Donnerstag, 21. März 2024

Einige Gedanken über Polit-Satrapen

von Franz Lechner
 
 
Gut, dass dieses Thema von Norbert Häring (wie üblich kompetent) aufgegriffen wird. Ich habe mich auch schon Verschiedenes gefragt. Zunächst zu diesem:
„Sind die so korrupt und/oder gehirnamputiert, daß sie glauben…“
„Was für ein gewissen- und ehrloses Geschmeiß sind solche Politruks, die zwecks Karriereerhalt servil die Anordnungen von jenseits des Atlantiks umsetzen und damit ihr eigenes Volk ins Verderben stürzen?“
Ich fürchte, die sind mehr als das: nämlich abgrundtief böse. Das ist wirklich das Schlimmste an dieser Erfahrung, die wir momentan machen: „unsere Eliten“ sind zu jeder Schlechtigkeit fähig.
 
Und damit stellt sich die Frage, warum sie diesmal (vorläufig) vor dem Schlimmsten zurückgeschreckt haben. Der Verweis auf nukleare Bestückbarkeit reicht mE nicht ganz aus, das war doch einigermaßen bekannt und würde zumindest den Grünen als Speerspitze des Bösen doch gut in den Kram passen. Es ist natürlich Spekulation: Aber vieles spricht doch dafür, dass Scholz von den USA zurückgepfiffen wurde. Auch dies konnte das Geheimnis sein, über das er nicht laut reden durfte. Es passt gut mit dem Nudelmann-Rücktritt zusammen, der als Paradigmen-Wechsel der US-Russlandpolitik angesehen wird, d.h. als Eingeständnis des Scheiterns.  
 
Nun sind die USA erst recht jeder Schlechtigkeit fähig. Ein beschränkter Atomkrieg in Europa, bei dem Russland und vor allem Deutschland leiden, und der nach einem kurzen „Austausch“ aufgrund der evidenten Sinnlosigkeit sozusagen unentschieden ad acta gelegt wird, entspricht durchaus deren Wunschvorstellungen. Die deutschen Vasallen hätten, keine Frage, das ist der wirklich pessimistische Aspekt, mitgemacht, dafür gibt es genügend Anzeichen, beginnend mit dem medialen Jubel über den Art 5 Bündnisfall nach dem seinerzeitigen Raketenabsturz jenseits der polnischen Grenze. Warum hätten also die USA den glatzerten Vorgartenzwerg zurückpfeifen sollen? 

Ich denke, dass auch daran Putin „schuld“ ist. Putin ist verständlicherweise nicht neugierig auf eine solche Entwicklung und hat stets signalisiert: wenn schon, dann richtig! Russland hätte dank technischen Vorsprungs eine gewisse Chance auf Überleben einer weltweiten Eskalation, die USA haben keine. Seine offenbar realistische Drohung, im Ernstfall „richtig loszuschlagen“, d.h. auch, vor allem gegen den Hauptschuldigen jenseits des Ozeans, hat diesen doch etwas zur Besonnenheit gebracht. 
 
Darum haben die USA dieses Gespräch geleakt, was für sie letztlich gewisse Vorteile hat: offenbar war das Gespräch Teil einer Nudelmann-Verschwörung, die man danach bequemer abservieren konnte, setzte Deutschland politisch umso stärker unter Druck, auf Taurus zu verzichten, und nahm die russische Öffentlichkeit gegen den „ewigen Feind“ Deutschland als Hauptbösewicht ein. Man beachte auch die jüngsten hasserfüllt-geifernden Ausfälle Scott Ritters, der in der Meinungsbildung, nicht zuletzt in Russland eine gewisse Bedeutung haben dürfte.

Scholz wäre wahrscheinlich liebend gern wieder umgefallen, durfte aber als treuer Vasall nicht. Natürlich alles Spekulation, aber es passt zusammen, auch mit dem wichtigen Hinweis auf die atomare Bestückbarkeit. 
 

20 Kommentare:

  1. Danke für den Kommentar - der hat was für sich!
    "Abgrundtief böse" scheint mir die schlüssige Erklärung für den derzeitigen Kurs und ich bin neugierig, wohin die Reise noch gehen wird.

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  2. „Natürlich alles Spekulation“. Dieser eine normale vernünftige Satz hätte völlig ausgereicht. Aber ich gönne dem Autor seinen Seelenfrieden, den ihm sein fester und unerschütterlicher Verschwörungsglaube sichtlich schenkt. 😉

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  3. anonym 14:46

    Wieder so ein betreuter Denker, der dem Verschwörungsnarrativ frönt…
    Klar doch, in der internationalen Politik entsteht alles zufällig und unkoordiniert. Davon mal abgesehen, wo genau hab ich eine „Verschwörung“ gewittert? Dass jemand anschafft und jemand folgt, firmiert schon unter „Verschwörung“? Sie können Ihre eingelernten Muster wirklich höchst kreativ umsetzen.

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  4. unerschütterlicher Verschwörungsglaube ---

    Wer so etwas absondert, ohne dass es ironisch gemeint wäre, ist schlicht und ergreifend nicht geschäftsfähig.

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  5. @Lechner: Die indikativische Aussage „Darum haben die USA dieses Gespräch geleakt“, ohne den geringsten Beweis für diese skurrile Behauptung zu bringen, statt dessen ein „natürlich alles nur Spekulation“ hinterher zu murmeln, ist Verschwörungsglaube reinsten Wassers. Sie glauben einfach fest daran, dass die USA das Gespräch geleakt haben, weil es so sein muss, denn die USA sind ja, wie Sie dauernd schreiben, das Reich des Bösen.

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  6. Verschwörung hin oder her, strategisch ist die Konstellation klar: Wenn Putin die Ukraine von den „Nazis“ befreit und wieder heim ins Reich geholt hat, dann ist nicht etwa wieder Ruhe im Karton. Die Russen sind seit jeher ein kriegsfreudiges Volk, und Putin weiß, dass „vaterländische Kriege“ seine Popularität steigern. Nichts unterstützt das russische Volk mehr als Putins Ziel, die imperiale Sowjetunion wiederherzustellen. Deshalb würde es nach der Einverleibung der Ukraine natürlich weitergehen. Moldawien hat Putin jetzt schon weitgehend. Als Nächstes sind dann die drei baltischen Staaten dran. Dann Polen. Alle die wird Putin von den „Nazis“ befreien müssen. In Ungarn und der Slowakei wird er nicht einmarschieren, dort sind willige Statthalter am Ruder, also keine „Nazis“. Das strategische Ziel ist, wieder den guten alten „Ostblock“ zu installieren und erneut einen eisernen Vorhang zum faschistischen Westen zuzuziehen, worauf die libertären Putin-Unterstützer so hinfiebern. Sollte Trump im November gewinnen, ist dies alles auch höchst realistisch. Er hat ja die osteuropäische NATO-Länder Putin bereits angeboten und wird als Putin-Bewunderer sich totlachen, wenn Russland sich Polen einverleibt. Polen und Baltikum werden Trumps Dankesgabe für seinen Wahlsieg dank Putin. - Das ist die Strategie hinter all dem.

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  7. >> "Abgrundtief böse" scheint mir die schlüssige Erklärung für den derzeitigen Kurs und ich bin neugierig, wohin die Reise noch gehen wird.<<

    Was ist böse? Ein Nebelwort, ebenso wie "Würde" übrigens. Philosophisch Unsinn.
    Eine gute Definition (m.W. aus dem Judentum) lautet: "Böse ist, was mir und den Meinen schadet."

    Es geht schlicht und einfach um die Fähigkeit der Feinderkennung - und da tun sich Religionen, die lehren, daß nicht an das Gute im Menschen zu glauben sündig sei, sehr sehr schwer.
    (Wenn nicht gar die Feindbenennung bereits Tabu - früher: Sünde - ist.)

    Hier ein ganz unchristliches und vernünftiges Gedicht (angebl. arabisch):
    „Den Narren erkennst Du an sechs Zeichen:
    Furcht ohne Grund,
    Rede ohne Nutzen,
    Wechsel ohne Fortschritt,
    Frage ohne Ziel,
    Vertrauen zu Fremden und
    Freundschaft mit seinem Feind.“

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  8. @Anonym:
    Leider zeichnen Sie häufig bewusste, ich möchte sagen, beinahe bösartige Zerrbilder vom Christentum. Die Kirche lehrt bis heute, dass es alles andere als christlich isst, an das "Gute im Menschen" zu glauben. Das Gegenteil ist wahr. Der Mensch hat durch den Fall (nachzulesen im 3. Kapitel der Bibel) jedes Vermögen für das Gute verloren und ist seither abgrundtief verderbt. Das ist die Erbsünde, welche der Hl. Augustinus besonders eindrucksvoll entfaltet hat. Eben weil der Mensch per naturam böse ist, bedurfte es des stellv. Sühnetodes durch unseren Herrn, um ihn aus dieser Macht des Bösen zu befreien, was der Mensch, weil eben böse, aus sich heraus nicht gekonnt hätte.
    Nichts also mit "das Gute im Menschen".

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  9. Selten so viele blöde Kommentare gelesen.

    Unterwanderung?

    oder Faesers flinke Truppe?

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  10. Gratuliere für den blödesten aller Kommentare. Ihnen fällt schon wirklich nichts mehr ein. Abgesehen von Ihrem absurden Abstellen auf den gewählten Indikativ wäre ein Leaken durch USA genauso viel oder wenig „Verschwörung“ wie durch die russische Seite. Sie sind durch den Popperschen Verschwörungsunsinn schon dermaßen verblödet, dass Sie keinen klaren selbständigen Gedanken mehr fassen können.

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    1. Dass einem der große Popper als Anleitung zur Verblödung ausgelegt wird, ist ein veritabler ritterschlag. Und dass die Libertären den Autor der „Offenen Gesellschaft und ihre Feinde“ hassen, ist freilich konsequent.

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  11. "Montfort hat gesagt..."

    Ständig erzählen mir irgendwelche randständige Christen, wie das "wahre" Christentum aussieht.
    Dieses theologische "byzantinische Geschwätz" interessiert mich nicht und wie Pilatus möchte ich mir die Hände sauber erhalten.
    Ich schau mir an, was die REAL EXISTIERENDEN Christen so treiben. Und an deren Taten messe ich sie zuvorderst.

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  12. Kreuzweis vulgo anonym 5:39

    Ihre Fixiertheit oder besser gesagt Ihr Hass auf alles mit dem Jüdischen in Zusammenhang Stehendem, vor allem auf das Christentum, rückt Ihre Kommentare mitunter schon auf das intellektuelle Niveau unserer NATO-Trolle. Wenn Sie ernstlich Schwierigkeiten mit den Begriffen „gut und böse“ haben, lassen Sie ‘s lieber bleiben. Dann müssen Sie sich allerdings auch fragen, was in Ihrem Gedichtchen die Begriffe Nutzen, Fortschritt, Ziel, Freundschaft und Feindschaft denn sollen.

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  13. 15;54 bezog sich auf- den Anonymling 22:11

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  14. "An Ihren Taten messe ich sie zuvorderst."
    Daran wäre ja nichts auszusetzen, allein...
    Kreuzweis, fällt Ihnen Ihr Widerspruch nicht auf? Sie messen das Jahrhundertealte Christentum am Treiben einiger aktueller durchgeknallter Exponenten, die sich, wie ua von Montfort richtig dargelegt, sich in eklatantem Widerspruch zu diesem befinden.
    Können Sie nicht lesen oder hapert's beim Denken? Entschuldigen Sie diese Unhöflichkeit, aber es ist höchst ermüdend, tagein tagaus denselben Unsinn von Ihnen zu lesen, mit dem Sie diesen Blog zumüllen.

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  15. Anonym 23:23 Tschuldigung, dass ich Sie vergessen habe...

    Ihnen ist ja wohl auch „alles so klar“, wie es im Schwejk heißt. Woher haben Sie eigentlich Ihr exorbitantes historisches und politisches Wissen?

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  16. Lieber Herr Lechner!
    Ich weiß nicht, was Kreuzweis macht - aber ich lese.
    Deschner rauf und Mynarek runter (M., ein ehm. kath. Theologie-Prof.)
    Derzeit Catherin Nixeys (ehmalige Nonne) "Heiliger Zorn", die mir in Erinnerung brennt, wie die Urchristen waren. Eben wie heute
    Wo die Christen noch konsequent sind, respektiere ich sie. Für die Zeugen Jehovas am Bahnhof habe ich stets nette Worte übrig.
    Aber wo Christen die bösen Juden schützen und die guten verraten, da bin ich "not amused". Aber ich bin weniger stinkig über die bösen Juden, als auf jene Christen, diese decken ("In Watte packen" und dabei Jesus verraten).
    Muß man hier böse Juden verherrlichen?

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  17. Cher (chère?) Anonym (15:51)

    bevor Sie hier sich zum Ritter geschlagen wähnen, lesen Sie lieber, was es mit "Popper und Verschwörungstheorie" auf sich hat (z.B. hier: https://hpd.de/artikel/karl-r-popper-und-verschwoerungstheorie-21579).

    Und welchen Schwachsinn Sie über Libertäre loslassen, ist ja auch schwer auszuhalten. Wenn Sie keine Ahnung haben, was Libertarismus bedeutet, dann sollten Sie einfach den Mund halten, anstatt uns mit flagrantem Unsinn zu nerven!

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  18. Otto von Habsburg und jetzt Sir Carl Popper – müsst Ihr hier alles durch den Dreck ziehen? Könnt Ihr nicht große Denker auch dann anerkennen, wenn sie euch nicht unbedingt in den Kram passen?

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  19. Hehe, rief der böse Schlich: Wie ich sehe, hat man sich!

    @ Den Lechner Franz: Ein wenig schämen sollten Sie sich durchaus: Selbst der unheilige Augustinus hat sich sinngemäß dahingehend geäußert, dass man diesen Mulm nicht ganz verbissen wörtlich nehmen müsse!

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