Donnerstag, 26. Oktober 2023

26. Oktober

von Deliberator  Austriacus 
 
 
Zum heutigen Nationalfeiertag ein bisschen Propaganda, aber wenigstens von der milderen Sorte, da gab und gibt es weitaus Ärgeres ...
 

 Ach ja:  warum feiern wir unseren Nationalfeiertag nicht am 15. Mai, also dem Tag der Unterzeichnung des Staatsvertrages, mit dem Österreich frei wurde (so mehr oder weniger halt ...)? Der Geschichtskundige weiß es natürlich: weil am 26. Oktober angeblich der letzte alliierte Besatzungssoldat unser schönes Land verließ (was jedenfalls nicht stimmt) und, was im Gegensatz dazu ganz sicher stimmt, im Parlament das 

Bundesverfassungsgesetz vom 26. Oktober 1955 über die Neutralität Österreichs

Artikel 1
(1) Zum Zwecke der dauernden Behauptung seiner Unabhängigkeit nach außen und zum Zwecke der Unverletzlichkeit seines Gebietes erklärt Österreich aus freien Stücken seine immerwährende Neutralität. Österreich wird diese mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln aufrechterhalten und verteidigen.
(2) Österreich wird zur Sicherung dieser Zwecke in aller Zukunft keinen militärischen Bündnissen beitreten und die Errichtung militärischer Stützpunkte fremder Staaten auf seinem Gebiete nicht zulassen.
beschlossen wurde, das unser aktueller, ganz besonders talentierter, gräflicher Außenminister am liebsten auf den Misthaufen der Geschichte schmeissen täte. Soll nur aufpassen, der hochgeborene Herr von und zu, dass das nicht mit ihm passiert (Österreich und seinen Bürgern wäre es jedenfalls von Herzen zu wünschen)!

Welche Kriege auch immer die NATO, Israel, die Palästinenser, irgend eine "Koalition der Willigen" derzeit oder demnächst anfangen: es sind nicht unsere Kriege, und dabei soll es auch bleiben! Ebenso, wie ein vernünftiger Mensch sich nicht in eine Wirtshausrauferei oder eine Straßenschlacht einmischt, ebenso wird ein vernünftiges Volk die gleichen Gewalteruptionen auf zwischenstaatlicher Ebene lieber von anderen veranstalten lassen. Keinem Wiener schmeckt sein Schnitzel deshalb besser, wenn er sich vermessen in den Gaza-Konflikt, den Ukraine-Konflikt, den Syrien-Konflikt, den Libanon-Konflikt, irgendeinen Kaukasus-Konflikt (da gibt es ja gleich mehrere von dieser Sorte) usw. einmengen will.

Feige? Nein: vernünftig! Wenn die Welt schon von Idioten regiert und zu einem unsicheren Platz gemacht wird, sehe ich nicht den geringsten Anlass, den Idioten einer beteiligten Partei zur Seite zu springen und so mein Leben zu riskieren. Mir reichen die Idioten, die unsere Innenpolitik zu einer Mischung aus Narrenhaus und Dschungelcamp machen, völlig aus! Ich brauch' wirklich nicht noch die aus dem Ausland dazu ...

7 Kommentare:

  1. Werter Sandokan!

    Physisch gesehen haben die Besatzter Österreich verlassen - ideologisch sind sie geblieben!

    Schon lange wird versucht, Österreich dazu zu bringen, die Neutralität aufzugeben. Die Schweiz ist ebenso davon betroffen. Angeblich wäre die Neutralität nicht mehr zeitgemäß?
    Bisher konnte dafür die Bevölkerung nicht überzeugt werden und es ist zu hoffen, dass dies auch weiterhin nicht gelingen wird!

    MfG Michael!

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  2. Gute Feststellungen!

    Eroberung geht auch ohne Krieg.
    Von der Unterwanderung der Schlüsselinstitute in der ach-so-freien Schweiz durch die USA (und Israel) berichtet Danisch schon seit langem.
    Es ist ja auch in den - natürlich gefälschten! - "Protokollen der Weisen von Zion" vorausgesagt. Doch, bei etwas Intelligenz, brauchten die Bürgerlichen keine Voraussagen, um zu wissen, welche Institutionen ein Feind zuerst unterwandern muss. Den ganz Doofen hat Sun Tzu einige Tips gegeben.

    Ad Nauseam: Max Frisch hatte ja so recht mit dem Spottstück über die biederen Bürger ...

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  3. Feige? Natürlich nicht feige.
    Ich bin absolut und uneingeschränkt gegen jeden Krieg und das Töten von Menschen, In einem Konfliktfall braucht es immer jemanden, der als Vermittler zwischen Streithähnen tätig werden kann, am besten noch, bevor ein Krieg beginnt. Diese Rolle kann NUR ein Unabhängiger und Neutraler einnehmen, und diese Rolle würde ich mir von Österreich wünschen. Leider sind wir mittlerweile auch komplett zu einem Vasallen der USA verkommen, und damit braucht uns eigentlich keiner mehr. Kann man abschaffen.

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  4. Geschätzter Michael,

    Die Ehre Autor dieses Blogbeitrages zu sein gebührt Deliberator Austriacus.

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  5. Ubs! Bitte um Verzeihung und danke für den Hinweis! Deshalb: "Werter Deliberatus Austriacus"......

    MfG Michael!

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  6. !. Teil meines Kommentars:

    Das Unterstreichen des Artikels 1 des Bundesverfassungsgesetzes ist eine Notwendigkeit, die immer wieder wiederholt werden muss, damit sie sich in den Köpfen der Bevölkerung unauslöschlich manifestiert.

    Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich das hier schon erwähnt, dass ich unserem Herrn van der Bellen damals, als die Diskussion erneut aufkam, bezüglich NATO, geschrieben habe, dass ich in dem Moment, wenn Österreich ein Vollmitglied der NATO wird, meine öster. Staatsbürgerschaft zurückgebe. Denn dann wäre ich mich vom österr. Staat betrogen worden.

    Wenn ein Deliberator Austriacus, also ein entschiedener Österreicher, über diesen 26. Oktober sinniert, dann nehme ich das alles, was hier zu lesen ist, für bare Münze und, - vom Inhalt her - stimme ich auch allem zu. Ich sehe das alles genauso.

    Mit einem Unterschied. Ich habe da so meine persönlichen Probleme mit dem Wort "Nationalfeiertag". Auch morgen, beim offiziellen Empfang in Hermannstadt mit Konsul und österr. Botschafter anlässlich dieses Tages werde ich da wieder anecken. Ich nenne diesen Tag als den wichtigsten Staatsfeiertag unseres Landes, aber der Begriff "Nationalfeiertag" löst bei mir ein amüsiertes Lächeln aus.

    Nur in einem Land wie Rumänien, und auch anderen von denen ich die Details nicht kenne, wird zwischen Staatsangehörigkeit und nationaler Zugehörigkeit klar unterschieden. Da sind die Rumänen wesentlich realistischer als die österreichischen oder die deutschen Behörden.

    Beim Maturazeugnis meines Sohnes (er hat das Gymnasium und die Matura in Siebenbürgen gemacht), da kann man oben lesen, neben dem Namen, der Adresse und dem Geburtsdatum:

    Ort der schulischen Ausbildung - und da steht die Stadt sowie das Land Rumänien.
    Dann kommt der Begriff "Staatsangehörigkeit: - und da steht bei ihm "Österreich"
    Anschließend kommt der Begriff . "Nationalität" und da steht klar "deutsch".

    Es ist ja schön, wenn es Leute gibt, die sich einer österreichischen Nation zugehörig fühlen. Genauso kann es auch eine Liechtensteiner Nation geben, oder andere im Vergleich.

    Die Staatsgrenzen haben sich im Laufe der Jahrhunderte verändert und wurden von den Machthabern festgelegt, die die politische Macht dafür in Händen hielten. Diese Saatsgrenzen sind eine willkürliche Sache, die mit Sicherheit- auch heute noch - nicht mit den natürlichen Grenzen eines Volkes, einer Nation, identisch sind.

    Wir als Österreicher sind Teil der deutschen Nation, genauso wie die Bundesrepublik Deutschland, die Deutschen in Siebenbürgen, im Sudetenland, in Elsaß-Lothringen, in Südtirol, im südlichen Dänemark, usw. (ich habe nicht alle aufgezählt). Wir haben eine gemeinsame Geschichte, eine gemeinsame Kultur, eine gemeinsame Sprache, und vor allem eines: Einen Geist, ein Denken, das nicht nur in der Musik, in der Poesie, in der darstellenden Kunst, sondern auch im Erfindergeist, in der Forschung, im Streben, aus eigener Kraft voran zu kommen, erkennbar ist.

    Wenn viele dieser Elemente seit geraumer Zeit mit Füßen getreten werden, weil diejenigen, die uns sagen, was wir zu tun und zu lassen haben, das nicht wollen, dann ist das ein anderes Bier, aber die Grundvoraussetzungen sind die selben.

    Ich war noch nicht volljährig, aber auf der Fähre von Hammerfest zum Nordkap habe ich zwei Münchner getroffen und mich mit denen unterhalten. Da habe ich das erste Mal in meinem Leben begriffen, wie unsinnig es ist, als Österreicher einen Bayern als Ausländer zu bezeichnen. Irgendwie ist es mir damals wie mit Schuppen vor den Augen gefallen.

    Das wäre genauso unsinnig, einen Bergbauern aus Südtirol als Italiener zu bezeichnen. Man kann mit Sicherheit über die Herkunft und das Entstehen des Deutschtums verschiedener Meinung sein. Ich vertrete die Auffassung, dass die Wiege des Deutschtums in der Nibelungensage zu suchen ist. Und da gabs andere Grenzen, und die Nibelungensage zieht sich vom Eisack in Südtirol bis in den Odenwald, was heute das Bundesland Baden-Württemberg und teilweise auch Hessen betrifft.

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  7. 2. Teil meines Kommentars:

    Ich plappere nichts nach, sondern versuche, immer selbst zu recherchieren, um den Dingen auf den Grund zu kommen. Der alte Spruch gilt immer noch:

    "Wer nicht weiß, von wo er herkommt, kann auch nicht wissen, wo er hingeht".

    Klar, wenn jemand aus seiner Gemeindebauwohnung in Meidling niemals herauskommt, dann kann er das nicht nachvollziehen, was ich nun gesagt habe. Aber wenn man reist, und die Augen und Ohren offen hält, wenn man sich mit Leuten in Schlesien unterhält, und dann mit Leuten im Elsaß und dann wieder mit den Ostfriesen, alles in deutscher Sprache, dann wird man feststellen, dass nur die Farbe des Dialekts eine andere ist, aber die nationale Gemeinsamkeit ist da.

    Eines der beeindruckenden Erlebnisse für mich war, da ich mittlerweile den Siebenbürger Dialekt der Deutschen in Siebenbürgen kenne, genau denselben Dialekt in einer Kneipe in Luxemburg angetroffen zu haben.

    Ich bin ein überzeugter Österreicher, auch nach mehr als 5 Jahrzehnten des Lebens im Ausland werde ich immer Österreicher bleiben, aber ich sehe die Dinge halt weit über meinen persönlichen Tellerrand.

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