... kommt nicht bloß das Christkindlein, sondern auch der Welt-AIDS-Tag. Und pünktlich wie jedes Jahr vor dem 1. Dezember erfährt die Welt aufrüttelnde Neuigkeiten: seit 1983 ist die Zahl der HIV-Infizierten schon wieder größer geworden und auch die Zahl der an AIDS erkrankten bzw. gestorbenen ist gestiegen.
(hier weiterlesen)
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Freitag, 30. November 2007
Donnerstag, 22. November 2007
Deutsches Bahn-Sonett
Im Blog von Dietmar Dominik Hennig fand ich ein witziges Gedicht von Durs Grünbein aus der Frankfurter Rundschau, welches mich allerdings aufgrund einiger kleinerer Formmängel dazu reizte, es — hoffentlich! — zu verbessern. Ich erlaube mir hier (die freundliche Zustimmung des eigentlichen Dichters präsumierend) meine Version zu präsentieren:
DB-Sonett
Ihr, die ihr fahren müßt nun mit der Deutschen Bahn,Laßt alle Hoffnung fahren auf die Ankunftszeit.Was steht ihr, wartet, schaut die Gleise traurig an?Warum erhofft ihr Service euch, und Pünktlichkeit?
Nicht klagen sollt ihr, wird die Wartezeit euch lang.Vergeßt den Anschluß, Leute, denkt in größern Zügen.In höhern Bahnen, schrankenlos, denkt: Börsengang.Sagt nicht: Mir würde Fahrplantreue schon genügen.
Habt ServicePoint nun, DB-Lounge gar, BordBistro,Und Spartarife! — Im totalen FernverkehrKann man nicht alles haben! Wenn Verspätung droht,
Denkt an das Nickerchen im ICE — und froh
Vergeht die Wartezeit. Gemach! Bedenkt vielmehr:
Wer früher ankommt, schlägt die Zeit dann länger tot ...
Montag, 12. November 2007
Abrechnung mit 68
Im Commentarium-Blog fand ich folgenden Artikel unter dem Titel “Abrechnung mit 68″:
Thomas Hoof, ehemaliger Landesgeschäftsführer der Grünen in Nordrhein-Westfalen, hat das von ihm gegründete Unternehmen Manufactum an Otto verkauft und zieht sich Ende des Jahres aus der Geschäftsführung zurück. In seinen letzten Hausmitteilungen rechnet er mit seiner Generation ab:
Thomas Hoof, ehemaliger Landesgeschäftsführer der Grünen in Nordrhein-Westfalen, hat das von ihm gegründete Unternehmen Manufactum an Otto verkauft und zieht sich Ende des Jahres aus der Geschäftsführung zurück. In seinen letzten Hausmitteilungen rechnet er mit seiner Generation ab:
1968: zum bevorstehenden 40sten.
In meiner Generation gibt es zahlreiche glühende Verklärer ihrer eigenen Jugend – das bevorstehende Jubiläumsjahr 2008 wird’s wieder mal bezeugen.
Die Generation der um und ab 1950 geborenen wird wahrscheinlich in die Sozial- und Mentalitätsgeschichte eingehen als eine, die ihre raison d‘être in den Begriffen „Vergangenheitsbewältigung“ und „Selbstverwirklichung“ gefunden zu haben meinte. Das ist, so zeichnet sich ab, ein bißchen wenig für ein ganzes Leben.
Denn auch dieser Generation wird die Erfahrung nicht erspart bleiben, irgendwann vom moralisch urteilenden Nachfahren zum moralisch beurteilten Vorfahren zu werden – und als solcher daran gemessen zu werden, wie er die Gegenwart bewältigt und die Zukunft vorbereitet hat. Daß wir da sehr gut aussehen, ist durchaus zweifelhaft, denn das Ergebnis unseres „Durchmarsches“ sind Institutionen, die – von der Schule bis zur Uni, von der Justiz bis zum Staatshaushalt, von der Familie bis zur Meinungsfreiheit – allesamt aussehen wie ein antikes Seeräuberschiff, das soeben Kaperbesuch von den Bewohnern eines kleinen gallischen Dorfes hatte.
Nur mit der Rätedemokratie scheint es noch was zu werden; die nimmt Formen an als ein unüberschaubares Geflecht von Europäischen und Welt-Klima-und-diesund-das-Räten, im überstaatlichen Jenseits residierend, dort von jeder Legitimations- und Rechenschaftspflicht befreit und demokratisch völlig unantastbar. Das war, wenn ich mich recht entsinne, von ihren basisdemokratischen Anhängern auch mal andersrum gemeint.
Wir werden sie im nächsten Jahr noch nicht erleben, die überfällige Abrechnung mit 68. Denn die Zinnen der Medienburgen sind von jenen besetzt, die den Marsch durch die Institutionen angetreten und erfolgreich durchgestanden haben.
Sie werden sich 2008 noch einmal kollektiv auf die Schultern klopfen und sich gegenseitig loben für ihr großes Werk. Die Abrechnung kommt dann 2018. Und sie wird derjenigen von 1968 in nichts nachstehen.
Die Generation der um und ab 1950 geborenen wird wahrscheinlich in die Sozial- und Mentalitätsgeschichte eingehen als eine, die ihre raison d‘être in den Begriffen „Vergangenheitsbewältigung“ und „Selbstverwirklichung“ gefunden zu haben meinte. Das ist, so zeichnet sich ab, ein bißchen wenig für ein ganzes Leben.
Denn auch dieser Generation wird die Erfahrung nicht erspart bleiben, irgendwann vom moralisch urteilenden Nachfahren zum moralisch beurteilten Vorfahren zu werden – und als solcher daran gemessen zu werden, wie er die Gegenwart bewältigt und die Zukunft vorbereitet hat. Daß wir da sehr gut aussehen, ist durchaus zweifelhaft, denn das Ergebnis unseres „Durchmarsches“ sind Institutionen, die – von der Schule bis zur Uni, von der Justiz bis zum Staatshaushalt, von der Familie bis zur Meinungsfreiheit – allesamt aussehen wie ein antikes Seeräuberschiff, das soeben Kaperbesuch von den Bewohnern eines kleinen gallischen Dorfes hatte.
Nur mit der Rätedemokratie scheint es noch was zu werden; die nimmt Formen an als ein unüberschaubares Geflecht von Europäischen und Welt-Klima-und-diesund-das-Räten, im überstaatlichen Jenseits residierend, dort von jeder Legitimations- und Rechenschaftspflicht befreit und demokratisch völlig unantastbar. Das war, wenn ich mich recht entsinne, von ihren basisdemokratischen Anhängern auch mal andersrum gemeint.
Wir werden sie im nächsten Jahr noch nicht erleben, die überfällige Abrechnung mit 68. Denn die Zinnen der Medienburgen sind von jenen besetzt, die den Marsch durch die Institutionen angetreten und erfolgreich durchgestanden haben.
Sie werden sich 2008 noch einmal kollektiv auf die Schultern klopfen und sich gegenseitig loben für ihr großes Werk. Die Abrechnung kommt dann 2018. Und sie wird derjenigen von 1968 in nichts nachstehen.
Selten habe ich eine so präzise Zusammenfassung der heutigen Situation gelesen. Aber offenbar braucht es den Blick eines "ent-täuschten" Insiders, die Dinge so auf den Punkt zu bringen.
Freitag, 2. November 2007
»Und nun zu etwas ganz anderem ...«
Nach den ermüdenden Debatten über Frau Herman zu einem wahrhaft genialen Posting im Dr.Chaos-Blog zum Thema »Tempobeschränkung auf deutschen Autobahnen«
Lasset alle Hoffnung fahren - mit maximal 130 km/h
Besonders die Kommentarantwort von Dr. Chaos (2007-10-30 15:52) ist lesenswert. Viel Vergnügen!