Montag, 24. August 2015

Nachbemerkung zur Nachbemerkung

Zunächst nur »auf die schnelle« ein paar Leserkommentare aus dem »Kreuzknappen«-Blog, die mich gestern und heute besonders gut unterhalten haben:
Klaus Ebner22. August 2015 um 22:09
Le Penseur verwendet in seinem Blog den klassischen NPD Jargon ("Systemmedien, Systempresse...). Seine Themen sind im Wesentlichen Geschichtsrevisionistisch, Frauenverachtend, Ausländerfeindlich und Antidemokratisch. Mehrmals werden im Blog NS Kriegsverbrecher verherrlicht, es wird ganz ungeniert im Jargon von Neonazis schwadroniert. Trotzdem was es für Herrn Alipius kein Grund, Le Penseur NICHT auszueichnen. Offensichtlich wächst zusammen was zusammen gehöhrt. 
Jo, mei. Damit werden Don Alipius und meine Wenigkeit halt leben müssen. Aber, man muß schon sagen: brav gelernt, der linke Jargon! Wirkliche Berufs-Antifa vom Feinsten! Bei der Orthographie hapert's halt ein bisserl — aber vielleicht wird das noch ...
Conservo 22. August 2015 um 19:58
Ich verstehe diese künstliche Empörung nicht. Ich finde es verdienstvoll, was der "Penseur" macht. Denn mit diesem "freizügigen" Fotos, die auf keine pornografische Weie einfach die Schönheiten des schönen Geschlechts zeigen (was in der Tat jetzt in die Urlaubszeit paßt), schießt dieser wackere konservative Blogger zugleich eine ordentliche Breitseite gegen all diese puritanischen feministischen Krampfhennen, die bei solchen Dingen immer sofort "Sexismus!" keifen.

Bravo, Penseur, machen Sie weiter so und lassen Sie sich durch verdrucksten pseudokatholischen Kryptoprotestantismus (=Puritanismus) nicht beirren!
Wird gemacht!
Per Mariam ad Iesum 22. August 2015 um 20:13
Der Penseur schreibt: "was soll an Bikinischönheiten denn »frauenfeindlich« sein? Höchstens, wenn man damit Gruselgestalten wie IM Erika, Alice Schwarzgeld oder C. Roth damit vergleicht — unter der Voraussetzung, daß man solche Geschöpfe als »Frauen« bezeichnen will."
Großartig! Wegen eben solcher ultimativer Aussagen lieben wir den Penseur!
Theresa L. 23. August 2015 um 07:38
Die Formulierung von "Le Penseur" ist nicht nur frauenfeindlich, sondern auch noch beleidigend. Er spricht den Damen also ab "Frauen" zu sein.
Danke für Ihre Liebe, geschätzte(r) »Per Mariam ad Iesum«. Und chère Theresa L., immer ganz ruhig bleiben. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Na, geht doch schon wieder ...

Also: was besagte Damen betrifft, spreche ich ihnen ja die Dämlichkeit keineswegs ab — nur die Fraulichkeit. Ist diese Tatsachenfeststellung etwa schon eine Beleidigung? ...

Nun noch kurz zur
ZEITUNGSFRAU 23. August 2015 um 13:30
Die Ausrede von Le Penseur, er sei ja schließlich in Urlaub und habe keine Zeit/kiene Lust für seriöse Artikel, hat er heute selbst widerlegt: Er nimmt sich, offenbar durch die berechtigte Kritik in seiner Ehre gekränkt, unglaublich viel Zeit, um in einem Artikel haarklein aufzulisten, wie sehr sich dank des KREUZKNAPPEN gestern die Klickzahlen bei Le Penseur verdoppelt haben...
Für Ihre, wie Sie meinen, »berechtigte Kritik« nehme ich mir selbstmurmelnd alle Zeit der Welt! Nur mit der gekränkten Ehre liegen Sie leider daneben. Für mich haben derlei Florett- & Spiegelfechtereien eher sportlichen Charakter.

Last, but not least, wie ich durch Kollegen FritzLiberal informiert werde:
Uijegerl, jetzt ist es passiert: wegen einem "weiteren provokativen Foto nebst Spott-Kommentar in Richtung Katholiken" hat der mit offensichtlich sehr wenig Selbstironie versehene Kreuzknappe den Le Penseur Blog aus seiner Blogliste entfernt.
Genauer gesagt: er hat meinen Blog ».... (vorläufig?) ...« entfernt. Er hofft offenbar noch auf einen bikinilosen Blog voll frommer Erwägungen. Nun, ich möchte ja nicht unfreundlich rüberkommen, muß es aber riskieren, indem ich antworte:
»Machen Sie Ihren Entschluß doch, bitte, endgültig! Diejenigen unter Ihren Lesern, die sich von meinem Blog gestört gefühlt haben, werden mich nicht vermissen — die (offensichtlich vorhandenen) anderen, denen er gefällt, wissen inzwischen, wo bzw. wie sie ihn finden können und bedürfen Ihrer Hilfe nicht. Und für Ihr weiteres Leben wünsche ich Ihnen, keine unangenehmere Entscheidungen treffen zu müssen als diese. Adieu!«

Nochmals, cher »Kreuzknappe«, geschätzte PosterInnen: für die willkommene Abwechslung in meinem Urlaub herzlichen Dank! Es hat mich zwar ein paar Stunden »Arbeit« gekostet, meine Repliken auf Ihre Erregung angemessen (und hoffentlich auch vergnüglich lesbar) zu formulieren, aber das war's mir wert! Und die Formulierung des »Spott-Kommentars in Richtung Katholiken« hat echt Spaß gemacht. Nicht, weil ich prinzipiell über Katholiken Witze zu reißen geneigt bin (bei Muselmanen auf der Suche nach 72 Jungfrauen wäre das was anderes ...), sondern weil in mir moralingesäuerte Humorlosigkeit einen Reflex auslöst: Lachen. Kennen Sie den — übrigens nicht gerade guten, aber umso bekannteren — Eco-Roman »Der Name der Rose«? Ist es nicht bezeichnend, daß es auch hier das Lachen ist, das tötet — oder vielmehr: der Horror davor, daß gelacht wird, der tötet ...? Wobei das mit dem »Töten« wenigstens durch Streichung aus Ihrer Blogliste nicht so wirklich funktionieren wird, das wage ich schon jetzt zu prognostizieren ...

Dank auch im Namen von Nicky Whelan: Es ist ja nicht selbstverständlich, daß eine »katholische Blogliste« Werbung für eine hübsche Blondine (vgl. 150% jugendfreies Photo rechts) macht ...

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P.S.: und unsere Möwe hat natürlich völlig recht. Und Juvenal, natürlich auch: Difficile est saturam non scribere ... Und wie!

P.P.S.: da die sittliche Gefährdung für Nutzer der katholischen Blogliste ja inzwischen abgewandt ist, verzichte ich auf weitere Warnhinweise.

13 Kommentare:

  1. Seid ihr eigentlich noch gesund?

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  2. Humor ist eine Gottesgabe24 August, 2015 19:23

    @Arminius: jedenfalls gesünder als die "IchhabeheuteschondreiunkeuscheGedankengehabtundmussdasmitsiebzehnAveMariasabbüßen"-Katholiken... :-)

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  3. Der Hinweis auf den "Namen der Rose" (den ich eigentlich doch einen ziemlich guten Roman finde) ist wahrlich treffend. So manche "katholische Blogger" haben mich schon oft bei deren Lektüre an den "ehrwürdigen" garantiert humorfreien Bibliothekar und Klosterverbrenner Jorge von Burgos erinnert.

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  4. @arminius:

    wer ist mit "ihr" gemeint?

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  5. Schade! Aber das mit dem Humor, gar Spott und dann noch kombiniert mit einer nichtlinken Gesinnung-ist auch hier ein hochexplosives Gemisch, das den ein odere anderen Blogwart nervös werden läßt.

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  6. Balzacs "Tolldreiste Geschichten" lesen!
    Da kriegt man eine Ahnung, wie im katholischen Mittelalter rumgeschweinigelt wurde.
    Fromme Padres und Nonnen eingschlossen!
    Seit der Versiffung des Katholizismus mit protestantischer Prüderie muß man sich mit solchen Spaßbremsen rumplagen - vermute ich mal ...

    meint Kreuzweis

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  7. Bikini-Schönheiten hingen bereits in den 50er Jahren an den Wänden der Kammern meiner ledigen Onkel auf deren Bauernhof; es nützte nichts, alle vier blieben ledig und starben wohl deshalb auch hochbetagt und glückselig.
    Im übrigen muss man in Zeiten wie diesen nun froh sein, dass uns LePenseur nicht aus "Gleichstellungsgründen" wöchentlich einen knackigen Bubi-Hintern präsentieren muss...

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  8. Freunde, Römer, Mitbürger,

    seid's alle narrisch? Als Katholik kann ich mich am Wahren, Schönen, Guten jederzeit erfreuen. Schließlich ist "dem Reinen alles rein" bis hin zur "paradiesischen Nacktheit". Alles zur rechten Zeit am rechten Ort. Alles andere Skrupulantentum ist ein untrügerisches Zeichen für mangelnden Glauben oder Neojansenismus! Daher: Der Katholikin das Drindl, Maßkrug und Tanzboden, der Calvinistin die Halskrause, Abstinenzlerverein und Tanzverbot, der Muselmanin das Laufzelt und Haremshaltung! Je größer der Irrglaube, desto größer die Angst vor weiblichen Reizen und Lebensfreude!

    Ein wenig enttäuscht bin ich aber, lieber Penseur, daß Sie mit der Veröffentlichung des jungen Herrn am Strand den Feminismushäretikerinnen einen Kotau entboten haben. Sehr schade!

    Nichts für ungut!
    Herzlichst,
    Laurentius

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  9. "Offensichtlich wächst zusammen was zusammen gehöhrt. " -> Ja, nämliche jene Leute, die trotz Differenzen in Inhalt oder auch Stil dennoch ohne Hysterie den Anderen nicht einfach wegkeulen, niederbrüllen oder fortzensieren, sondern ihn gewähren lassen, in der Hoffnung (bzw dem Wissen), daß herbe Debatten auch Gewinne bringen können.

    Und was die Mädels betrifft: Die stören mich jetzt nicht so wahnsinnig. Wie sagte schon Kardinal Frings: "Auf die Speisekarte darf man ja noch schauen, auch wenn man Diät hält".

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  10. Cher Laurent,

    also da muß ich schon bitten! Die ebenso charmante wie klarsichtige Kollegin Anni Freiburgbärin von Huflattich hat es sich nicht verdient, für ein scherzendes Kommentarposting unter die »Feminismushäretikerinnen« eingereiht zu werden! ;-)

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  11. Na da hab ich aber nicht aufgepaßt, wo dieser Einspruch herkam! Sie ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Mir reißt da so schnell der Geduldsfaden bei diesen ..., Sie wissen schon!
    Mea culpa! Für die geschätzte Freiburgerin, bitte sehr!
    Ich bitte um Verzeihung, in aller Aufrichtigkeit und tiefster Zerknirrschung und nehme in diesem Falle meine Apostrophierung vollumständlich zurück!

    Samma wieder gut! ;-)

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  12. Das von dem Herrn KlausEbener ist allerfeinst. Systempresse darf man also nicht mehr schreiben. Ok. frag' ich einfach mal anders herum, wie bezeichnet man eine Zeitung die nur im Sinne der aktuellen "Gesinnung" schreibt?

    Natürlich haben wir zum großen Teil eine Systempresse. Es wird doch immer so getan als sei unser politisches System ganz toll und man müsste nur hier und da ein bisschen "eingreifen". Dabei ist es interessant wieviele Maßstäbe angesetzt werden. Wenn eine fünftklassige Zeitung Opfer zu beklagen hat, wird was von Pressefreiheit und so weiter schwadroniert. Kritisiert ein Blogger wie Sie unsere Presse ist er gleich mal Nazi. Das ist ganz bestimmt nicht mehr "normal", das ist "krank". Was für ein Glück für Alle, daß es heute Blogs gibt. Ansonsten könnte man es völlig vergessen.

    Systempresse ist ein passender Ausdruck, genau wie Autobahn. Diese Leute sollten aus ihren linken Ecken mal herauskommen müssen und zu Abwechslung mal Geld verdienen statt zu rauben.

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  13. Ein paar Zitate von Karl Kraus über Journalisten:

    „Journaille“, „Tintenstrolche“, „Fanghunde der öffentlichen Meinung“, „Preßmaffia“, „Preßköter“

    Und, was meinen die Depperln mit der Faschismuskeule, war Karl Kraus auch ein Nazi?

    FritzLiberal

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