Dienstag, 27. Mai 2014

»99 Prozent der Politik ist vollkommen überflüssig«

... meint Susanne Kablitz gegen Ende ihres stimmigen Artikels über die Wahl des EU-»Parlaments«:
Herzlichen Glückwunsch, Nigel Farage!

Nigel Farage hat Labour und die Konservativen schlagen können – zum ersten Mal in der Geschichte Großbritanniens, dass eine kleinere Partei den Sieg davontragen konnte. Nigel Farage, der vom politischen Einheits-Establishment gehasst, von den Wählern aber ganz offensichtlich geliebt wird.

Der Ausgang bei der Europa-Wahl ist für diesen wunderbaren Mann und dessen Partei ein fulminanter Triumph und eine Bestätigung dafür, dass es in dieser verrückten Welt doch eine ganze Menge Menschen gibt, die man mit billiger „Rechte-Ecke-Polemik“ nicht beeindrucken kann – das ist eine wirklich gute Nachricht.

Auch in Frankreich, dem Hort des Sozialismus, hat es ordentlich gerumst. So sprach der französische Premierminister von einem „politischen Erdbeben“ und sagte, dass die „Lage für Europa besorgniserregend“ sei. Hier bei uns in Deutschland ist eigentlich nichts passiert. Die AfD hat zwar sieben Prozent eingefahren, was zu erwarten war und ihr zu gönnen ist, Herr Lucke konnte aber gar nicht schnell genug betonen, dass er „auf keinen Fall rechts sei“ und eine Zusammenarbeit mit Mister Farage ausgeschlossen ist. Martin Schulz wird attestiert, dass er die Menschen in Europa „begeistert“ habe und Frau Merkel ist immer noch der unangetastete Star der ganzen Veranstaltung. Hier wird also alles so weitergehen wie bisher.
(Hier weiterlesen)
Nun, die Alliierten haben nach 1945 mit ihren Bemühungen, mittels »re-education« aus den pöhsen Teutschen willfährige Hampelmännchen zu machen, die sofort in die Windel breien, wenn man sie nur schief ansieht, vollen Erfolg erzielt. Mit einem Wort: ihre perfekte »Verhausschweinung« (um einen Begriff von Konrad Lorenz — Achtung! Pöhser Nazi, ganz pöhser Nazi, dieser Nobelpreisträger ... — zu verwenden) ist geglückt.

Wie gut geglückt sie ist, das konnte man vor einigen Tagen an einer gratismutigen Kolumne auf Jan Fleischhauers Schwarzem Kanal (S.P.O.N.) »bewundern«, der darin u.a. ausführte:
Was ist bloß mit den Kollegen los? Wir Journalisten gelten gemeinhin als tückische Brut, die es grundsätzlich besser weiß und immer etwas auszusetzen hat. Aber wenn es um Europa geht beziehungsweise die europäische Idee, wie es mit verlässlichem Hang zum Hochtrabenden heißt, falten alle brav die Hände und wünschen den Beteiligten Kraft, Erfolg und Gottes Segen.
An der Presse liegt es nicht, wenn die Sache am kommenden Sonntag schiefgeht.
Wobei das »schiefgehen« von Fleischhauer eindeutig als jener Fall definiert wird, daß diese beiden hochgejubelten Politruks nicht so toll abschneiden (was ja auch der Fall war). Nein — so wirklich schiefgegangen wäre die Chose für uns nur, wenn's umgekehrt gewesen wäre! Jan Fleischhauer darf seinen Bekennermut noch an anderen schiefen Vergleichen üben, wie bspw.:
Ich finde die europäische Einigung toll, so wie ich auch Kreditkarten, E-Mail-Verkehr und Magerquark toll finde und alles andere, was einem das Leben erleichtert. Umgekehrt schmerzt mir das Hirn, wenn ich einen Hanswurst wie Beppe Grillo oder Nigel Farage mit seinem seifigen Hemdenverkäufergrinsen sehe. Ich würde auch nie die AfD wählen. Ich wähle grundsätzlich keine Parteien, deren Vertreter in ihrem Missionsbedürfnis so wirken, als hätten sie zu viel Zeit bei den Zeugen Jehovas verbracht.  
Ich finde Kreditkarten mitunter ganz praktisch (aber weit von »toll« entfernt — ich bin schließlich kein Konsumtrottel, der sinnlos-teure Spontankäufe mit erfülltem Leben verwechselt), ebenso auch den E-Mailverkehr. Aber nicht mehr. Und Magerquark ist ein Topfen, höchstens für magersüchtige Tussen geeignet — da fast völlig geschmacklos und damit  kaum genießbar.

Ein Autor, der die europäische Einigung also »ebenso toll« findet wie Magertopfen, sagt zwar (und fast schon brutal!) die Wahrheit über dieses Wahnwitzprojekt — wenn er dies jedoch nicht einmal merkt, sondern noch als Kompliment meint, sollte er freilich einen anderen Beruf ergreifen. Und wer Luckes Auftreten mit dem eines Missionars der Zeugen Jehovas verwechselt, hat entweder nie einen solchen gesehen, oder er will vorsätzlich diffamieren. Was ich bei Herr Fleischhauer schon für möglich halte.

Denn einer, der noch nach Jahren damit hausieren geht, er sei »aus Versehen konservativ geworden«, um für seine Coverversion von »Freiheit mit Maulkorb« einen schicken Aufhänger zu haben, wandelt zu sehr auf Schmock's Spuren (»... ich kann schreiben links, ich kann schreiben rechts ...«), als daß ich ihm Glauben schenkte — denn da glaube ich sogar einem »seifigen Hemdenverkäufergrinsen« noch eher.

1 Kommentar:

  1. Ja, Nigel Farage, so wie Ron Paul (bzw. sein Sohn Rand) in den USA, ist einer der wenigen Politiker, die ihr Mandat noch ernst nehmen, außerdem nicht links (übrigens auch nicht rechts, sondern original libertär) sind und damit im heutigen Politbetrieb sowas wie weiße Elefanten darstellen.

    Im übrigen bin ich der Meinung, daß der größte Propagandatrick der Linken der ist, die Nazis bzw. Faschisten als "rechts" zu verorten und damit die original Rechten, d.h. Konservative und Monarchisten, moralisch zu diskreditieren bzw. heutzutage gleich zu Freiwild zu erklären.

    Historisch gesehen kommen sowohl Faschismus als auch Nationalsozialismus aus der linken Ecke: Gemeinnutz geht vor Eigennutz, Überwachung per Blockwart, Dauerpropaganda, Tag der Arbeit usw. usf. waren bzw. sind linke Positionen; der Antisemitismus war generell verbreitet und weder die Kommunisten, die Nazis, noch die Konservativen haben ihn erfunden, aber die Konservativen, d.h. die Rechten, haben sich am aktivsten
    gegen die daraus entstandenen Schweinerein gewehrt.

    Tom Jericho

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