Dienstag, 7. Februar 2023

Mahlzeit!

Gastkommentar
von Ikonoklast
 
 
»You vil eat ze bugz, absorb ze chitin, get sick and be happy!«:
Insekten werden wegen des enthaltenen und krank machenden Chitins in die Nahrung gemischt
 
 
Auch wenn der Beitrag hier lange ist, bitte ganz lesen, Insekten haben es im wahrsten Sinne des Wortes IN SICH!

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33640239/

Chitin löst bei Mäusen eine steroidresistente Entzündung der Atemwege und eine Hyper-reaktivität der Atemwege aus

Zusammenfassung
Hintergrund: Frühere Berichte haben gezeigt, dass Pathogen-assoziierte Muster (PAMPs) die Produktion von Interleukin (IL)-1β in Makrophagen induzieren. Darüber hinaus deuten Studien an Mausmodellen darauf hin, dass Chitin, das als PAMP wirkt, adjuvante Effekte und eosinophile Infiltration in der Lunge induziert. Daher haben wir die Aus-wirkungen von inhaliertem Chitin in Mausmodellen untersucht.

Methoden: Wir entwickelten Mausmodelle für inhalative Chitinpartikel-induzierte Atem-wegsentzündungen und steroidresistente Ovalbumin (OVA)-induzierte Atemwegsent-zündungen. Einige Versuchsgruppen von Mäusen wurden zusätzlich mit Dexamethason (DEX) behandelt. Alveolarmakrophagen (AM) von Mäusen, die aus bronchoalveolären Lavageflüssigkeiten (BAL) gereinigt wurden, wurden mit Chitin inkubiert und mit oder ohne DEX behandelt.

Ergebnisse: Die Anzahl der Gesamtzellen, AMs, Lymphozyten, Eosinophilen und Neutro-philen unter den BAL-Zellen sowie die IL-1β-Konzentration in der BAL-Flüssigkeit und die Anzahl der IL-1β-positiven Zellen in der Lunge wurden durch die Stimulation mit Chitin signifikant erhöht. Die Hyperreagibilität der Atemwege (AHR) war bei Mäusen des Chitin-Entzündungsmodells im Vergleich zu Kontrolltieren verschlimmert. Die Produktion von IL-1β war in Mäusen durch die Chitinbehandlung signifikant erhöht, aber die Verabreichung von DEX hemmte diese Chitin-induzierte IL-1β-Produktion nicht. Darüber hinaus hemmte die DEX-Behandlung in Mausmodellen die OVA-induzierte Atemwegs-entzündung und AHR, nicht aber die durch Chitin oder die Kombination von OVA und Chitin induzierte Atemwegsentzündung und AHR.

Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass inhaliertes Chitin eine Atemwegsentzündung, AHR und die Produktion von IL-1β induziert. Darüber hinaus zeigen unsere Ergebnisse zum ersten Mal, dass inhaliertes Chitin eine steroidresistente Atemwegsentzündung und AHR induziert. Inhaliertes Chitin kann zu den Merkmalen von steroidresistentem Asthma beitragen.

Schlüsselwörter: Entzündung der Atemwege; Alveolarmakrophagen; Chitin; Inter-leukin-1β; Steroid-resistentes Asthma.

 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6280652/

Der Pilzligand Chitin bindet direkt an TLR2 und löst je nach Oligomergröße eine Ent-zündung aus

Zusammenfassung
Chitin ist das in der Natur am zweithäufigsten vorkommende Polysaccharid und wird mit Pilzinfektionen und Asthma in Verbindung gebracht. Allerdings konnten bisher keine echten Immunrezeptoren, die Chitin direkt binden und Immunaktivierung und Entzündung signalisieren, eindeutig identifiziert werden, da bisher polymeres Rohchitin mit unbekannter Reinheit und molekularer Zusammensetzung verwendet wurde. Durch die Verwendung definierter Chitin-(N-Acetyl-Glucosamin)-Oligomere konnten wir hier sechs Untereinheiten lange Chitinketten als kleinstes immunologisch aktives Motiv und den angeborenen Immunrezeptor Toll-like-Rezeptor (TLR2) als primären Pilz-Chitin-sensor auf menschlichen und murinen Immunzellen identifizieren. Chitin-Oligomere binden TLR2 direkt mit nanomolarer Affinität, und dieser pilzliche TLR2-Ligand zeigt im Vergleich zu bekannten mykobakteriellen TLR2-Liganden überlappende und unterschied-liche Signalwirkungen. Unerwarteterweise sind Chitin-Oligomere, die aus fünf oder weniger Untereinheiten bestehen, inaktiv, was auf ein größenabhängiges System der Immunmodulation hinweist, das in Pflanzen und Menschen konserviert zu sein scheint. Da die Blockierung der Chitin-TLR2-Interaktion chitinvermittelte Entzündungen in vitro und in vivo wirksam verhindert, hebt unsere Studie die Chitin-TLR2-Interaktion als potenzielles Ziel für die Entwicklung neuer Therapien bei chitinbedingten Pathologien und Pilzerkrankungen hervor.

Schlüsselwörter: angeborene Immunität gegen Pilze, Chitin, Entzündung, N-Acetyl-Gluco-samin, Toll-like-Rezeptor
Themenkategorien: Immunologie, Mikrobiologie, Virologie & Wirt-Pathogen-Interaktion, Signaltransduktion

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5680136/

Chitin und seine Auswirkungen auf Entzündungen und Immunreaktionen

Zusammenfassung
Chitin, ein potenziell allergieauslösendes pathogen-assoziiertes molekulares Muster (PAMP), ist ein lineares Polymer, das aus N-Acetylglucosaminresten besteht, die durch β-(1,4)-glycosidische Bindungen verbunden sind. Säugetiere sind potenzielle Wirte für chitinhaltige Protozoen, Pilze, Arthropoden und Nematoden; Säugetiere selbst synthetisieren jedoch kein Chitin, weshalb es als potenzielles Ziel für die Erkennung durch das Immunsystem von Säugetieren gilt. Chitin wird vor allem in der Lunge oder im Darm wahrgenommen, wo es eine Vielzahl von angeborenen (Eosinophile, Makrophagen) und adaptiven Immunzellen (IL-4/IL-13 exprimierende T-Helfer-Typ-2-Lymphozyten) aktiviert. Chitin induziert die Produktion von Zytokinen, die Rekrutierung von Leuko-zyten und eine alternative Makrophagenaktivierung. Die intranasale oder intraperitoneale Verabreichung von Chitin (in verschiedenen Größen, Acetylierungsgraden und Reinheits-graden) an Mäuse wurde als Routineverfahren angewandt, um die Priming-Effekte von Chitin auf die angeborene und adaptive Immunität zu untersuchen.

Strukturelles Chitin in Mikroorganismen wird aktiv durch wirtseigene Chitinasen, ein-schließlich saurer Säugetierchitinasen und Chitotriosidase, zu kleineren Fragmenten abgebaut, die von Säugetierrezeptoren wie FIBCD1, NKR-P1 und RegIIIc erkannt werden können. An der Erkennung von Chitin durch das Immunsystem sind auch Mustererken-nungsrezeptoren beteiligt, vor allem über TLR-2 und Dectin-1, die Immunzellen aktivieren, um die Produktion von Zytokinen und die Bildung eines Immunnetzwerks zu induzieren, das zu entzündlichen und allergischen Reaktionen führt. In dieser Übersicht werden wir uns auf verschiedene immunologische Aspekte der Interaktion zwischen Chitin und dem Immunsystem des Wirts konzentrieren, wie z. B. die Erkennung, die Interaktion mit Immunzellen, Chitinasen als chitinabbauende Enzyme und immuno-logische Anwendungen von Chitin.

Schlüsselwörter: Chitin, Chitinase, Immunsystem, angeborene Immunität, adaptive Immu-nität

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5680136/

Eine parasitologische Bewertung von essbaren Insekten und ihrer Rolle bei der Über-tragung von parasitären Krankheiten auf Mensch und Tier

Zusammenfassung
Am 1. Januar 2018 trat die Verordnung (EU) 2015/2238 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2015 in Kraft, mit der das Konzept der "neuartigen Lebens-mittel" eingeführt wurde, zu denen auch Insekten und deren Teile gehören. Zu den am häufigsten verwendeten Insektenarten gehören: Mehlwürmer (Tenebrio molitor), Heimchen (Acheta domesticus), Schaben (Blattodea) und Wanderheuschrecken (Locusta migrans). In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welche Rolle essbare Insekten bei der Übertragung von parasitären Krankheiten spielen, die zu erheblichen Verlusten in der Zucht führen und eine Gefahr für Mensch und Tier darstellen können. Ziel dieser Studie war es, die Entwicklungsformen von Parasiten zu identifizieren und zu bewerten, die essbare Insekten in Haushaltsbetrieben und Zoohandlungen in Mitteleuropa besiedeln, und das potenzielle Risiko parasitärer Infektionen für Mensch und Tier zu bestimmen. Das Versuchsmaterial umfasste Proben lebender Insekten (Imagines) aus 300 Haushalts-betrieben und Zoohandlungen, darunter 75 Mehlwurm-, 75 Heimchen-, 75 Madagaskar-Schaben- und 75 Wanderheuschrecken-Betriebe. In 244 (81,33 %) von 300 (100 %) unter-suchten Insektenfarmen wurden Parasiten nachgewiesen. In 206 (68,67 %) der Fälle waren die festgestellten Parasiten nur für Insekten pathogen; in 106 (35,33 %) Fällen waren die Parasiten potenziell parasitär für Tiere, und in 91 (30,33 %) Fällen waren die Parasiten potenziell pathogen für Menschen. Essbare Insekten sind ein unterschätztes Reservoir für Parasiten bei Mensch und Tier. Unsere Untersuchungen zeigen, dass diese Insekten eine wichtige Rolle bei der Epidemiologie von Parasiten spielen, die für Wirbeltiere pathogen sind. Die durchgeführten parasitologischen Untersuchungen legen nahe, dass essbare Insekten der wichtigste Parasitenvektor für insektenfressende Haustiere sein könnten. Nach unseren Studien sollte sich die künftige Forschung auf die Notwendigkeit einer ständigen Überwachung der untersuchten Insektenfarmen auf Krankheitserreger konzentrieren, um so die Lebens- und Futtermittelsicherheit zu erhöhen.

https://nitter.net/PaulCrewther/status/1621991643489660928#m

Chitin wird vom Körper als Toxin wahrgenommen, weshalb das Immunsystem es angreift. Makrophagen greifen an (Zytokinsturm), und die Splitter werden klein genug, um in Zel-len einzudringen. Ihr Immunsystem greift also Ihre eigenen Zellen an. Die Splitter binden sich dann an die Antikörper und deaktivieren Ihr Immunsystem.

 

Wohl bekomm's »ze klo-bal citizen«!

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P.S.: es gibt mittlerweile ein paar pro-chitin Studien, denen würde ich nicht trauen. Vertraut lieber auf das Wissen (oder trial and error) unserer Vorfahren
 

7 Kommentare:


  1. In Asien sind Insekten ja schon lange Teil der Ernährung, da müssten sich doch auch Erkenntnisse angesammelt haben?

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  2. Eine Menge Fachbegriffe die wohl fast jeden Leser überfordern werden.
    Auch geht es ja ua. um eingeatmetes Chitin.

    Wäre Chitin selbst so gefährlich (also außer für Allergiker), dann dürfte man schon alleine deshalb auch keine Krebstiere aus Flüssen und dem Meer essen und wohl auch keine Schwammerln.
    Anders als Pflanzen mit Zellulose und Lignin benutzen Pilze ebenfalls das Polysaccharid Chitin - weshalb sie für viele schwerer verdaubar sind.

    Das eigentliche Problem sehe ich eher darin, dass Insektenzucht eben auch (schlechte) Massentierhaltung ist - mit all den üblichen Problemen.
    Nur mit dem Unterschied, dass wir fast keine Erfahrung mit Insektenkrankheiten haben.
    Und man etwa ein krankes Rind oder Huhn leichter erkennt und später auch einfacher auf Medikamentenrückstände, Antibiotika oder Parasiten untersuchen kann als einzelne Insekten in einer Ladung Insektenmehl.
    Im schlimmsten Fall kommt es in die Produktion, im besten Fall muss man dann zig Tonnen vernichten die vorher rund um den Globus aus irgendeiner asiatischen Insektenfarm angeliefert wurden.

    Wie früher schon gesagt: Tiermehl ist in der Tiermast verboten, aber wir selbst sollen es jetzt essen - verrückt.
    Ich esse bereits keine asiatischen Shrimps, die Produktion ist unhygienisch und sie sind mit Rückständen belastet.
    Bei Insekten wird das alles noch deutlich schlimmer kommen.

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  3. wer sich ein genexperiment spritzen läßt, kann auch ruhig chitin futtern!

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  4. @Anonym

    Eben als kleiner Teil der Ernährung, aber nicht als Ersatz für anderes.
    Also erstens handelt es sich um überschaubare Mengen und zweitens so gut wie immer so verarbeitet, dass die Insekten auch als solche erkennbar sind.
    Nicht großflächig als Tiermehl und gar nicht erkennbar.

    Nahrungsmittel bergen immer gewisse Risiken. Deshalb überwacht man ja auch die gesamte Produktions- und Lieferkette.
    Und dennoch passieren auch solche Sachen ...
    https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/EHEC-Als-Sprossen-eine-Krise-ausloesten,ehec852.html

    Mit Insekten handelt man sich jetzt bei uns nur weitere Risiken und Probleme ein und ohne dass es dafür die Notwendigkeit oder einen einzigen rationalen Grund gäbe.
    Es geht bloß um Geschäftemacherei einiger weniger und um Ideologie.
    Siehe dazu das Video mit Udo Pollmer in einem früheren Blogbeitrag.

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  5. @ Ikonoklast

    Dieser sehr interessante Artikel führte zu einem noch interessanteren Gespräch während des Mittagessens zwischen mir und meiner "besseren Hälfte". Er befasst sich beruflich mit analytischer Chemie - Schwerpunkt Lebensmitteltechnologie.

    Er verwies unter anderem darauf, dass eine Lebensmittelkennzeichnung überaus wichtig wäre besonders für "Eiweisallergiker" (insbesongere für Personen die an der seltenen Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie)

    Dabei erinnerte ich mich auch eine Substanz die als Nahrungsergänzungsmittel unter dem Namen "Chitosan" (Chitosan= desacetylisiertes Chitin) in den 90igern große Aufmerksamkei erregte. Dieses bindet Fett. Wer also abnehmen wollte sollte vor dem Essen diese Kapseln einnehmen, diese saugte das Fett aus der Nahrung auf und verließ es wieder über den Darm. Somit konnte eine zusätzliche Fettanreicherung im Körper verhindert werden. Technisch wurde Chitosan ja ebenfalls für die Reinigung von Wasser (fetthaltige Schwebeteilchen) verwendet. Interessanterweise spielt Chitosan auch bei der Gentherapie als Vektorstoff eine große Rolle.

    Weiters verwies er auch auf den Zuckerersatzstoff "Aspartam"! Aufgrund des Eiweisgehaltes von Aspartam ist nämlich auch eine Kennzeichnungspflicht gesetzlich vorgeschrieben. Diese Kennzeichnungspflicht entfällt ja bei der Zugabe von "Insekten" und das könnte bei einigen Personen zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen. Über die sonstigen Nebenwirkungen streiten sich die Wissenschaftler bereits seit Jahren. Aspartam ist ein synthetisch hergestellter Süßstoff bestehend aus den Aminosäuren (natürliche Bausteine von Eiweiß) Phenylalanin und Asparaginsäure. Überdies stehen diese Stoffe im Verdacht krebseregend zu sein. Ebenfalls soll es Gehirnzellen schädigen. Es gibt dazu die verschiedensten Studien - dafür und dagegen. Die tägliche Verzehrmenge liegt bei 40-50 mg/kg.

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  6. Manche dieser Studien verwiesen auch auf eine erhöhte Anfälligkeit für Lungenerkrankungen - weitere Versuche an Ratten wurden jedoch abgelehnt da Ratten ohnehin anfällig für Lungenerkrankungen wäre. Für mich wäre ein Zusammenhang zwischen ihrem Artikel und meinen laienhaften Erkenntnissen aus diesem Gepräch durchaus erkennbar. Eine Rückmeldung ihrerseits würde mich erfreuen. - Viele Dank

    PS: Was ihren Hinweisen auf Makrophagen - Zytokine betrifft - naja zynisch betrachtet eine Extraportion für ein geschwächtes Immunsystem besonders für bereits Geimpfte.

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  7. Kompliziert ausgedrückt, so wie immer. Gehts noch komplizierter?

    Aus den jeweiligen "Zusammenfassungen" ist keine klare Linie erkennbar.

    Daher meine Frage:

    Was ist eigentlich die Quintessenz des Ganzen? - in wenigen Sätzen als Ergebnis zusammengefasst.

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