Montag, 3. Februar 2014

Weisheiten aus der Wiener Hofburg

… lassen Exzellenz Hon.-Prof. Dr. Heinz Fischer, erster Hofbürger unserer Republik, via Systemmedien verlauten: er hielte es für »weiser«, wenn die FPÖ künftighin ihren Akademikerball nicht mehr in der Hofburg veranstaltetete. Nun, ebenso wie die Wahrheit nach einem bekannten Diktum oft die Tochter der Zeit ist, so ist offenbar die Weisheit eine Tochter der Ideologie — eine natürliche Tochter zwar, da diese ihre Herkunft gern verleugnet wird, aber doch unzweifelhaft ihre Tochter. Was wenig verwundert, wird doch das Symboltier der Weisheit, die Eule, gerne mit einem offenen und einem geschlossenen Auge dargestellt wird. Die Ikonographie der Malerei und Bildhauerkunst muß unseren Hofbürger prophetisch voausgedacht haben …

Nun sei  selbstmurmelnd unserem exzellenten Hofbürger die Freiheit seiner weisen Meinungen und deren Äußerung nicht verkürzt, wir nehmen uns aber ebendiese, etwas anderes noch weitaus weiser zu finden. Beispielsweise, wenn der p.t. Herr Bundespräsident es in Richtung auf unsere GrünInnen noch weiser fände, nicht über ihre Jugendorganisation zum Haß gegen eine mit ca. 20% der Mandate im Parlament vertretene Partei aufzurufen (»Unseren Haß könnt ihr haben!«) und mit linksradikalen Schlägerbanden gemeinsame Sache zu machen, v.a. dann nicht, wenn es sich bei der FPÖ schließlich nicht um eine eben durch Aufruhr und Gewalt emporgekommene Protestpartei handelt, sondern um eine seit über einem halben Jahrhundert bestehende, die auf Bundesebene sowohl mit der SPÖ (von 1983 bis 1986), als auch mit der ÖVP (von 2000 bis 2006) in Regierungskoalitionen vertreten war, und seit Jahrzehnten in vielen Landesregierungen Mitglieder stellt.

Wer glaubt, daß es unter solche Umständen »weiser« wäre, wenn das Recht, sich ungestört zu einer Ballveranstaltung dieser Partei zu begeben, dem Unrecht, solches durch gewalttätige Krawalle verhindern zu wollen, wiche, und daher eine neuerliche »Kristallnacht von Wien« (diese von einem Poster auf diesem Blog geäußerte Assoziation ist angesichts der massenhaft eingeschlagenen Schaufenster und Windschutzscheiben frappant — pun intended — richtig!) zweckmäßigerweise also durch feiges Weglaufen zu verhindern wäre, sei darauf hingewiesen, daß solche Ratschläge — selbst wenn sie hinter dem Schutz einer wohlversperrten Klotüre geäußert werden — äußerst übelriechend daherkommen. Und auch völlig sinnlos sind, da sich die Schlägerbanden der linksextremen Antifa wohl ebenso gerne vor einem künftig anderen Veranstaltungsort, bspw. in den Wiener Außenbezirken, einfänden.

»De-eskalierende« Wortspenden dieser Art stehen jedenfalls im Geruch, aus parteitaktischen Gründen gewalttätige Schlägerbanden nicht zur Räson rufen zu wollen, weil man sie noch gern ge- (bzw. miß-)brauchen will, um auch künftighin politische Gegner nach dem Vorbild der Saal- und Straßenschlachten der Weimarer Republik auszuschalten. Oder aber sie sind ein jämmerliches Eingeständnis, daß dieser Staat sich und seine Ordnungsfunktion längst aufgegeben hat.

Ein Zeichen von Weisheit sind sie jedenfalls nicht.

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