Donnerstag, 31. August 2017

Und es hat doch was mit was zu tun

von Fragolin

Wenn man sich das Interview des aus Israel stammenden muslimischen Deutschen mit arabischen Wurzeln Ahmad Mansour im „Kurier“ durchliest, muss man bei einigen Sätzen einfach mal daran denken, was wohl die Reaktion wäre, hätten das Herr Strache oder Frau von Storch gesagt. Aber es kommt der Punkt, an dem diese wirklich ins Spiel kommen, und das ist der einzige Punkt, an dem auch Herr Mansour bei aller Richtigkeit des Gesagten entweder irrt oder inzwischen weiß, wie man in Deutschland und Österreich bestimmte Fragen beantworten muss, um nicht sofort im beshitstormten Schmuddeleck zu landen.
Doch Stück für Stück ein paar Aussagen:

Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Nachrichtendienste besser werden, wir müssen unsere Sicherheitskonzepte besser organisieren, wir müssen sensible Orte noch besser schützen, wir müssen uns vielleicht davon verabschieden, dass wir mit dem Auto direkt ein paar Meter vor den Check-ins am Flughafen parken können, sondern dass wir vorab durch Sicherheitsschleusen müssen. Das sind Maßnahmen, die jedes Land, das von Terror betroffen ist, über kurz oder lang einführen muss.“

Das stimmt. Nur muss man sich an irgend einem Punkt fragen, welches Interesse bestimmte Sicherheitskreise daran haben könnten, ein gewisses Maß an Attentaten zu verhindern, wenn deren Gelingen automatisch dazu führt, dass man mit mehr Mitteln und mehr Rechten ausgestattet wird. Die Installation eines Überwachungsstaates kann nur gelingen, wenn es eine adäquate Bedrohung der inneren Sicherheit gibt. Der radikalmuslimische Terror liefert genau das, was Leute wie DeMaiziere und Schäuble glücklich macht: massenweise Repressionsinstrumente gegen jeden potenziellen Widerpart. Man baut die Sicherheitsbehörden aus und lässt sie dann nicht gegen Moscheen vorgehen sondern gegen einheimische Staats- und damit Steuerverweigerer. Man baut ein Meinungsfreiheitsvernichtungsnetzwerk und richtet es nicht gegen muslimische Hetzprediger, turknationalistischen Rassismus und Propaganda des IS sondern gegen das eigene Volk, dem man inzwischen sogar das Recht absprechen will, sich gegen solche Beschneidung der demokratischen Grundrechte am Stammtisch in der Sprache des Volkes negativ zu äußern.

Wenn der Terror mit ein paar unbedeutenden Kollateralopfern so prächtigen Nutzen bei der Reglementierung, Überwachung und Entrechtung der eigenen Steuersklaven bringt, welches Interesse soll ein Regime dann haben, diesen Terror einzudämmen und abzuschaffen? Genau diese Frage wird im Interview nirgends gestellt, dabei finde ich sie extrem wichtig, wenn man sich weitere Aussagen anschaut. Zum Beispiel, warum sich Vertreter des Regimes nach Attentaten gerne Arm in Arm mit den Vertretern genau jenes orthodoxen Islam zeigen, der dringend reformiert gehört, und die wenigen einsamen Vorkämpfer eines liberalen, reformierten Islam links liegen lassen bzw. sogar ins rechte Eck schieben. Die haben kein Interesse an Terrorvermeidung, ganz im Gegenteil.

Wir müssen die Jugendlichen schneller erreichen und den Islamisten und Hasspredigern zuvorkommen. Jugendliche radikalisieren sich aus unterschiedlichen Gründen, einer dieser Gründe, der in der öffentlichen Debatte immer sehr klein gehalten wird, ist ein bestimmtes Islam-Verständnis. Die Menschen glauben, dass sie am richtigen Weg sind, dass sie die wahre Religion ausleben, dass sie gegen die Feinde Allahs in den Tod geschickt werden. Deswegen finde ich es fatal, dass nach jedem Anschlag der Satz kommt „Das hat nichts mit dem Islam zu tun“, das stimmt einfach nicht. Wir müssen gegen diese ideologischen Brandstifter, die mitten in unserer Gesellschaft existieren, massiv vorgehen.“

Absolut richtig, das sehe ich genauso. Es wird aber nicht getan. Es werden die ideologischen Brandstifter des Islam sogar unter Schutz gegen jegliche Art von Kritik gestellt. Man muss schon Deutscher mit vier nichtdeutschen Großeltern sein, um solches überhaupt sagen zu dürfen, ohne dass man ungestraft von den ideologischen Brandstiftern und ihren Cheerleadern als „islamophober Rassist“ verhetzt wird und sofort im ultrarechten Eck landet.
Es ist unter dem Merkel-Maas-Regime nicht fatal, sondern reiner Selbstschutz, sofort zu flöten, dass muslimischer Terror nichts mit dem Islam zu tun hat, denn jede davon abweichende Meinung wird sofort als Beweis für die Zugehörigkeit zu einer sozial verachteten Unterschichtkaste namens „Rechte“ gewertet.

Islamisten, ihre geistigen Unterstützer und Lobbyisten müssen nach jedem Anschlag täglich spüren, dass Europa nicht mehr naiv reagiert, sondern mit einer klaren Agenda, mit einer Strategie. Wir haben keine Angst, aber schicken unsere Polizei auf die Straße, um unsere Feste zu sichern. Wir sind tolerant, aber zeigen keine Toleranz den Intoleranten. Wir schätzen Religionsfreiheit, aber zögern nicht, Moscheen zu schließen, wenn dort Hass gepredigt wird. Wir machen es sehr eng für die Vertreter des freiheitsfeindlichen Islam. Und wir unterstützen Reformbemühungen und kritisches Denken. Wir schützen die Verfolgten, geben ihnen Asyl und Sicherheit, zögern aber nicht, sie abzuschieben, wenn sie sich bewusst verweigern, sich zu integrieren und unsere Gesetze immer wieder mit Füßen treten. Dazu müssen wir in den Schulen Demokratiepädagogik zum Pflichtfach machen und die Grundwerte der Gesellschaft vermitteln.“

Nein, nicht ist sondern wäre. Ja, so müsste es laufen. Tut es aber nicht. Warum wohl, Herr Mansour? Wer hat ein Interesse, dass keine Islam-Reformation stattfindet sondern sich die Fronten sogar verhärten, Terrorismus des einen Randes irgendwann dazu führt, dass sich der andere Rand der Gesellschaft aktiv dagegen zu wehren beginnt? Wer hat Interesse an „divide et impera“?
Wer hat absolut kein Interesse daran, den Kindern bereits Demokratie beizubringen sondern sie lieber ideologisch auf Kante zu bügeln? Wem sind Kollateralschäden zum eigenen Nutzen egal? Wer sitzt an jenen Schalthebeln, die für normale Zustände sorgen könnten, es aber nicht tun?
Wenn man der kosmologischen Theorie der unendlichen Anzahl möglicher Universen Glauben schenken möchte, kommt man irgendwann zu dem Schluss, vom Schicksal ausgerechnet in jenes mit dem größtmöglichen Maß an Irrsinn versetzt worden zu sein. All meine alternativen Ichs haben scheinbar das Glück, in einem weniger von Idiotie und Gemeinheit, niederen Instinkten und grenzenloser Dummheit regierten Umfeld zu existieren.

Islamisten haben eine ganz klare Vorstellung von der Welt. Sie verachten das Leben und orientieren sich am Jenseits. Sie glauben, die absolute und einzige Wahrheit zu besitzen. Sie lehnen die Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit und die Demokratie ab. Der Architekt dieses Terrors ist nicht nur der Islamische Staat. Der Islamische Staat ist nur ein Produkt dieser Ideologie, ein Symptom und nicht die Ursache. Deshalb reicht es nicht, auf den IS zu schimpfen, sondern wir müssen die Wegbereiter identifizieren und ihnen entschieden klarmachen, dass sie Mitschuld an der Entstehung und Verbreitung dieser Ideologie haben. Mit diesen Leuten nach jedem Anschlag Mahnwachen zu veranstalten, ist falsch und einfach feige.“

Allein für diesen Absatz lohnt sich der ganze Artikel. Ja, es sind genau jene Leute, diese Taqqyia-Schleimer, die im Inneren den Hass gegen unsere Welt und uns Nichtmoslems tragen, ihn unter Ihresgleichen hetzend verbreiten und unseren dekadenten Obertanen heuchelnd Honig um das nach Anerkennung trotz Kompetenzlosigkeit lechzende Maul schmieren, mit denen man sich dann händchenhaltend am Ort eines Terroraktes einfindet und die Opfer nachträglich verhöhnt, indem man ihnen durch Hetzer der diesen Terror erst verbreitenden Religion ein Gebet an deren Götzen nachschickt. Die ganze Widerlichkeit diesen Tuns ist kaum fassbar, und wird auch noch begleitet von der Selbstüberhöhung und moralischen Überheblichkeit der Protagonisten.

Auch wenn wir sagen, dass das nur tragische Einzelfälle sind, dass das Jugendliche sind, die ausgegrenzt wurden, die Rassismus erfahren mussten etc. Das stimmt einfach nicht. Wir haben die Lebensläufe von über 300 radikalisierten Jugendlichen untersucht, und wenn man deren Biografien anschaut, sieht man genau: Das sind nicht nur die Verlierer der Gesellschaft. Das sind junge Männer quer durch alle Schichten, die eines vereint: Dass sie den Islamismus attraktiv für ihren Lebensweg empfunden haben. Und das müssen wir bekämpfen, und die politische Elite muss endlich Verantwortung übernehmen, indem sie den Menschen Rezepte liefert, wie wir mit dieser Ideologie und dem Terror umgehen müssen.“

Die Menschen haben diese Rezepte schon. Nur dürfen sie die nicht einmal erwähnen, weil das Anschleimen der islamistischen Maulwürfe, die bis in höchste Regierungsparteikreise hinein wirken können, bereits dafür gesorgt hat, dass Gesetze geschaffen wurden, die einen „Umgang“ mit dieser Ideologie und dem Terror mit dem Totschlagargument Religionsfreiheit verbieten. Wir entblöden uns nicht einmal mehr, die Justiz faktisch inquisitorische Ketzer-Urteile sprechen zu lassen, wenn jemand es wagt, den Islam abzulehnen und als Brutstätte des islamischen Terrors zu betrachten.

Der Islam muss sich reformieren, und zu einer Religion wachsen, die nicht ausgrenzt. Zu einer Religion, die Demokratie unterstützt, und die Teil unserer Gesellschaft ist. Das ist die Aufgabe der Community, der Theologen und der Moscheen. Aber das wird nur passieren, wenn wir das aktiv einfordern und Druck aufbauen.“

„Der Islam“? Der, den es ja eigentlich gar nicht gibt? Der muss? Und wer soll ihm das erklären, was er muss?
Druck wird zu keiner Reform führen sondern zu Gegendruck. Das haben wir schon, das funzt nicht. Solange sich „der Islam“ nicht reformieren will, und man kann davon ausgehen dass ihm Unreformierbarkeit inhärent ist, wenn man sich die grundlegenden Glaubenssätze anschaut, wird er dies auch nicht tun. Einzelne Muslime – ja. Das passiert ja schon heute. Aber die meisten davon brauchen Personenschutz. Und das nicht wegen radikalisierter Jugendlicher sondern wegen Todes-Fatwas ihrer religiösen Führer.
„Der Islam“ ist ein Abstraktum, der kann nichts tun. Man kann ihn auch nicht beleidigen, by the way, weil es ihn nicht gibt. „Er“ ist keine Person. „Er“ ist eine Sammlung von Glaubensgrundsätzen, und wenn man diese verändert, sind sie nicht mehr „der Islam“. Das ist das Blöde, und genau das, was Muslime auch dieser Berliner Moschee-Betreiberin ausgerichtet haben: Sie soll doch Beten wie sie will, mit wem sie will und zu wem sie will, nur soll sie gefälligst darauf verzichten, ihren Toleranztempel als „Moschee“ zu bezeichnen und sich selbst als „Muslimin“.
Die Botschaft ist klar: Ein reformierter Islam ist kein Islam mehr.

Doch kommen wir zum kleinen Drüberstreuer:

Unsere Volksparteien wollen gegenwärtig die Wahlen gewinnen, das Thema Integration versuchen sie auszusparen. Ich werfe den großen Volksparteien vor, dass sie in eine Wahl ohne genauen Plan zum Thema Integration und Terror gehen. Das ist es doch, was die meisten Menschen derzeit beschäftigt. Und ich finde es unverzeihlich, dass man dieses Thema den Rechten und Rassisten überlässt.“

Erstens: Ich werfe den sogenannten „Volksparteien“, die schon lange keine mehr sind, sogar einen sehr genauen Plan zum Thema Integration und Terror vor, nämlich den, damit den perfekten Schlüssel für einen repressiven Überwachungsstaat in den gierigen Händen zu halten. Deshalb auch dieser blanke Hass gegen jede Partei, die ihre Aufgabe gegenüber ihren Mitgliedern und dem Volk anders sieht.

Und zweitens der allergrößte Irrtum: Man überlässt dieses Thema nicht den „Rechten und Rassisten“. Nein, es ist viel perfider: Man erklärt einfach jeden, der sich dieses Themas annimmt, zu einem Rechten und Rassisten, und setzt alte Stasi-Bluthunde oder in Österreich einen einschlägigen Verein im Auftrag einer muslimischen Staatssekretärin zur Strafverfolgung Renitenter ein, um allen klar zu machen, dass dieses Thema ein Unberührbares ist und jeder, der es wagt, dieses doch anzugreifen, sich damit selbst zum Unberührbaren, zum Paria der Gesellschaft macht.

...müssen wir den Menschen klarmachen, dass sie, wenn sie kommen, nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten haben.“

Welche denn? Was will man ihnen klarmachen, wenn es keine Definition irgendwelcher Pflichten gibt? Sie haben einklagbares Anrecht auf Alles und müssen dafür genau gar nichts tun, nicht einmal Recht und Gesetz achten. Sie sind die Kaste der Pflichtlosen, die alle Rechte haben, gegenüber der eingeborenen Kaste der Rechtlosen, die alle Pflichten haben. Die Front zwischen den Beiden bietet die Reibefläche, an der sich Wutausbrüche gegen Asylheime und herumstreichende Banden entzünden. Und die ist gewollt. Die ist der eigentliche Zweck des Ganzen, denn dort finde ich die Opposition gegen die Regierungspolitik, die Renitenten, die Aktiven, die Gefährlichen – und deshalb wird genau dort der Überwachungsstaat installiert, die Meinungsfreiheit beschnitten, die Rechte des Einzelnen eingeschränkt.
Darum geht es. Nur darum.

Auch der Terror in Europa ist nur ein Symptom.
Die Krankheit steckt in unserer politischen Führung.
Aber die hat zum Glück gute 80% der sedierten Wahlschafe sicher hinter sich.
Das Problem ist nicht der Islam sondern unsere Schwäche, Dekadenz und Verblendung.

1 Kommentar:

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