Freitag, 1. Mai 2020

Tag der »Arbeit«?

von  it’s  me 


Der Chef der Lehrergewerkschaft – Kimberger – hat behauptet, die Forderung, an schulautonomen Tagen einen Teil des durch die Coronakrise verloren gegangenen Unterrichtsstoffes einzuholen, sei eine Frechheit. Es wäre nicht einmal eine Frechheit, die Lehrer dazu zu zwingen, im Juli Schul-unterricht abzuhalten, denn nach dieser bereits langen Zwangspause (Home-teaching ist für Lehrer sicher nicht so aufwendig wie täglich in die Schule zu gehen) ist es zumutbar, einmal mit vier Wochen Sommerurlaub das Auslangen zu finden, wo doch im Herbst wieder Ferien folgen, gefolgt von zwei Wochen zu Weihnachten.

Als Sohn eines Lehrers, der nie und nimmer diesen anstrengenden Job (wenn er ernst genommen wird) ausüben wollte und jemand, der Respekt vor guten Lehrern hat, sehe ich nicht ein, dass Lehrer, die sowieso schon jede Menge Privilegien genießen, so anmaßend werden, an einem schulautonomen Tag nicht arbeiten zu wollen.

Da müsste es möglich sein, ihnen Alternativen anzudrohen:
- Lehrer haben, so wie alle anderen Menschen auch, eine 38,5 Stundenwoche und sieben Wochen Urlaub (okay, wir konzedieren damit eine bzw. zwei mehr auf Grund des Jobs, wobei ich weiß, dass der eines Traumatologen, Chirurgen oder Neurochirurgen nicht weniger anstrengend ist)
- Neben der Lehrverpflichtung von – sagen wir 21 Stunden – bleiben sie an ihrem Arbeitsplatz, wie jeder andere Arbeitnehmer auch, und machen Vorbereitungen und Korrekturen von Schularbeiten. Im Sommer werden sie, was zur Zeit den Steuerzahler viel Geld kostet, in ihrer Arbeitszeit Förder-unterricht für Kinder geben, die in irgendeinem Fach Schwächen haben.
- Ein schulautonomer Tag ist ein Urlaubstag und muss im Sommer eingearbeitet werden.
- An Nachmittagen kann für Schüler, die es wünschen, der Stoff nochmals durchgegangen werden. Wie viel Geld könnte man sich ersparen für sogenannte Deutschförderkurse!
- Volksschullehrer, die sowieso nur einen Halbtagsjob haben – daher ist er bei Frauen so beliebt – können für Förderunterricht ebenfalls herangezogen werden, denn als vom Steuerzahler Besoldete sollten sie auch eine Gegenleistung bringen. Und den Volksschullehrer möchte ich kennenlernen, der zu Hause wöchentlich 17 Stunden Vorbereitung benötigt.

Da ich weiter oben über Privilegien der Lehrer und den anstrengenden Beruf eines Chirurgen geschrieben habe:

Vor vielen Jahren traf ich in der Garage des AKH den berühmten Herzchirurgen Prof. Wolner, als er neben mir aus seinem Auto ausstieg, um einige Zeit später eine Herztransplantation durchzuführen. Daran musste ich denken, als ich Jahre später auf dem Land eine Landesrätin an einem Sonntag mit ihrem Dienstauto und Chauffeur zu einem Winzerumzug anreiste, um diesen zu eröffnen, um sofort darauf wieder abzureisen. Ist es denn anstrengender, ein Pimperlfest zu eröffnen als ein menschliches Herz zu transplantieren? Warum ist es Prof. Wolner zumutbar, mit seinem Auto oder mit Öffis an seinen Arbeitsplatz im AKH anzureisen, aber keiner Landesrätin?

Kurt Furgler, Schweizer Politiker und turnusmäßig auch einmal Bundespräsident, sagte auf die Frage, warum er mit Öffis anreiste und wie viele Dienstautos Schweizer Politikern zur Verfügung stünden: es seien sieben Autos, deren Bedarf man im Vorhinein anmelden müsse, was aber nicht die An- und Abreise zum Arbeitsplatz inkludiere. Außerdem sei er als Präsident schon derart privilegiert, viel mehr zu verdienen (auf des Steuerzahlers Kosten) als jeder Durchschnittsschweizer, daher kaufe er sich von seinem guten Geld, wie jeder seiner Landsleute, sein Auto selbst. Aus, basta.

Und genau das zeigt den Unterschied zwischen echten Demokratien und – leider – der unseren.

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PS: Eine parlamentarische Antwort von Furgler auf einen niveaulosen Kommentar seines Vorredners: „Ich passe mich dem Niveau ihrer Frage an und stelle das Pult tiefer.“



PPS: Der Spiegel unserer Gesellschaft
Die müllsortierende Gesellschaft

Ihre Sprache lassen sie verkommen.
Ihre Jugend lassen sie verkommen.
Ihre Kultur lassen sie verkommen.
Ihre Sitten lassen sie verkommen.
Ihr Land lassen sie verkommen.
Ihr Volk lassen sie verkommen.
Ihre ungeborenen Kinder schmeißen sie in den Abfall.

... nur ihren Müll sortieren sie fein.

3 Kommentare:

  1. Werter "it's me"!

    Ich bin kein Lehrer, möchte auch keine Lanze brechen für diese Berufsgruppe, aber das Problem sind oft nicht die Lehrer selbst, sondern deren Gewerkschaft!
    Ich habe ein paar Bekannte die Lehrer sind und manche von ihnen sind ganz und garnicht mit ihrer Gewerkschaft einverstanden.
    Eine davon ist sogar der Ansicht, die SPÖ hätte das Bildungssystem zerstört!
    Persönlich bin ich der Meinung, dass die Schulen und Uni's schon lange unterlaufen sind, mit Menschen die es nicht gut mit der Bildung meinen und eher zur "Unbildung" beitragen sollen.
    Es gibt sie natürlich, die aus zwei Gründen Lehrer werden: Juli und August!

    MfG Michael!

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  2. "1. Mai - und Onkel Adi ist stets dabei!"

    (Ja, warum wohl?)

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  3. werter michael!
    als vater von kindern kann ich ihnen nur bedingt recht geben, basierend auf der tatsache, selbst kinder zu haben. meine erfahrung - je anspruchsvoller die schule, umso mehr haben die lehrer ihren job ernst genommen, sprich die VS-Lehrer haben ihre nberuf aus den von ihnen 2 erwähnten gründen ergriffen, obwohl privat.
    zum thema bildungsverlust durch SPÖ: unter deren ägide war jeder künettengräber mehr wert als ein intellektueller.
    ad unis: warum glauben sie, studieren bzw. studierten meine kinder an ausländischen universitäten, die im world - ranking nicht unter den letzten gereiht sind, denn ich will ihnen nicht die chance verwehren, weltweit arbeiten zu können.

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