Dienstag, 3. April 2018

Heiligkeit


Ein heute etwas merkwürdig anmutender Begriff. Und doch — Andreas Unterberger fand ihn angemessen für das Verhalten eines Mannes, der sein Leben für die Rettung eines anderen riskierte. Und dafür starb:
Noch nie hat man in den letzten Jahrzehnten so haut- und zeitnah, so überzeugend mitverfolgen können, wie sich ein Mitmensch als Heiliger entpuppt, wie das beim französischen Gendarmen Arnaud Beltrame der Fall ist.
Der Gendarm hat sich bei einer Geiselnahme in einem Supermarkt durch einen islamistischen Gangster im Austausch für eine in dessen Gewalt geratene Frau selbst als Geisel eintauschen lassen. Er hat damit dieser Frau das Leben gerettet und ist selbst ermordet worden. Überdies hat er durch das Liegenlassen eines Handys mit geöffneter Verbindung seinen vor dem Supermarkt wartenden Kameraden auch taktisch geholfen. Er war mutig, opferbereit und intelligent zugleich.
Kann man deutlicher und klarer zeigen, was Heiligsein wirklich heißt, heißen muss? Es ist wohl mehr als ein Zufall, dass Beltrame vor zehn Jahre zur Kirche konvertiert ist, dass er seither praktizierender Christ war, dass er in wenigen Wochen auch kirchlich heiraten wollte und dass er in den Stunden zwischen seinen vielfachen Stich- und Schussverletzungen und seinem Tod zusammen mit seiner Frau vom vorgesehenen Trauungspriester gesegnet worden ist.
Warum ertönt da eigentlich nicht über alle österlichen Petersplätze und Kathedralen dieser Welt der laute Ruf "Santo subito"? Weil der Mann mitten im Leben gestanden und nicht ein priesterliches Haupt gewesen ist? Weil er schon vor der beabsichtigten Hochzeit mit seiner Frau zusammengelebt hat? Weil seine Mutter nach seinem Tod primär von seiner Heimatliebe gesprochen hat ("Ich kenne Arnaud nur als so loyal, mutig, uneigennützig. Seit er ganz klein war, war er für andere da. Er hat oft gesagt: mein Vaterland, das kommt noch vor der Familie")? Oder weil er auch bei den Freimaurern gewesen ist?
Diese haben jedenfalls gleich sehr gezielt und geschickt Beltrame im eigenen Namen Blumen gestreut, obwohl sie sonst ja nicht sehr viel für Leute über haben, die so intensiv die Liebe zu ihrem Vaterland zeigen, die demonstrativ katholisch sind, und die sich mutig dem Islamismus entgegenstellen.
Der Papst hingegen hat gar nichts begriffen. Er hat dem ermordeten Gendarmen lediglich in einem kollektiven Aufwaschen zusammen mit den Brandopfern aus einem russischen Einkaufszentrum sein Gebet gewidmet. Wahrscheinlich hat er halt in jenen italienischen Linksblättern, die er als Nachrichtenquelle konsumiert, nicht viel über Beltrame gelesen. Auch die Österreicher haben ja sehen können, wie viel der ORF über das Heldentum dieses Mannes berichtet hat. Besser gesagt, sie haben es nicht sehen können.
Wir wollen ja nicht gleich annehmen, dass der Papst (und der ORF) genauso über Beltrame denkt wie der französische Linkspolitiker Stephane Poussier, der öffentlich und voll Hass den Tod des Gendarmen als "Großartig!" bejubelt hat.
Vor den verlogenen Wortspenden diverser Politruks, die im Abglanz des Todes eines Polizeioffiziers mitschneiden wollen an seinem Heroismus der Nächstenliebe, ekelt mir. Unterberger hat aus unserer abendländischen Sicht jedes Recht, Beltrame Respekt und Bewunderung zu zollen. Und diese soll auch keineswegs herabgewürdigt werden, wenn ich nun einen Kommentarposter zitiere, der zu dem obigen Artikel schrieb:
Wer sich in die Welt der Islamisten hineindenken kann kommt zu einem anderen Schluss - wahrscheinlich.
Einem Dschihadisten geht es darum möglichst viel Leid zu verursachen und hochrangigere Leute zu töten. Eine Frau (die ausgetauschte Geisel) hat einen weit geringeren (bis keinen) Stellenwert bei denen. Ein Polizeioffizier hingegen hat eine andere Qualität. Den umzubringen und zu massakrieren ist etwas ganz hochwertiges!
Der Terrorist hat ihn niedergeschossen und dann den Wehrlosen den Hals aufgeschlitzt, er wollte ihn enthaupten um ihn damit völlig zu demütigen! Allah belohnt das besonders!

Die Polizeien Europas sollten auf das hinkünftig reflektieren und nicht warten bis solche Kämpfer viele umbringen sondern sofort zugreifen, selbst wenn es gefährlich ist.
Im Bataclan wüteten die Terroristen 4 Stunden! lang und massakrierten über 100 Gäste des Konzertes bis die Polizei eingriff - mit einem Sofortzugriff hätte es weit weniger Opfer gegeben.
Man darf Unbewaffnete nicht schutzlos den Terroristen ausliefern! Die wollen möglichst viele umbringen, um darob für Allah ins Paradies zu kommen.!

So gesehen ist Beltrame kein Held oder Märtyrer sondern ein Opfer unserer westlichen Denkweise die wir bezüglich Islamisten ordentlich überdenken sollten!
Das vom Kommentarposter geforderte Überdenken betrifft die Taktik des Umgang mit islamischen Terroisten. Und Taktik ist eine Frage der Klugheit — die stets angewandt werden sollte. Heroismus und Selbstaufopferung sind hingegen eine Frage der Gesinnung. Beides brauchen wir. Klugheit ohne Gesinnung wird zum billigen Taktieren, das uns um die Zukunft bringt. Gesinnung ohne Klugheit ist ebenso dem Untergang geweiht. Es braucht beides. Und zwar dringend!




3 Kommentare:

  1. "... der französische Linkspolitiker Stephane Poussier, der öffentlich und voll Hass den Tod des Gendarmen als "Großartig!" bejubelt hat."

    Wer weiß, vielleicht wird eines Tages mit solchen Typen abgerechnet, genauso wie einst mit den Kollaborateuren der Nazis.

    FritzLiberal

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  2. Kein sehr glücklicher Vergleich. Mit kahlgeschorenem Kopf durch die Straßen treiben? Oder erschießen wie M. Renault?

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  3. Eine Demütigung ist der anderen wert.

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