Samstag, 23. April 2022

Heute vor zehn Jahren

von LePenseur
 
 

... erschien genau unter dem gleichen Titel ein Artikel auf diesem Blog, der damals der zehnten Wieder-kehr des Todestags von Manfred Bieler gedachte:
Heute vor zehn Jahren
 
... ist einer der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller der 1970/80er-Jahre nach langem Leiden verstorben: Manfred Bieler. Schon zur Zeit seines Todes irgendwie vergessen, jedenfalls vom literarischen Betrieb längst ausgegrenzt und abgeschrieben. Wer war nun dieser Autor?
Manfred Bieler (* 3. Juli 1934 in Zerbst; † 23. April 2002 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Hörspiel- und Fernsehspielautor.
... notiert Wikipedia in der Einleitung des Artikels lapidar. Die Stationen seiner Bio-graphie dürfen als halbwegs bekannt vorausgesetzt werden: Germanistik-Studium in Ostberlin, ab 1955 erste Veröffentlichungen, bald von der Kulturbürokratie der DDR mißtrauisch beäugt und aus dem »Deutschen Schriftstellerverband« rausgeschmissen. Nach langen Reisen, die ihn durch Europa und bis nach Neufundland führten, 1965 Übersiedlung nach Prag, 1968 Mitglied des tschechischen Schriftstellerverbandes, nach dem abrupten Ende des »Prager Frühlings« durch den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen Übersiedlung in die Bundesrepublik, deren Staatsbürgerschaft er 1971 erhielt.

Eine Reihe erfolgreicher Bücher, ein paar Verfilmungen, ein paar Literaturpreise als Qualitätssiegel. Ich muß gestehen, daß Bielers sicherlich bekanntestes Werk, »Der Mäd-chenkrieg« (1975), meine Sicht auf ihn jahrzehntelang (eigentlich bis vor ein paar Monaten) gewissermaßen »verstellte«. Denn ich halte diesen Roman zwar für durchaus interessant, für gekonnt geschrieben, mit allen Ingredienzien, die so ein Buch für einen Auflagenerfolg benötigt — aber eben doch weit eher für einen »Bestseller« denn für ein wirklich gutes, den schriftstellerischen Fähigkeiten seines Autors adäquates Werk. 
Dem Artikel von damals habe ich nur eines hinzuzufügen: weitere zehn Jahre sind inzwischen ver-gangen. Und man müßte lügen, wenn man behaupten wollte, es hätte sich inzwischen zum Bessseren gewendet, was ich im damaligen Artikel anpangerte. Ganz im Gegenteil.
 
Gedenktage sind bisweilen — nein: nur zu oft! — Anlässe zur tiefer Despression ... 

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P.S.: 196 Zugriffe auf den damaligen Artikel hat es bis dato gegeben, ca. die Hälfte davon in den Tagen nach seinem Erscheinen im April 2012, und der von mir bis heute vermißte Blogger »Morgenländer«, der seinen »kultur-lastigen« Blog auch längst eingestellt hat, war der einzige, der einen Kommentar dazu geschrieben hat. So sehr es mich schmerzt — aber es ist offenbar so: Kultur ist tot. Interessiert keinen mehr.
 
Und dennoch: ich werde auch weiterhin unser Kulturerbe in Erinnerung rufen — und lade die wenigen, die sich dafür interessieren, umso herzlicher zu Lektüre und Kommentaren ein.

1 Kommentar:

  1. werter Le Penseur,

    Sie schrieben 2012 .....

    Auszug (Der Bär): "Ich nehme das Wort Freiheit ungern in den Mund, weil es durch Lügen und Vettern-wirtschaft bekleckert ist. Aber Freiheit läßt mich ohne Angst atmen, arbeiten, schlafen, liefert Spielraum für Witz, Originalität und Erfindungen."


    Le Penseur:....."Manfred Bieler hat deutlich — und dennoch nicht plakativ — mit den Mitteln der Literatur gesagt, was eine Gesellschaft à la DDR in uns anrichtet."

    ....."Blicken wir doch um uns: wieviel Freiheit haben wir noch — und wieviel Freiheit wurde uns in den letzten Jahren bereits genommen? (2012)

    Dieser Absatz aus ihrem Kommentar gefiel mir so gut, dass ich mir erlaubt habe ihn nochmals hier rein zu kopieren.

    Anmerkung meinerseits:
    2022 ... 10 Jahre später ....2 Jahre Coronawahnsinn und kein Ende in Sicht, Impfpflicht, 3G-Regel, Maskenwahnsinn (Gehorsamsfetzen), Demo- Verbote, Einschränkung der Meinungsfreiheit bis hin zur Zensur, die Mainstream-Medien sehen ihre Rolle im "Betreuten Denken" - Hinterfragen der politischen Handlungen -> Fehlanzeige! Und jetzt schreiten wir in Richtung "Social Credit System"

    mlg Alexandra


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