Donnerstag, 18. September 2014

Ein Kongreß, der Europas Geschichte

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Wiener Kongreß
Der österreichische Staatskanzler Metternich (links, stehend, mit der Hand deutend), der britische Außenminister Castlereagh (Mitte, auf den Stuhl sitzend), der preußische Staatskanzler Hardenberg (links auf dem Stuhl sitzend), Wellington (ganz links stehend), Talleyrand (rechts am Tisch sitzend), Wilhelm von Humboldt (2. von rechts stehend), Rasumowskij (Vertreter Zar Alexanders I., Mitte des Bildes, an der Ecke des Gemäldes stehend).

... mit seinen Beschlüssen und Vereinbarungen auf Jahrzehnte hinaus weitgehend friedlich verlaufen ließ, und mit vielen seiner Weichenstellungen bis in die Gegenwart bedeutsam geblieben ist, wurde heute vor 200 Jahren, am 18. September 1814, feierlich eröffnet: der Wiener Kongreß.

Der informative Wikipedia-Artikel bringt auch eine gute Graphik über die wichtigsten Resultate des Kongresses:


(Fast) unverändert hat davon diese letzten 200 Jahre freilich nur die Schweizer immerwährende Neutralität überlebt. Doch von den anderen Vereinbarungen wären viele — mutatis mutandis — zum allgemeinen Nutzen und Frommen wiederzubeleben! Beispielsweise der Gedanke der Pentarchie als künftiges System einer »multipolaren Welt« — d.h. ohne die Machtarroganz der selbsternannten Weltpolizei und ihres, die restliche Welt parasitär ausbeutenden, »New World Order«. Die »Deutsche Bundesakte« könnte auch als Vorbild für eine »Europäische Bundesakte« stehen, die im Gegensatz zu den »Römischen Verträgen«, die durch die von Maastricht und Lissabon von den EU-Zentralisten und Eurokraten längst ausgehöhlt wurden, den Charakter eines »Europas der Vaterländer« festigen könnte.

Ob eine »Heilige Allianz« — als über das Christentum hinausgreifende Toleranz-Allianz neugedacht — möglich ist (mit Buddhisten, Konfuzianern, Taoisten und, mit Vorbehalt, vielleicht auch Hindus wäre dies irgendwie vorstellbar, jedoch mit den »real existierenden« Mohammedanern wohl kaum!), bleibe dahingestellt.

Doch für solche Überlegungen ist es in einer Zeit, in der größenwahnsinnigen East-Coast-Napoleons und — von ihnen zuerst gelöhnte, und jetzt bekämpfte — selbsternannte Kalifen drauf und dran sind, einen Weltenbrand zu entfachen, wohl eindeutig zu früh. Ich hoffe, daß wir wenigstens nicht bis zum symbolträchtigen Jahr 2048 warten müssen, wenn über einem zerstörten, verelendeten Europa ein neuer Dreißigjähriger (Welt-)Krieg erschöpft abgebrochen wird ...

2 Kommentare:

  1. Cher qed,

    Auf diesem Blog wird v.a. gedacht, und nicht aufgerufen (außer zum Denken). Sonst tät' ich mich nicht "LePenseur", sondern "L'Appellateur" nennen (hoffentlich steinigen mich jetzt die Franzosen nicht, denn das Wort steht natürlich nicht im Lexikon, und da sind die heikel ...).

    Nein, ich rufe nicht zu einer Revolution auf — ich bin schon alt genug, um mir meinen Lebensabend nicht durch sowas versauen lassen zu wollen, denn in jedem Krieg (und Bürgerkrieg) sind Kinder und Greise – nun, da hab' ich noch ein bisserl Zeit ;-) – diejenigen, die am ungeschütztesten verrecken.

    Ich fürchte nur, daß es zu einer Revolution unausweichlich kommen wird, wenn nicht die Vernunft siegt (was sie selten, aber doch gelegentlich tut). Ich bin jedoch nicht in der Position, für oder gegen etwas aufzurufen. Wie denn? Wo denn? Wen denn? Etwa: meine Leser?

    Die haben, wenn ich optimistisch bin, maximal Bataillons-Stärke (und wie viele von denen sind old fogeys wie ich?') ... Nein, mit sowas reformiert man keine aus den Fugen geratene Weltordnung ...

    Ich denke nach und stelle meine Ergebnisse vor. Wenn sich daraus eine allgemeine Bewegung ergibt, die ich teilen und unterstützen kann, werde ich das gerne tun.

    Zu wenig für Sie? Nun, es wird auf der Welt so viel getan, ohne zu denken, daß ein bisserl denken, ohne zu Tun nicht schaden kann ...

    ---

    P.S.: jedenfalls herzlichen Dank für den Link. "Si vis pacem para bellum" gilt auch für Bürgerkriege

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  2. Wenn ich auch mit einem Link zu einem solchen Blog dienen darf:
    shtfschool.com

    Geschrieben von einem Überlebenden des Bürgerkriegs in Bosnien und daher sehr realistisch.

    FritzLiberal

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