Mittwoch, 4. Juli 2018

Von Rechnungen und Wirten

von Fragolin

Erwartungsgemäß hat sich der Horsti wieder vor dem Bett der Königin ausgestreckt, aus dem Brüllen wurde ein Miauen und aus dem Tiger ein Kätzchen. Und die Lösung ist dermaßen Merkel, dass es typischer nicht mehr geht.
Wie geht das Prinzip Merkel?
Ganz einfach: sie präsentiert eine Lösung, zu der sie selbst gar nichts beitragen muss, bestimmt einfach andere zu den Problemlösern und hängt die Aufgabe der Umsetzung dann ihrem Widersacher selbst um.

Merkel lebt in einer stimmigen Welt. Sie be-stimmt und die anderen stimmen zu. Fertig.
Sie präsentiert 2015 die Lösung für die Flüchtlingskrise, indem sie einfach ohne vorherige Absprache alle nach Deutschland lässt und dann fordert, die anderen sollen sich jetzt die Goldstücke bei ihr abholen. Schuldig am Nichtfunktionieren sind die, die nicht zustimmen.
Jetzt präsentiert sie die Lösung, indem sie Österreich einfach ohne vorherige Abpsrache zum neuen Rückstaubecken für Deutschlandreisende erklärt. Wenn Österreich nicht mitspielt, ist es schuld weil es eben ein rechtes Naziland ist.
Und sie erklärt ohne vorherige Absprache mit dem Koalitionspartner eine neue Vorgehensweise mit Auffanglagern und Rückweisungen, obwohl dieser solches bisher vehement ablehnt. Jetzt ist es also wieder die SPD, die blockiert.
Allem gemeinsam: ohne vorherige Absprache. Die plappert einfach was drauflos, und in dem Moment wird es Gesetz. Eine absolutistische Regentin mittelalterlichen Ausmaßes.
Sie selbst tut nichts außer alle anderen einteilen und dann zu Buhmännern zu erklären, denn die Welt wäre supi und toll, wenn nur alle brav sofort alles tun, was die Knopfleiste sagt, anstatt sich renitent gegen sie zu stellen, was bei ihren Hofberichterstattern ja bereits zu Schnappatmung wegen Majestätsbeleidigung führt. Das Erstaunliche ist: dieser Trampel kommt damit durch! Die macht die Rechnung ohne den Wirt, und am Ende bekommt sie noch Geld anstatt endlich mal zu bezahlen.

Merkel sagt also plötzlich zu, dass es an der Grenze zu Zurückweisungen kommen darf und Einwanderer in Asylzentren an der Grenze gebunkert werden, wenn, ja wenn es dem Seehofer gelingt, einen Vertrag mit Österreich zu schließen, dass die jedes Menschengeschenk kommentarlos zurücknehmen, das ihnen von Deutschland postgewendet wird, und wenn die SPD dem zustimmt.
Dazu muss Österreich bereit sein, alles aufzunehmen, was Deutschland ausflockt, und das hätte sehr wahrscheinlich mit einem Kern funktioniert, mit einem Faymann sogar sicher, aber mit einem Kurz und einem Kickl wird das nichts. Der Mann ist zur richtigen Zeit im richtigen Amt. Ebensowenig werden die teutonischen Sozen Merkels Pirhouetten mitmachen und urplötzlich „Internierungslager für Schutzsuchende“ gutheißen. Es wird also nichts als warme Luft bleiben, weil weder die Auffanglager noch die Grenzrückweisungen mit den Betroffenen durchgesetzt werden können.

Wie gesagt: Sie muss gar nichts beitragen, sie lehnt sich nur zurück.
Als Tore werden Österreich und die SPD genannt und dann dem Seehofer selbst der Ball zugeworfen. Denn wenn der jetzt – erwartungsgemäß – in Wien nicht erreichen wird, dass seine Rücksendungspolitik unterstützt wird, dann steht er als der Versager da und Merkel reibt sich die feisten Rautenfinger. Und wenn er mit der CSU bei der SPD mit dem Wunsch nach Auffanglagern abblitzt, dann steht er wieder als der Depp da, der er ist.

Wenn sich der Jubel gelegt hat und Merkels Sockel wieder einen Zentimeter gewachsen ist, wird man irgendwann darauf kommen, dass sich gar nichts geändert hat außer ein paar harten Grenzkontrollen an garantiert unverdächtigen Schon-länger-hier-Lebenden, damit die den Eindruck haben, es würde was getan, während in Wirklichkeit alles weiterläuft wie bisher.
Und die AfD freut sich auf sächsische Werte bei der Bayernwahl...

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