aktuelle Ereignisse einschließlich der Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur. Der Kolumnist Sam Stein kommentiert im linken Online-Magazin »Huffington Post« angewidert die Karikatur: »Sie deutet im besten Falle an, das Konjunkturpaket sei so schlecht, daß ein Affe es geschrieben haben könnte. Schlimmstenfalls vergleicht sie den Präsidenten mit einem wild gewordenen Schimpansen.« Beides sei nicht akzeptabel.
Nun, weshalb denn nicht? Schließlich mußte auch der gute (oder schlechte, je nach Standpunkt) alte »George W.« damit leben, daß er auf Websites mit Schimpansen verglichen wurde (z.B. »Bush or Chimp?«) — und die Erregung der amerikanischen Bürgerrechtler war damals wie heute endenwollend. Genauer gesagt: inexistent. Proteste von »Huffington Post« haben sich jedenfalls zu mir noch nicht durchgesprochen ...
Daß Obamas Konjunkturpaket auch von einem Affen stammen könnte — nun, diesen Eindruck wird man angesichts der zu befürchtenden Folgen nicht ganz von der Hand weisen können. Oder ist es nur unzulässig einen Mulatten mit einem wild gewordenen Affen zu vergleichen, nicht jedoch einen Weißen? Was ich allerdings als unangebrachten Rassismus betrachten würde, denn entweder ist der Vergleich eines Menschen mit einem wild gewordenen Affen nicht akzeptabel, dann ist er es in jedem Fall, oder aber hier soll ein »schwarzer Mann« privilegiert und gegen Kritik immunisiert werden, nur weil er »schwarz« ist.
Oder soll hier etwa bloß die Gallionsfigur einer links-etatistischen Agenda, die die USA in »bester« New-Deal-Manier in eine — mehr oder weniger verkappt — staatsgelenkte Wirtschaft, diesmal eben mit politisch korrekten Zielvorgaben (von Embryonenverwertung über den flächendeckenden Einsatz von Quotenfrauen, -schwulen, -negern und -behinderten etc. bis hin zu »Klimazielen«), umstricken soll, davor geschützt werden, als der »Affe« einer gezielten Gesellschaftsveränderungsdoktrin enttarnt zu werden, der am Rednerpult seine wohlstudierten Zirkusnummern aufführen darf, aber eigentlich nur der Hampelmann dahinterstehender Interessengruppen ist?
Der Aufschrei der Linken ist verräterisch. Offenbar wachsen auch in Obamas eigener Partei die Zweifel, ob die Entscheidung, alles auf die Rassenkarte zu setzen, besonders klug war. Denn es ist eine Sache Wahlen zu gewinnen. Danach eine Großmacht führen zu können eine andere. Jedenfalls haben die republikanischen Abgeordneten und Senatoren dem unerfahrenen Jungpräsidenten deutlich klargemacht, daß er sich nur rhetorisch als Präsident aller Amerikaner gerieren kann.
Die Realität sieht halt ein bisserl anders aus, als es sich »Huffington Post«-Kolumnisten erträumen. Zum Glück!
*) Recht interessant in diesem Zusammenhang ist die kolportierte Bezeichnung von Juden mit dem epitheton ornans »blutsaugende Juden« durch besagten Bürgerrechtler Sharpton. Na ja, Bürgerrechtler sagt ja noch nichts darüber, für welche Rechte welcher Bürger man sich einsetzt ...
Ich lobe ja ungern, aber wenn das Wort "endenwollend" von Ihnen/von Dir ist - RESPEKT!
AntwortenLöschen@dilettantus in interrete:
AntwortenLöschenLeider, leider verdiene ich Ihren Respekt nicht! Ich hörte dieses Wort vor Jahren in einem Interview des österreichischen Ex-Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel (und zwar im Zusammenhang von so ungefähr: "... mein Interesse an dieser Diskussion ist endenwollend.")
Insoferne richten Sie Ihr Lob bitte an:
wolfgang.schuessel@parlament.gv.at
Was aber nichts daran ändert, daß es mich natürlich sehr freut, wenn Sie sich in meinen Blog "verirren"!