Mittwoch, 30. Oktober 2019

I, Toxic

von Fragolin

Ich gehöre ja zur Kategorie Hassobjekt Nummer Eins auf diesem Planeten.
Ich bin ein Mann, ich bin alt, weiß, hetero und Einzelunternehmer. Und damit „toxisch“.
Man stelle sich vor, man würde von „toxischen schwarzen Frauen“ reden, die mit der Produktion aus ihren Bäuchen die Überbevölkerung und damit kommende Verteilungskriege und Hungersnöte produzieren. Nur mal so als Kopfkino. Alte weiße Männer befeuern gar nichts mehr sondern zahlen eigentlich den Großteil genau jener Transferleistungen aus den Industriestaaten in die armen Teile der Welt, die dort diese Bevölkerungsexplosion erst möglich machen.
Denn denkt mal nach: Bekommen Frauen in Afrika heute mehr Kinder als früher? Oder ist es nicht so, dass sie zwar genauso viele Kinder bekommen, aber glücklicherweise viel weniger davon jämmerlich verhungern, damit groß werden und kaum reif, selbst zum Vermehren beitragen? Oh, höre ich da die Empörungserfahrenen wieder stöhnen, jetzt kommt wieder der Rassismus.
Natürlich, ich bin männlich, alt, weiß, toxisch, was habt ihr denn erwartet? Ich nenne es nur etwas anders, nämlich Mathematik, aber die hat was mit Logik zu tun, und die ist in den poststrukturellen Zeiten der Empörungsherrschaft nicht mehr gefragt. Heute zählen nur noch Emotionen. Das Ergebnis einer Rechnung muss nicht mehr logisch richtig sein, sondern sich gut anfühlen.

Was ist nun an meinem Alter toxisch? Ich meine, Alter, das ist doch nichts, um was man sich reißt, sondern das bekommt man einfach. So ein wirklich hartes Beispiel für die Diskrepanz zwischen gefühlter und realer Realität. Auch wenn es sich besser anfühlen würde, wieder fünfzehn zu sein, bin ich nun mal über fünfzig. Und das Alter weiß man nicht nur, man spürt es auch.
Wenn ich nach einer Nacht ohne schlafwandlerische Klobesuche morgens ausgeruht aufstehe und weder in den Bandscheiben noch in den Kniegelenken irgendwelche Schmerzen verspüre, drehe ich mich erstmal um und schaue nach, ob mein Körper vielleicht noch im Bett liegt. Wenn man alt ist und sich nicht mehr fühlt, liegt der Verdacht nahe, dass man bereits tot ist, es aber noch nicht bemerkt hat.

Nein, toxisch ist etwas anderes, und das auch nur solange, bis die Demenz einsetzt: die Erfahrung. Alte lassen sich (zumindest bis kurz vor dem Besuch des Herrn Alzheimer) nicht so leicht über den Tisch ziehen, weil sie bereits hunderte solcher Versuche erlebt haben. Sie lassen sich von irgendwelchen Jungspunden, die hinter dem Ohr noch nach Babybrei riechen, nicht so schnell was vom Pferd erzählen. Alte haben schon mehrere, diesmal aber ganz sichere, Weltuntergänge hinter sich, bekamen die Atomkraft als Segen der Zukunft und als Geißel der Menschheit präsentiert, wussten bereits 1980, dass das weltweite Öl garantiert bis 2010 erschöpft ist, und dass unweigerlich, da bestand ein „breiter Konsens“, eine gnadenlose Eiszeit und verheerendes Massensterben der Menschheit bevorstehen. Wir kennen den ganzen Müll, man erzählt uns diesen Scheiß seit Jahrzehnten. Das Themenfeld wechselt, aber der Inhalt bleibt immer gleich: Büße! Bereue! Zahle! Zahle mehr! ZAHLE ALLES, SCHULDIGER!!!!
Als ob ich das nicht die letzten vierzig Jahre ohnehin schon getan hätte, aber allein die Tatsache, dass ich mich erfolgreich genug zur Wehr setze, dass wenigstens ein bisschen was auch für mich und meine Familie bleibt, macht mich weiter zum toxischen Hassobjekt der Schmarotzer.

2 Kommentare:

  1. Die Bevölkerungsexplosion in Afrika wird weniger durch unsere Transferleistungen ausgelöst, als durch den unsäglichen Einfluss der Religionen dort, und zwar aller Religionen. Da nehmen sich Muselmanen und Katholiken gar nichts. Alle schreiben ihren Gefolgsleuten vor, dass es göttliche Pflicht ist, sich zu vermehren wie die Karnickel.

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  2. Werter Barbarossa,
    lesen Sie nochmal genau. Unsere Transferleistungen sorgen nur dafür, dass afrikanische Kinder nicht mehr vor Hunger sterben, auch wenn sie das siebente oder elfte der gebärfreudigen Mutter sind. Die Einwirkung der Religionen war schon vor 50 Jahren die gleiche, also kann das nicht der alleinige Auslöser der momentanen Bevölkerungsexplosion sein.
    MfG Fragolin

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