Dienstag, 19. Dezember 2017

Irgendwie erschütternd, daß Christian Ortner

... auf einen solchen Schmonz wie Thomas Eppingers »Die neue Regierung« verlinkt! Als glühender Befürworter von Meinungsfreiheit und Pressefreiheit bestreite ich keinen Augenblick lang das Recht Ortners, auf meiner Meinung nach grottenschlechte Artikel zu verlinken, noch das Recht Eppingers, solche zu schreiben.

Ich nehme mir nur die Freiheit, sie als das zu bezeichnen, was sie in meinen Augen sind: Logorrhoe, Meinungsabfall. Und nehme mir die Freiheit, Ortners Kommentarposter dna1 zu applaudieren, der zum Artikel lapidar anmerkte:
Ok, ich habe aufgehört den Artikel zu lesen, als es wieder einmal nur um den Nationalsozialismus ging. Ich kann es einfach nicht mehr hören. Punkt.
In der Tat: zum Jahresende 2017, in dem jeder, der das am 8.5.1945 geltende Strafmündigkeitsalter von 12 Jahren (Reichsjugendgesetz vom 6.11.1943) theoretisch erreicht haben könnte, zumindest 85 Jahre alt sein muß, habe ich es satt, irgendein Gewäsch über Untaten längst Verstorbener als Rute ins Fenster gestellt zu bekommen. Und die ewige Gebetsmühle von der abgrundtiefen Einzigartigkeit der Verbrechen des Nationalsozialismus (Eppinger: »Die Shoah gehört zum kollektiven Weltgedächtnis, genauso wie die Millionen anderen Opfer des Nationalsozialismus«) nervt überhaupt nur mehr.

Und die Millionen Opfer des Kommunismus, die haben einfach Pech gehabt? Die Hunderttausenden, die dem barbarischen Bombenterror der Alliierten zum Opfer gefallen sind, die kann man einfach vergessen, und munter »Bomber Harris do it again!« skandieren, weil sie als »falsche« Opfer nicht zum kollektiven Weltgedächtnis gehören, oder wie?

Danke, es reicht! Mittlerweile sind es über 72 Jahre her, daß Hitlerdeutschland Geschichte ist. Das sind zwei Jahre mehr als das vielzitierte »biblische Alter«. Auch Autoren wie Herr Eppinger möge zur Kenntnis nehmen, daß mindestens zwei Generationen seitdem aufgewachsen sind, die mit dem allen nichts, aber schon überhaupt nichts zu tun hatten — ja nicht einmal haben konnten!

Wenn er das nicht begreifen will, dann muß er sich den Vorwurf gefallen lassen, nichts als üble, an Nazi-Vorbilder erinnernde Sippenhaftung zu betreiben. Daraus aber Argumente für oder gegen die Bildung von Regierungskoalitionen zu drechseln, ist schlicht und einfach letztklassig. Auch wenn es in gönnerhafte Phrasen à la:
Menschen und Parteien können sich rehabilitieren. Gut möglich also, dass die FPÖ in Regierungsverantwortung sowohl personell als auch in Form und Inhalt reift.
... gekleidet wird. Ja, stimmt: Menschen und Parteien können reifen. Oder, richtiger: könnten! Beispielsweise die Sozen, die einmal dazu reifen sollten, ihre niederträchtige Ideologie des Neides auf die Erfolgreichen und der Bevormundung der von ihnen angebliche vertretenen »kleinen Leute« abzulegen. Damit wäre uns allen mehr gedient, als mit inszenierter Empörung über das Tragen von Kornblumen am Revers zur Eröffnungssitzung des Nationalrates.



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