Freitag, 26. September 2008

Über die bevorstehende österreichische Nationalratswahl

... läßt sich schon soviel voraussagen: am 28. September 2008 werden die sozialistischen Parteien Österreichs mit Sicherheit wieder eine 100%-Mehrheit im Österreichischen Nationalrat erzielen können. Wie sich die Subfraktionen der Sozialistischen Eintopfpartei Österreichs den Kuchen aufteilen, steht vor der »Wahl« natürlich noch nicht fest, ist aber auf den Kurs der Politik letztlich fast bedeutungslos.

Der Wahlkampf fiel dementsprechend etwas matt aus, und angesichts der TV-»Duelle«, die uns vom ORF zwar mit viel Getöse angekündigt worden waren, sich jedoch als spannungsarme Phrasendrescherei herausstellten (wer hätte sich das gedacht!), ist wohl die Erleichterung im Wahlpublikum groß, nicht mehr zwischen einer mäusekreißenden »Elefantenrunde« und der vierten Wiederholung des intellektuell hochstehenden Rosamunde-Pilcher-Dramas »Sommer des Erwachens« wählen zu müssen, sondern gleich direkt in den »Herbst des Erwachens« einzutauchen ...

Nun, ich erlaube mir ein wenig Prophet zu spielen, wiewohl der Prophet im eigenen Land nichts gilt, wie wir wissen. Also, wie werden die Subfraktionen wohl abschneiden? Meine Einschätzung unter Zugrundelegung hochwissenschaftlicher Analysemethoden (Freunde befragen, selbst nachdenken, danach Kaffeesudlesen, im Zweifel Münzen aufwerfen) ist folgende:

27% SPÖ alias Saufproletenpaddei Ösistans
25% ÖVP alias Öde Verliererpartei
.18% FPÖ alias Flaschenpartei Österreichs
.12% GRÜN alias Grün-Rote Überstandige*) Nebochanten
09% BZÖ alias Bestenfalls Zahnlose Österreicher
04% LIF alias Liberale im Fasching

Also: beim LIF wird's richtig spannend! Da zittert man vermutlich den halben Abend, ob unsere graugestromte Heidekatze wieder ins Hohe Haus kommt, oder nicht. Der kunterbunte Rest wird den Einzug wohl nicht schaffen, und das ist auch besser so, sonst müßte ich für sie auch noch Namen erfinden ... aber wer weiß schon: das Leder ist rund und wie das Leben so spielt, weiß man natürlich nie im voraus.

Am 29. September melde ich mich wieder und verkünde das beinahe wirkliche Ergebnis — aber nur, wenn mir sonst halt fad wär ...



*) für Piefkes: überalterte

3 Kommentare:

  1. Bitte um Erläuterung für Piefkes: Was sollen "Nebochanten" sein?

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  2. Kommt lt. Jiddischem Wörterbuch von "nébechinker": armer Schlucker

    m.a.W.: ein unbedeutender Mensch, jemend, den man getrost übersehen kann ...

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  3. Ergänzung: "Nebochant" hat noch ein weites Bedeutungsumfeld, etwa im Sinne von: Penner, Nichtskönner, Dilettant, lästiger Bittsteller, "Vollkoffer" (falls Ihnen dieser Ausdruck nicht ebenfalls zu österreichisch ist)

    ... naja, einer halt, den ein typischer GRÜN-Wähler sofort ans Herz drückt ...

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