Montag, 25. März 2019

Das Billionengrab

von Bastiat


Im Online-Standard findet sich ein sehr interessantes Interview mit der Ökonomin Nancy Qian zum Thema „Entwicklungshilfe“. Und das Resümee davon ist ein vernichtendes Urteil über die Sinnhaftigkeit dieser Art von Unterstützung für „arme Länder“.

Zunächst erfährt der staunende Leser, dass 2017 ein Rekordjahr war: mit 145 Milliarden Dollar wurde noch nie so viel Geld von reichen in arme Länder „umverteilt“. Die EU-Länder und die USA sind dabei führend und haben in den vergangenen Jahrzehnten Billionen (!) von Dollar für Entwicklungshilfeprogramme ausgegeben.

Der Effekt dieser Unterstützungsleistungen ist, wie Qian ausführt, äußerst überschaubar. Die Gründe dafür sind: erstens werden damit oft nicht die wirklich ärmsten Länder unterstützt, sondern vielmehr Verbündete. Zweitens existiert kaum Kontrolle über die Verwendung der Mittel; die lokalen Machthaber können, wie Quian wörtlich sagt, mit dem Geld „machen, was sie wollen“.

Was hier also zwischen den Zeilen zu lesen ist: anstatt Armut zu bekämpfen, werden hier die korrupten lokalen Machthaber bezahlt, und zwar mit den hart erarbeiteten Zwangsabgeben der Steuerzahler in den Industrieländern. Oder, wie es ein Zyniker (= Realist) einmal formuliert hat:
„Entwicklungshilfe ist die Umverteilung von der europäischen Mittelschicht zur afrikanischen Oberschicht."

Aber nicht nur die Korruption der lokalen Machthaber ist das Problem, sondern auch das der NGOs. Wie Qian ausführt, engagieren sich inzwischen tausende von solchen Organisation in der Entwicklungshilfe, über die – wieder ein wörtliches Zitat – „wenig bekannt ist“. Nun, wenn solche „wenig bekannten“ Organisation am Werken sind, ist ein sparsamer und gedeihlicher Mitteleinsatz nicht unbedingt gewährleistet. Oder, anders ausgedrückt, es handelt sich hier um eine gut geölte Korruptionsmaschine.

Qian bestätigt, dass es Fachleute gibt, wie etwa den Ökonom Angus Deaton, die Entwicklungshilfe ablehnen und sogar für kontraproduktiv halten. Sie selbst will sich nicht so klar positionieren, sondern spricht lieber von „besserer Entwicklungshilfe“. Und natürlich davon, dass noch weitere Forschungsaktivitäten notwendig seien, um herauszufinden, wann und wo Entwicklungshilfe positive Auswirkungen hätte. Klingt nach Eigeninteresse der Forscherin Nancy Qian. 

Nein, der einzig logische Schluss aus dieser gigantischen Mittelverschwendung kann nur lauten: Runterfahren der Entwicklungshilfe auf Null, und zwar unverzüglich. Keine Zwangsabgaben von europäischen Bürgern mehr für Verbrecherregierungen in Afrika oder sonstwo. Wer armen Menschen helfen will, soll dies tun. Mit seinem eigenen Geld.

5 Kommentare:

  1. "Runterfahren der Entwicklungshilfe auf Null".
    Womit die gigantischen Vermehrungsraten augenblicklich unterbrochen wären.
    Zehn kleine Negerlein...

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  2. werter bastat!
    es gibt schon staatl. entwicklungshilfen, die sinn machen ich denek dabei an die österr. schule in guatemala, die 2000 kindern/jugendlichen die chance gibt, einmal ein besseres leben zu führen als ihre eltern.
    ich war vor ca 35 jahren für mehrere wochen in bangladesh und hatte die vollmacht auf spendengelder, die in österreich gesammelt wurden. mein kontaktmann, ein pensionierter general, sagte mir jedoch, das geld nicht annehmen zu wollen, da es sowieso nie bei den bedürftigen ankommen würde. eine für mich traurige erfahrung, speziell beim anblick des elends auf den straßen.

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  3. Werter Bastiat!
    Sie haben es vollkommen richtig beschrieben. Die Frage ist ja, was man den entwickeln will? Wahrscheinlich nicht das, was ein Gutmensch glaubt.

    MfG Michael!

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  4. Geschätzter docw,

    es mag durchaus staatliche Entwicklungsprojekte geben, die Gutes bewirken und kosteneffektiv arbeiten. Nur, dies gilt eben nur für die Minderheit. Weil das Grundproblem aller Staatsausgaben bestehen bleibt: es ist das Geld anderer Leute. Und dabei sieht man niemals so genau hin beim Zweck und bei der Kosteneffizienz wie dann, wenn es sich um eigenes Geld handelt.

    Abgesehen von dem grundsätzlichen Problem, das ich als Libertärer damit habe, dass Person A von Person B Geld raubt, um es Person C zu geben. Dass Person C das Geld gut brauchen kann, macht den Raub nicht weniger verwerflich.

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  5. werter bastiat!
    fast gänzliche übereinstimmung, aber nur fast. entwicklungshilfe via bildung und medizin - sehr gut.
    entwicklungshilfe in cash - ein nogo.
    dass der staat kein geld hat, wissen wir. er hat nur das geld, das er uns vorher via steuern abgenommen hat und umverteilt, und da finde ich einen kleinen teil in projekten wie von mir beschrieben gut investiert. denn die besten der guatemaltekischen schüler werden wahrscheinlich in österreich arbeiten wollen - zu unser aller vorteil.
    auf der anderen seite muss ichg zugeben, das sman kein ssteuergeld ins ausland schicken darf, solange unsere universitäten so schlecht sind wie sie sind. dort wäre das geld bestens investiert, aber das könnte man - die sinnvolle entwicklungshilfe beibehaltend - aus dem sozial-missbrauchstopf nehmen.
    lg
    ps: ich fände es auch wichtig, dass das christliche europa nur NICHT-muslimische länder unterstützt. die hilfe für muselländer sollte man den reichen saudis, kataris, omanis usw überlassen. eine perfekte parität.

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