Sonntag, 20. Juli 2014

Ein Zitat

Welche Wirkung übte das Attentat vom 20. Juli nun tatsächlich aus?

Der Mann, auf den es abgesehen war, wurde leicht verletzt. Seine körperliche Verfassung, die ohnehin nicht die beste war, wurde noch mehr geschwächt. Sein seelisches Gleichgewicht wurde für immer gestört. Alle bösen Geister, die in ihm geschlummert hatten, wurden auf den Plan gerufen. Er kannte nun keine Hemmungen mehr.

Sollte das Attentat ernste Auswirkungen auf den deutschen Regierungsapparat haben, so hätten die wichtigsten Träger des nationalsozialistischen Regimes gleichzeitig mit Hitler beseitigt werden müssen. Aber von diesen war niemand beim Attentat zugegen. Für die Beseitigung von Himmler, Göring, Goebbels, Bormann — um nur die Wichtigsten zu nennen — war nicht vorgesorgt. Die Verschworenen hatten sich nicht die geringste Gewähr zu verschaffen versucht, daß sie ihre politischen Pläne im Falle des Gelingens des Attentats auch wirklich durchführen konnten. Der Attentäter, Graf Stauffenberg, war sich dieser Schwäche seines Planes auch klar bewußt, denn er hatte seine Absicht bereits einmal aufgegeben, als er wenige Tage zuvor auf dem Obersalzberg bemerkte, daß Himmler und Göring, mit deren Anwesenheit er gerechnet hatte, nicht im Saale waren. Mir ist nicht bekannt, weshalb Graf Stauffenberg am 20. Juli zur Tat schritt, obwohl die Voraussetzungen für den vollen, politischen Erfolg seines Schrittes fehlten. Vielleicht hat ihn ein Haftbefehl gegen Dr. Gördeler zur Tat getrieben.

Sollte das Attentat ferner selbst im Falle der Tötung Hitlers zur Übernahme der Macht durch die Verschworenen führen, so mußten die hierzu nun einmal notwendigen Truppen sicher sein. Die Verschworenen verfügten aber über keine einzige Kompanie. Sie waren daher nicht einmal in der Lage, die Macht in Berlin an sich zu reißen, als Graf Stauffenberg mit der falschen Nachricht vom Eroflg seines Anschlages aus Ostpreußen in Berlin landete Die Offiziere und Männer der für „Walküre“ aufgebotenen Verbände hatten keine Ahnung, worum es ging. Daraus erklärt sich auch ihr „Versagen“ im Sinne der Verschwörer. Auch die von mir aus ganz anderen Gründen genehmigte Verzögerung des Abtransportes der Lehrtruppen der Panzerwaffe konnte nicht zum Erfolg beitragen, weil die Verschwörer gar nicht wagen konnten, die Truppe und ihre Führer in ihre Pläne einzuweihen.

Die außenpolitischen Voraussetzungen für einen Erfolg des Attentats waren nicht gegeben. Die Beziehungen der Verschworenen zu maßgebenden Politikern des feindlichen Auslands waren spärlich. Keiner der maßgebenden feindlichen Politiker hatte sich auch nur im mindesten zu Gunsten der Verschworenen festgelegt. Man geht wohl nicht zu weit, wenn man sagt, daß die Aussichten des Reichs bei Gelingen des Attentats um nichts besser gewesen wären, als sie es heute
[Anm.: 1950] leider sind. Es ging unseren Feinden eben nicht nur um die Beseitigung Hitlers und des Nazismus. 

(aus: Heinz Guderian, Erinnerungen eines Soldaten, S 327 f.)

9 Kommentare:

  1. Da es zum Thema gehört, hier nochmal ein Hinweis auf dieses Interview:

    quer-denken.tv/index.php/beitraege/11-archiv/652-der-verratene-widerstand

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  2. Dass es nicht so war wie die Propaganda uns weismachen will, habe ich langsam mitgekriegt.

    Aber Wolfgang Eggert ist auch nicht unbedingt das Euter, aus dem die Milch der Wahrheit fließt.

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  3. Seltsam. Weshalb erinnert mich diese Historie so sehr an heutige Zustände?

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  4. Gerne, Anonymus 17:20

    http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/07/20/offener-krieg-ist-zu-teuer-weltmaechte-setzen-auf-verdeckte-operationen/

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  5. Ja, anonymus 17:57
    Die Zeiten eines Schmücker- Prozesses, als die Büttel in den schwarzen Roben letztlich ihr Unvermögen eingestehen mußten, sind vorbei.
    http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=318039
    Heute wird durchgeurteilt und wenn die Welt in Scherben fällt. Und wenn so ein illustrer Kretin wie Brandt (äh..oder..alias.. Fram???) das Gewehr wird, das sich selbst repetierte.

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  6. Möchte ergänzen:

    Dass das mit dem NSU so wie aufgetischt nicht gewesen sein kann, war ja von Anfang an klar. Schon am 14.11. hat PPQ das so schön auf den Punkt gebracht: der blödsinn wird mit kippern ins haus gebracht.

    Im HPF haben im Dönerstrang (leider nur noch nach Anmeldung einsehbar und seit 3 Tagen zerschossen) Fatalist und Mitstreiter hervorragende Aufklärungsarbeit geleistet.
    Fatalist hat sich dabei mit seiner Sachkenntnis und Unnachgiebigkeit einen solchen Status erarbeitet, dass ihm jemand die (wenigstens ein Teil) Ermittlungsakten zugespielt hat.

    Dass die Behörden im NSU-Fall getäuscht, gefälscht und gelogen haben, was klar. Wie und wo wissen wir nunmehr Dank der vom Fatalist geleakten Akten.

    Natürlich wird das von den gleichgeschalteten Systemmedien couragiert verschwiegen. Und wer bis jetzt glaubte, die NPD sei Opposition, wird gerade eines schlechteren belehrt.

    Deshalb versuchen Fatalist & Co. da und dort die Wahrheit unterzubringen. Ein "Co." ist offenbar der Taucher. Der hat vielleicht ein Zehntel des NSU-Wahnsinns im Forum der unzufriedenen SED-Funktionäre abgelegt, unter Update NSU. Die beiden Taucher-Texte möchte ich empfehlen, weil sie gut lesbar und sehr gut belegt sind.
    Da die vor Verlogenheit stinkenden Figuren der Plaethe- und Kallias-Klasse beim dritten Mal vorhersehbar alle Texte löschen werden, sollten man diese sichern.

    Genauso gut lesbar und bedeutend umfangsreicher sind Georg Lehles Berichte in seinem FRIEDENSBLICK.

    Das Elend in seiner Gänze beschreibt der FATALIST in seinem Blog. Nicht so gut lesbar, man muss sich anstrengen und mitdenken.
    Vor allem muss man frustresistent sein. Was sich dort auftut ist ein Ausbund von Staatskriminalität, der für ein normales Gehirn einfach unvorstellbar ist.
    Lesen!

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  7. @Anonymous
    "Sagen Sie es uns?"


    Wie wäre es wenn Sie einmal selbst anfangen zu denken?

    "for a change"

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