Mittwoch, 18. Oktober 2017

Linker Humor

von Fragolin

Hahaha wie lustig, die „Satiriker“ von der „Titanic“ sind endlich auf Böhmermann-Niveau angekommen. Und rufen unter dem Deckmantel der „Satire“ zum Mord am „Baby-Hitler“ Sebastian Kurz auf.



Ja, so geht linker Humor. Man erklärt jeden, der einem nicht zu 100% zu Gesicht steht, zum Ungläubigen, äh, zum Nazi, und erklärt ihn zum lebensunwerten Freiwild. Und unter „Hitler“ geht da eh nix mehr, die sind schon auf dem argumentativen Kellerboden aufgeschlagen und beißen sich jetzt am Estrich die Zähne aus.

Nur mal so ein Gedankenspiel:
Die gleiche Hetze auf einem Bild von Merkel: „Endlich möglich: Alte Ossi-Schachtel abschießen!“
Oder doch Claudia Roth? „Endlich möglich: Heulboje abknallen!“
Vielleicht aber auch das Bild einer Moschee? „Endlich möglich: Islamistenbrutstätten eliminieren!“
Na, ist das Satire?
Wer jetzt noch die Frage mit „Ja“ beantworten kann, kann sich zurücklehnen.
Wer nicht, sollte sich fragen, warum bei einem solchen verhetzenden Hass-Getwittere die Amadeu-Antonio-Stiftung schweigt.

Übrigens, liebe „Titanic“-Hetzer, die ihr euch für Satiriker haltet, nur weil unter diesem Deckmantel jede linke Hetze verkauft werden darf: Satire ist zwar immer Provokation, aber Provokation ist nicht immer Satire. Manchmal ist sie einfach nur billige Hetze. Satire mit Niveau, das wäre ein Bild, was das Subjekt der Lächerlichkeit preisgibt, Kurz verschaukelt, ihn auf Silberstein-Niveau als Baby auf Schüssels Arm zeigt, ja, das ist Satire.

Satire, das ist etwas, was mit Scherz, Ironie und tieferer Bedeutung einhergeht und nicht auf dem Grabbeltisch der Geschmacklosigkeiten einfach als Bodensatz unten ausflockt. Ihr seid keine Satiriker, nur weil ihr im übertragenen Sinne Haken- und Fadenkreuze an Hauswände schmiert, denn da bewegt ihr euch auf dem gleichen Niveau wie Leute, die Schweineblut auf Moschee-Baustellen kippen. Ach was, die sind sogar noch lustiger, weil sie niemanden körperlich gefährden.

Wer Aufruf zum Mord als Schenkelklopfer sieht ist auf einem geistigen Niveau unterwegs, wo man sich über Besachwaltung ernsthaft Gedanken machen müsste. Das ist die mentale Ebene von Hinterhofglatzen, die sich bei einem echten doitschen Bier in der Stammkneipe gegenseitig ausmalen, wie lustig es wäre, sowas wie Merkel oder Schulz mit dem Baseballschläger in die Gosse zu prügeln.

Naja, wer sich auf diesem Niveau geistiger Pantoffeltierchen wohl fühlt, wird wohl weiter dieses linksbedruckte Klopapier kaufen und sich freuen, wenn dort linksextreme Hetze auf den nächsten G20-Gipfel vorbereitet. Was zu dem Rückschluss führt: Wer sowas jetzt noch kauft, ist einfach krank im Hirn. Sorry, aber einen anderen Schluss kann ich nicht ziehen.

5 Kommentare:

  1. Ja, ich bin der Meinung, dass Satire alles darf. Solche Bilder, ähnliche über Merkel oder diverse linke Heulbojen, etc. Und auch solche über besonders friedliche Religionsgründer.

    Dumm ist nur, dass man bei letzteren entweder gleich vor dem Kadi steht oder von besonders friedlichen Anhängern des besonders friedlichen Religionsgründers liquidiert wird:
    https://saboteur365.files.wordpress.com/2015/10/islam-sign-muslims.jpg?w=584&h=784

    FritzLiberal

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  2. Der aktuelle Falter macht auch auf uriges Scherzkeks mit Bild von Kurz und der Schlagzeile

    "Der Neofeschist"

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  3. Man könnte dem Blog zustimmen. Wenn, ja wenn nicht die selben Blogger zu den zahlreichen Plakaten und Bannern v.a. im wilden deutschen Osten, auf denen Merkel und andere "System-Politruks" am Galgen aufgeknüpft zu bestaunen waren, alles andere als Empörung gezeigt hätten. Da waren sie gaanz emphatisch und verteidigten dies als "Satire" von zu Recht tief besorgten redlichen biodeutschen Bürgern.

    Wenn zwei das Gleiche tun, dann ist es halt nicht das Gleiche. Linke Mordaufrufe sind böse, rechte Mordaufrufe sind Satire.

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  4. Satire darf alles ungestraft, vorausgesetzt, sie findet in einem Land statt, das die Ausübung der freien Meinungsäußerung toleriert. Ist dies aber nicht der Fall, so sind Konsequenzen zu tragen. Schonungslose Satire erfordert also nicht nur Wut, sondern vor allem großen Mut.
    Beides hat Jonathan Swift bewiesen, der 1724 in seinen "Briefen von M.B. Tuchhändler in Dublin" beißende Kritik an der Tyrannei, dem Amtsmißbrauch und der Phrasenhaftigkeit der Regierung übte. Die Regierung setzte ein Kopfgeld von 300 Pfund als Lohn für die Denunziation des Verfassers aus. Daraufhin verbreitete der Drucker das Bibelzitat: "Sollte Jonathan sterben, der ein solches Heil über das Land Israel gebracht hat? So wahr der Herr lebt, soll kein Haar von seinem Haupt auf die Erde fallen; also erlöste das Volk Jonathan, daß er nicht sterben mußte." Dem Richter erwiderte Swift auf den Vorwurf der Volksverhetzung: "Aufgehetzt? Nur einen Finger, wenn ich gehoben hätte, wäret Ihr in Stücke gerissen worden!" Swift wurde freigesprochen, vom irischen Volk mit Triumphbögen und Glockenleuten geehrt.
    Satire à la Titanic oder Böhmermann ist von dieser Konsequenz sehr weit entfernt. Letzterer klang zeitweise eher weinerlich, obwohl er die Hausjuristen des TV-Senders hinter sich wußte. Mohammed-Karikaturen sind von ihm ja nicht zu erwarten, mit Zeichentalent ist er bislang nicht auffällig geworden. Ob da mal die Titanic … ? Aber die ist ja schon einmal abgetaucht.

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  5. Cher »Anonym«,

    Linke Mordaufrufe sind böse, rechte Mordaufrufe sind Satire.

    Nein, das haben Sie, glaube ich, ein bisserl mißverstanden: Linke Mordaufrufe sind selbstmurmelnd grenzgeniale Satire, wogegen deutsche Strafrechtsprofessoren aus der Formulierung eine Politikerin »nach Anatolien entsorgen« zu wollen, bereits den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt sehen, und bei der — mit nie gesehener Objektivität ihres Amtes waltenden — Staatsanwaltschaft Strafanzeige einreicht.

    So schaut's nämlich aus, falls Ihnen das noch nicht aufgefallen sein sollte.

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